Der Gemeinde Hude ist es mal wieder gelungen, dass man ihr einen längeren, bundesweiten Fernsehbeitrag gewidmet hat. Leider ist das nicht unbedingt positive Werbung, was ein RTL-Reporterteam als „Realsatire“ zu den fehlenden öffentlichen Toiletten am Huder Bahnhof gedreht hat. Ein Thema, über das seit vielen Jahren diskutiert wird – aber bislang ohne eine Lösung. Unsere Zeitung hatte zuletzt im September berichtet und auf Anregung eines Lesers – mit einem Augenzwinkern – auch das „Taschen-WC“ ins Spiel gebracht – als Notlösung für alle, die es nicht einfach so laufen lassen wollen.
Immer wieder kommt es vor, dass Bahngäste durch den plötzlichen Ausfall des Schienenverkehrs in Hude stranden und lange auf den Ersatzbus warten müssen. Da drückt dann schon mal die Blase etwas heftiger. Der Fernsehbeitrag wurde noch zu Amtszeiten von Bürgermeister Holger Lebedinzew gedreht. Er erläutert darin im Interview unter anderem, dass das Thema in Politik und Verwaltung bislang nicht die Priorität bekommen habe.
Sein Amtsnachfolger Jörg Skatulla betonte nun auf Nachfrage, dass zumindest eine Lösung für die Nordseite in Sicht sei. Dort soll die bislang nur für Berechtigte mit einem Euro-WC-Schlüssel zu öffnende Behinderten-Toilette zu einer öffentlichen Toilette umgebaut werden. „Wir sind dran“, sagte Skatulla. Die Verwaltung sei dabei, die Aufträge zu vergeben, und er hoffe, dass der Umbau im Verlauf des ersten Quartals 2022 erfolge. Auch sollen Schilder im Bahnhofsbereich den Weg dorthin weisen.
Anträge gestellt
Die Bereitstellung einer öffentlichen Toilette an der Nordseite ist noch nicht die optimale Lösung, aber immerhin ein Anfang. Es müssten auf beiden Seiten vom Bahnhof Toiletten hin, heißt es in Kommentaren auf Facebook. Die Gemeinde hat ein Toiletten-Problem, das sich offenbar nicht so einfach aussitzen oder wegspülen lässt. „Wir hätten uns eine schnelle Lösung mit Bordmitteln gewünscht, um zumindest das Behinderten-WC für alle zugänglich zu machen. Das kann doch nicht so schwer sein“, meinte Ursula Budde, Fraktionschefin der Freien Wähler, die schon vor mehr als zwei Jahren einen Antrag gestellt hatten. Später hatte auch die FDP nachgelegt und die generelle Öffnung der Behinderten-Toilette gefordert.