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Kommentar über den G7-Gipfel Teil des Dramas

Die Lage auf und um den Flughafen in Kabul ist dramatisch. Zugleich bestehen die Taliban auf einen planmäßigen Truppenabzug. Alles hängt an den USA, und das ist schlecht, meint Hans-Ulrich Brandt.
24.08.2021, 20:14 Uhr
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Teil des Dramas
Von Hans-Ulrich Brandt

Allein die Zahlen sprechen Bände: Etwa 4000 Menschen hat die Bundeswehr in den vergangenen Tagen aus Kabul ausgeflogen. Die Amerikaner hingegen evakuierten allein innerhalb von 24 Stunden über 12.000 Menschen aus der von den Taliban angeblich so überraschend eroberten afghanischen Hauptstadt. Das zeigt, wer der entscheidende Machtfaktor in diesem Desaster ist – natürlich die USA.

Der virtuelle Krisengipfel der G7 war denn auch nicht mehr als ein Treffen von Bittstellern. Es ist Joe Biden, der über eine Verlängerung des Rettungseinsatzes bestimmt, und auch das ist Teil dieses Dramas. Außenminister Heiko Maas spricht es offen aus: Die Amerikaner entscheiden und wir folgen. Das kann so nicht bleiben.

Immer wieder ist über die Stärkung des europäischen Pfeilers in der Nato diskutiert worden, geändert hat sich nichts. Und auch immer wieder ist  darauf hingewiesen worden, dass sich der Erfolg der internationalen Mission in Afghanistan erst dann bemessen lässt, wenn ein geordneter Abzug gelingt. Genau der aber ist völlig missraten.

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