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Fotoreportage So bereitet sich der Syker THW auf die Katastrophe vor

Eine Nacht voller Herausforderungen: Der Syker Ortsverband des Technischen Hilfswerks probt seine Einsatzbereitschaft in einer realitätsnahen Übung.
09.02.2025, 06:00 Uhr
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So bereitet sich der Syker THW auf die Katastrophe vor
Von Anika Seebacher

Einsturzgefährdetes Gebäude nach einer Gasexplosion und vermisste Person in Finsterwalde. So lautete die Meldung beim Syker Ortsverband des Technischen Hilfswerks (THW), die sich als Übung entpuppte. Rund 20 ehrenamtliche Einsatzkräfte machten sich vom Ortsverband an der B6 in Barrien auf den Weg zur Einsatzstelle, die außerhalb des Szenarios als Waldgebiet Westermark, südwestlich der Hachestadt, bekannt ist.

Die Übung, geplant für den Zugtrupp (Ztr), die Bergungsgruppe (BGr) sowie die Fachgruppe Notversorgung und Notinstandsetzung (N), bot zahlreiche Herausforderungen – von Dunkelheit bis zu unbefestigten Wegen. Heiner Dierkes, Gruppenführer der Fachgruppe N, hatte ein Szenario vorbereitet, das Teamwork und Improvisationstalent gleichermaßen erforderte.

Lediglich mit den nötigsten Informationen und Koordinaten der Einsatzstelle ausgestattet, rückte zu Beginn der Zugtrupp mit Übungs­leiter Ingo Meinken zur Erkundung des Geländes aus. Vor Ort fanden die Männer eine vermeintlich einsturzgefährdete Hütte vor. Für deren Sicherung forderte Zugführer Jan-Henning Heckmann die Bergungsgruppe an. Da bereits ein längerer Einsatz absehbar war, funkte er zudem die Fachgruppe mit dem Lichtequipment an.

Ein Hindernis, das auch Meinken nicht hatte vorhersehen können: Der Schlagbaum war wider Erwarten nicht geöffnet. „Wir können nicht bis zur Einsatzstelle vorfahren“, so Meinken. Die Helfer mussten kreativ werden, um ihre Ausrüstung zur Hütte zu transportieren. „Im echten Leben läuft auch nicht alles nach Plan“, erläuterte der Übungsleiter.

Hinsichtlich der Vielfalt im Team wünscht sich der Syker Ortsverband mehr Frauen. „Das THW ist keine Männer­domäne.“ Um aufgenommen zu werden, sei lediglich eine erfolgreich absolvierte Grundausbildung sowie eine gute körperliche Fitness erforderlich. Im Falle eines Einsatzes stelle der Arbeitgeber die Helfenden frei, berichtet Meinken aus eigener Erfahrung. Er war zuletzt im Rahmen des Hochwassers zum Jahreswechsel 2023/2024 im Einsatz.

Nach der Hüttensicherung haben die Einsatzkräfte eine Verletztensammelstelle und ein Verpflegungszelt errichtet. Letzteres nutzten sie auch für ein gemeinsames Abendessen. Eine lange Pause bedeutete das jedoch nicht, da plötzlich eine Vermisstenmeldung einging. Um die Person in dem weitläufigen Waldgebiet ausfindig zu machen, bildeten die Helfer eine Suchkette und erkundeten das Gelände systematisch.

Um kurz vor Mitternacht waren alle Aufgaben erfolgreich bewältigt. Nach einer kurzen Besprechung und der Reinigung der Materialien ging es zurück zum Ortsverband – und schließlich ins heimische Bett.

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