Schwanewede. Die Kaffeemaschine hat ihren Geist aufgegeben, der CD-Player bleibt stumm, dem Föhn ist die Luft ausgegangen – vielfach wandern Gegenstände, die nicht mehr funktionieren, in die Mülltonne. Aber es geht auch anders. In Repair-Cafés helfen vielerorts ehrenamtliche Fachleute, Defektes wieder zum Laufen zu bringen. "Reparieren statt wegwerfen" ist die Devise. Im Landkreis Osterholz gibt es Reparatur-Cafés in Hambergen, Lilienthal und Osterholz-Scharmbeck. Jetzt ist auch in Schwanewede eines geplant.
Der Seniorenbeirat der Gemeinde hat das Projekt angestoßen. "Geplant ist, einmal im Monat ein Repair-Café in der Begegnungsstätte anzubieten", sagt die Vorsitzende Käte Baumann. Mit den Begu-Verantwortlichen ist das nach ihren Worten schon abgesprochen. "Der große Saal steht uns unentgeltlich zur Verfügung." Im Januar, so ist der Plan, soll es losgehen.
Im neuen Repair-Café sollen laut Käte Baumann nicht nur defekte Elektro-Kleingeräte wie Toaster, Staubsauger oder Radio, Computer oder Smartphones wieder zum Laufen gebracht werden. Auch Holz- oder Näharbeiten seien denkbar. "Das kann ein Stuhl sein, der geleimt werden muss, oder eine Hose, wo der Saum ausgebessert werden muss." Der Seniorenbeirat strebe ein breites Reparaturangebot an.
Zum Repair-Café gehört, wie der Name schon sagt, auch ein Café. Hier können sich Bürgerinnen und Bürger die Wartezeit mit einer Tasse Kaffee vertreiben, während der mitgebrachte kaputte Gegenstand mit ein paar Handgriffen von den Helfen wieder funktionsfähig gemacht wird.
Der Seniorenbeirat sucht jetzt Ehrenamtliche: Fachleute, die reparieren, und Helferinnen oder Helfer für das Café. "Um starten zu können, brauchen wir mindestens zehn Personen", sagt Käte Baumann. Zwei Interessenten gebe es schon. Der eine sei ein gelernter Radio- und Fernsehtechniker, der andere ein Elektriker, beide seien im Ruhestand. "Es können sich aber nicht nur Rentner melden, Helfer jeden Alters sind willkommen", erklärt die Vorsitzende des Seniorenbeirates. Die Reparaturarbeiten werden laut Baumann kostenlos durchgeführt, eine Spende sei aber willkommen. Und: "Benötigte Ersatzteile müssen die Bürger selbst bezahlen."
An welchem Wochentag das Repair-Café öffnet und wie lange, steht noch nicht fest. Der Seniorenbeirat favorisiert laut Baumann zwei bis drei Stunden am Sonnabendvormittag. "Das werden wir aber mit den Helfern abstimmen, wir müssen uns da auch auf ihre Zeitvorstellungen einlassen", meint die Vorsitzende.
Zur Vorbereitung seines neuen Projektes hat sich der Seniorenbeirat Schwanewede zuvor bei Repair-Cafés in Bremen-Nord umgesehen. Käte Baumann und Heinz Zimmermann informierten sich in den Einrichtungen in St. Magnus und in Blumenthal über Abläufe und organisatorische Fragen und nahmen so manche wertvolle Anregung mit. Spontan mit einem defekten Gerät in das Repair-Café in der Begegnungsstätte zu kommen, das wird laut Baumann nicht möglich sein. "Wer etwas reparieren lassen möchte, muss sich vorher telefonisch anmelden und erhält dann eine Rückmeldung, um wie viel Uhr er am Öffnungstag kommen kann", erklärt sie. Zum einen werde damit sichergestellt, dass die ehrenamtlichen Fachleute zu der Zeit auch vor Ort sind, zum anderen würden Wartezeiten für die Bürger vermieden. Geplant sei, Termine im Halbstunden-Takt zu vergeben.
Für den Fall, dass für ein defektes Gerät Ersatzteile zu bestellen sind, müssten die Bürger das selbst übernehmen. "Die ehrenamtlichen Reparateure werden nicht für Bestellungen in Vorkasse gehen." Damit soll verhindert werden, dass die Helfer auf bestellten Teilen sitzenbleiben, falls Bürger mit ihren kaputten Geräten nicht wiederkommen.
Wer im Repair-Café mitarbeiten möchte, kann sich bei Heinz Zimmermann vom Seniorenbeirat Schwanewede melden, unter Telefon 042 09 / 748 58 oder per E-Mail: zimmermann@seniorenbeirat-schwanewede.de.