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Fußball-Landesliga TSV Etelsen: Mit einem großen Willen ringt das Team Bornreihe nieder

Ein Platzverweis leitet im Heimspiel gegen den SV BW Bornreihe die Wende ein. Die Schlossparkkicker drehen die Partie und verbessern ihre Position im Abstiegskampf.
01.12.2024, 19:00 Uhr
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TSV Etelsen: Mit einem großen Willen ringt das Team Bornreihe nieder
Von Florian Cordes

Hendrik Lütjen konnte sein Unglück nicht fassen. Der Kapitän des SV BW Bornreihe beging im Auswärtsspiel gegen den TSV Etelsen in der 64. Minute ein Foul im Mittelfeld und sah dafür die Gelbe Karte. Es war seine zweite – somit wurde Lütjen frühzeitig vom Platz gestellt. Es war der Moment, der die Begegnung zum Kippen bringen sollte. Denn zum Zeitpunkt der Ampelkarte führte Bornreihe noch mit 1:0. Beim Schlusspfiff stand es dann 3:1 für die Gastgeber, die ihre Position im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga enorm verbessert haben. Die Gäste aus dem Teufelsmoor sind hingegen ein Stückchen weiter in den Abstiegssumpf gerutscht.

Etelsens Coach Björn Mickelat kam nach dem Spiel nicht drumherum, den Platzverweis als Schlüsselmoment zu nennen. "Die Gelb-Rote Karte hat uns natürlich gutgetan", sagte er. Mickelat sah ziemlich ausgelaugt aus, als er diese Worte sprach. Denn wie seine Mannschaft auf dem Feld gab auch der Trainer an der Seitenlinie alles. Mit seiner Euphorie und dem unbedingten Siegeswillen steckte er seine Spieler förmlich an. "Es war klar, dass in diesem Spiel die Kleinigkeiten entscheiden. Das war von den Jungs heute sehr reif. Sie haben funktioniert und das macht unheimlich stolz", war Mickelat überglücklich.

Dabei hatten die Schlossparkkicker Glück, dass sie zur Pause nur mit 0:1 zurücklagen. Denn nachdem Leandro Almeida Vieira Bornreihe bereits in der achten Minute zur Führung geschossen hat, besaßen die Gäste weitere gute Chancen. Doch allesamt wurden sie vergeben. Die beste Möglichkeit für einen zweiten Treffer besaß Derrick Ampofo. Der bullige Stürmer der "Moorteufel" grätschte in einen Ball, der von der Seite flach in den Fünfmeterraum gespielt wurde, und schob ihn knapp am Gehäuse von TSV-Keeper Cedric Dreyer vorbei. Die Gastgeber spielten hingegen im ersten Durchgang nicht gut. Offensiv entfachten die Etelser kaum Druck. Der Ausgleich hätte dennoch fallen können. Bei einem Eckball köpfte Innenverteidiger Christopher Petzold jedoch auf die Latte (37.).

Das war von den Jungs heute sehr reif. Sie haben funktioniert und das macht unheimlich stolz.
TSV-Trainer Björn Mickelat

Nach dem Seitenwechsel blieb Bornreihe zunächst das Team, mit den besseren Chancen. Dreyer war aber bei zwei Abschlüssen zur Stelle (53./61.). Kurz darauf beging Lütjen sein Foul an Simon Pals, das für die Gäste noch schwerwiegende Folgen haben sollte. Die Etelser stellten auf eine Dreierkette um. Verteidiger Justin Gericke wurde von Mickelat in die Spitze beordert. Der Gedanke dahinter war klar: Mit der Brechstange wollten die Etelser das Spiel noch drehen.

Die Schlossparkkicker erhöhten mit jeder Spielminute den Druck und belohnten sich dann auch. Nach einem Eckstoß landete der zweite Ball zunächst bei den Gastgebern und dann auf dem Kopf von Simon Pals. Er chippte den Ball mit seinem Kopf über Bornreihes Keeper Niklas Griesmeyer hinweg in die Maschen – 1:1. Angetrieben von Mickelat wollten die Etelser nun sogar noch mehr. Und das bekamen sie auch. Pascal Döpke gab den Ball an der Grundlinie nicht verloren, hielt ihm im Spiel und brachte die Kugel in den Strafraum. Über die Stationen Gericke und Corneliu Roga landete der Ball bei Hauke Wortmann, der überlegt das 2:1 (86.) erzielte.

Nach dem Rückstand war deutlich zu erkennen, dass sich in den Reihen der Gäste zunehmend der Frust breitmachte. Zudem schenkte sich Bornreihe das dritte Gegentor quasi selbst ein. Die Blau-Weißen verdaddelten im eigenen Strafraum den Ball. Roga nahm das Leder auf, umkurvte Griesmeyer und schob den Ball ins leere Tor (90+1). Für Mickelat stand fest, dass der Einsatz und der Wille – neben dem Platzverweis – den Unterschied gemacht haben. Es sei das erwartete Kampfspiel gewesen. "Und so sieht der Platz ja auch aus", sagte Mickelat und zeigte auf die tiefen Furchen auf dem Geläuf. Sie waren Zeugnis eines umkämpften Fußballspiels, das für den TSV Etelsen ein erfreuliches Ende genommen hat.

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