Bremen ist ja oft Schlusslicht, aber es gibt Ausnahmen. Weit vorn ist das Land nämlich beim Thema Cannabis. Für den Eigenbedarf erlaubt sind eigentlich nur weniger als sechs Gramm – in Bremen liegt die kritische Grenze bei unter zehn. Typisch, werden jetzt viele sagen: Wenn es um bessere Bildung geht, kriegt Bremen nichts auf die Reihe. Wenn es aber um eine Verharmlosung des Drogenkonsums geht, ist das Land vorneweg.
Doch Bremens liberale Cannabis-Politik erhält Zuspruch aus berufenem Munde. Nein, es ist nicht etwa ein dem süßlichen Rauch des Hanfs verfallener Rockstar oder Altlinker, es geht um die Drogenbeauftragte Daniela Ludwig. Wer glaubt, sie sei auch befangen, sonst hätte sie nicht dieses Amt, dem sei gesagt: Die Dame ist CSU-Mitglied.
Wenn also selbst Christsoziale meinen, dass Polizei und Justiz andere Sorgen haben, als Cannabis-Konsumenten hinterherzujagen, die etwas mehr als sechs Gramm bei sich tragen, sollte eine bundesweite Regelung doch näher rücken. Der Grat zwischen Ordnungswidrigkeit und Straftat ist jetzt einfach zu schmal.