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Rente Zutiefst ungerecht

Arbeiter leben durchschnittlich vier Jahre kürzer als Beamte, entsprechend kürzer ist ihre Rentenbezugsdauer. Eine sozial gerechte Rentenpolitik muss darauf reagieren, meint Hans-Ulrich Brandt.
16.08.2021, 19:07 Uhr
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Zutiefst ungerecht
Von Hans-Ulrich Brandt

Die Debatte um eine Erhöhung des Rentenalters wird regelmäßig geführt. Nur so, betonen Arbeitgeber und diverse Finanzexperten, könne die gesetzliche Rente überhaupt finanzierbar bleiben. Was dabei unter den Tisch gekehrt wird, ist die Tatsache, dass diese Forderungen an der Realität der Arbeitswelt völlig vorbeigehen. Noch zehn Jahre wird es dauern, bis überhaupt die Rente mit 67 umgesetzt ist. Derzeit gehen die Menschen im Durchschnitt mit 64 Jahren in Rente – häufig mit deutlichen Abschlägen.

Deshalb hat der Sozialverband recht: Eine generelle Erhöhung der Regelaltersgrenze ist zutiefst ungerecht. Es ist ein Unterschied, ob eine Beschäftigte in einer Behörde, eine Krankenpflegerin oder ein Bauarbeiter länger arbeiten müssen. Weil sie den körperlich härteren Beruf haben, ist ihre Lebenserwartung etwa vier Jahre kürzer. Das heißt: Zusätzlich zu ihren meist niedrigeren Löhnen erhalten sie auch über einen kürzeren Zeitraum Rente. Wer also das Renteneintrittsalter weiter anheben will, kommt um eine soziale Ausgleichskomponente nicht herum.

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