Die Bundesregierung hat das sogenannte Wohngeld Plus auf den Weg gebracht. Vom 1. Januar 2023 an soll sich die Zahl der Anspruchsberechtigten mehr als verdreifachen – von bislang 600.000 auf zwei Millionen Haushalte. Wenn also im kommenden Jahr die Arbeiter und Angestellten Feierabend haben, können viele von ihnen noch beim Amt Unterstützung beantragen. Das ist schlecht fürs Selbstwertgefühl, aber dennoch gut für die Haushaltskasse. Es hilft zielgenau denen, die das Geld dringend brauchen.
Hellhörig macht jedoch, was die Bundesbauministerin sagt. Klara Geywitz warnt schon mal vor Wartezeiten bei der Bearbeitung. Zwei Millionen Haushalte, die erst vom 1. Januar an Wohngeld beantragen können – damit ist das Verwaltungschaos im Grunde programmiert. Ein Land, das bei der Digitalisierung derart hinterherhinkt wie Deutschland, ist einfach nicht gut vorbereitet auf eine solche Herausforderung. Das hat das Hin und Her bei den Corona-Impfungen gezeigt. Man kann nur hoffen, dass die Länder rasch pragmatische Lösungen finden.