Die „Mein Schiff Relax“, das neuste und achte Kreuzfahrtschiff der Tui-Cruises-Flotte, wird am 9. April in Málaga getauft. Für die Reederei mit Sitz in Hamburg wird es das bisher größte Taufevent: Unter anderem wird Superstar Robbie Williams, der Botschafter für Tui Cruises ist, ein exklusives Open-Air-Konzert für die erwarteten 15.000 Taufgäste geben. Doch was bietet das neue Flaggschiff eigentlich, das für bis zu 3984 Gäste ausgelegt ist? Die bisherige Flotte, die „Mein Schiff 1“ bis „Mein Schiff 7“, hat „nur“ Kapazitäten für 2500 bis 2900 Urlauber. Wird es Einschränkungen durch das größere Passagiervolumen geben? Sinken beispielsweise die Chancen, eine Liege oder eine Sitzgelegenheit auf dem Oberdeck zu bekommen? Reichen die Plätze in den Restaurants, staut es sich an den Fahrstühlen?
Wurde die Infrastruktur der höheren Passagierzahl angepasst?
Die maximale Anzahl an Gästen ist gegenüber der bestehenden Flotte um etwa 38 Prozent gestiegen, die Decks – 19 an der Zahl – um 27 Prozent und die Schiffslänge mit 333 Metern um 5,4 Prozent. An Bord der „Relax“ ist auch die Infrastruktur gewachsen: So gibt es 80 Prozent mehr Aufzüge, 50 Prozent mehr Treppen und zwei Rolltreppen, die auf den anderen Schiffen nicht vorhanden sind. Auch die Sitzplätze in den Restaurants wurden nach Angaben von Tui Cruises der Gästezahl angepasst.
Wie viele Restaurants und Bars gibt es?
Insgesamt sind auf der „Relax“ 14 Restaurants und Bistros sowie 17 Bars und Lounges untergebracht. Das Angebot reicht vom Burger bis zur Haute Cuisine. Was Mein-Schiff-Reisenden sofort auffallen wird, ist, dass der Neubau nicht mehr den lichtdurchfluteten sogenannten Diamanten am Heck hat. In diesem Bereich waren die zahlungspflichtigen Restaurants untergebracht – die dortige Diamant Bar gibt es auf dem neuen Schiff nicht mehr. Dadurch hat sich eine komplett neue Aufteilung ergeben: Im Heckbereich ist nun das Hauptrestaurant Atlantik untergebracht, das sich über zwei Decks erstreckt, mit einer großen Anzahl an den beliebten Fensterplätzen.
Was bieten die Restaurants an?
Die Exklusivrestaurants sind über verschiedene Decks verteilt: Das Høfde ist etwa ein skandinavisch inspiriertes Restaurant mit Fisch- und Fleischgerichten sowie einem exklusiven Frühstücksangebot, das das Restaurant Surf & Turf ersetzt. Neu an Bord der „Relax“ ist beispielsweise das Chalet, in dem alpine Küche aus Frankreich, Österreich und der Schweiz kombiniert wird. In diesem Exklusivrestaurant ist zudem eine Bar integriert. Das Konzept aus Bar und Restaurant findet sich an vielen Stellen wieder: etwa im Atlantik. Auf Deck 5 im Atrium des Schiffes werden beispielsweise im inklusiven Bistro Sur Mer mit typischem Pariser Café-Flair Speisen angeboten. Gegenüber ist das griechische Restaurant Taverna Dionysos untergebracht. In beiden Restaurants kann auch im Außenbereich unter freiem Himmel gegessen werden.
Was ist das „Fugu mit Tim Raue“?
Der Sternekoch und Japan-Kenner Tim Raue ist auch auf der „Mein Schiff Relax“ vertreten: Das neue Exklusiv-Restaurant „Fugu mit Tim Raue“ vereint ein Fünf-Gänge-Menü japanischer Spezialitäten aus der Feder des Sternekochs samt entsprechender Weinbegleitung mit neuester Technologie, die unter anderem auf Rundum-Videowänden spektakuläre Filme und Szenen der japanischen Kultur zeigen. Tim Raue führt als als Sprecher in die Themen ein. Der Preis: 119 Euro pro Person klingt viel, ist aber für Liebhaber der Sterneküche eine angemessene Summe.
Reichen die Liegen für so viele Passagiere?
Würden alle 3984 Gäste gleichzeitig einen Liegeplatz auf dem Oberdeck haben wollen, dann wären die 1600 Liegen nicht ausreichend – eine Situation, die in der Realität nicht vorkommen und auch für eine Wahrscheinlichkeitsberechnung keinen Sinn machen dürfte. Hinzu kommen auf dem Oberdeck zahlreiche Sitzgelegenheiten an Bars, Bistros und Lounges.
Welche Kabinen gibt es, was ist mit Einzelkabinen?
Das Angebot erstreckt sich unter anderem über Balkon-, Veranda- und Außenkabinen bis hin zu barrierefreien Unterkünften, Familienkabinen und einem Suitenbereich. 80 Prozent der Kabinen haben laut Tui Cruises einen Balkon. Für Alleinreisende gibt es zehn Kabinen mit Einzelbalkon, neun mit Fenster sowie sieben im Innenbereich. Der Suitenbereich beinhaltet fünf verschiedene Kategorien. Den größten Luxus bieten die zwei Suiten mit Namen Große Freiheit für sechs Personen mit jeweils 88 Quadratmetern über zwei Decks, mit einer eigenen Veranda auf jedem Deck, zwei Schlafzimmern, zwei Badezimmern und einer Infrarotsauna. Den Gästen der Suiten stehen zwei Restaurants zur Verfügung: Das X-Coast mit Innen- und Außenbereich im Beachklub-Design sowie das Restaurant X-View mit Innen- und Außenbereichen, wo das Abendessen nach den Vorgaben des Südtiroler Sternekochs Theodor Flaser zubereitet wird.

Tui Cruises, ”Mein Schiff Relax”, Captains Bar.
Was bieten Spa- und Sportbereich?
Neben den verschiedenen Saunen und Wellnessanwendungen gibt es auf dem Neubau eine exklusive Kältekammer für Kryotherapieanwendungen – einmalig laut Tui Cruises auf Kreuzfahrtschiffen. Mit Temperaturen von bis zu minus 110 Grad Celsius soll die Kältekammer Regeneration, Gewichtsreduktion oder Verbesserung der Hautstruktur unterstützen. Ebenfalls neu: die Fasssauna mit Meerblick für bis zu fünf Personen. Für alle Walking- und Laufbegeisterten steht eine 220 Meter lange Laufstrecke zur Verfügung. Ebenso gibt es einen klassischen Fitnessbereich mit Kraft- und Ausdauergeräten sowie einen Kursusraum. Am Bug kann in der überdachten Arena Fußball, Volleyball oder Basketball gespielt werden. Wie auf jedem Schiff der Tui-Cruises-Flotte gibt es auch wieder ein 25-Meter-Pool auf dem Oberdeck – größere Pools gibt es auf keinem anderen Kreuzfahrtschiff.
Was hat das Zeug zum Highlight?
Das neu gestaltete lichtdurchflutete Atrium mit zahlreichen inkludierten Restaurants und Bars auf verschiedenen Ebenen gehört sicherlich zu den Favoriten. Auch das Oberdeck, das wie auf allen anderen Schiffen von Tui Cruises sehr offen und weitläufig gestaltet ist, hat das Zeug dazu: Neben dem 25-Meter-Pool gibt es im hinteren Bereich ein zum Teil terrassenförmig angeordnetes zweites Sonnendeck samt etwas höher gelegenem Infinitypool. Dass das Oberdeck teilweise asymmetrisch angeordnet ist – auf der Steuerbordseite ist ein höher gelegenes Sonnendeck – hat ebenfalls seinen optischen Reiz. Auch die Captain’s Bar könnte sich zu einem der Highlights entpuppen – auch wenn die Getränke im Gegensatz zu vielen anderen Bars und Restaurants nicht im Reisepreis enthalten sind: Von dort hat der Gast auf jeden Fall einen besseren Blick als der Kapitän – die Captain’s Bar befindet sich direkt über der Brücke.