Bremen. Viele Menschen reagieren empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel. Die Fotostrecke zeigt häufige Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien.
Fotostrecke Diese Lebensmittel können Probleme machen
Bremen. Viele Menschen reagieren empfindlich auf bestimmte Nahrungsmittel. Die Fotostrecke zeigt häufige Lebensmittelunverträglichkeiten und -allergien.
Klein und ein beliebter Snack: Die Erdnuss. Doch sie gehört zu den problematischsten Allergieauslösern. Die Zahl der Erdnussallergiker steigt seit Jahren. Die Hülsenfrucht ist besonders gefährlich, da schon Mikrogramm-Mengen ausreichen, um lebensbedrohliche Symptome, wie Schockzustände, Bewusstlosigkeit oder Atembeschwerden hervorzurufen. Die Allergie besteht meist ein Leben lang.

Magen-Darm-Beschwerden nach dem Genuss von Obst und Saft - das kann ein Hinweis auf eine Fruchtzuckerunverträglichkeit sein. Normalerweise wird der Fruchtzucker (Fruktose) von den Zellen im Dünndarm vollständig aufgenommen. Bei einer Störung funktioniert ein bestimmtes Transport-Protein nicht und die Fruktose wandert in den Dickdarm. Dort wird sie von Bakterien abgebaut. Der Nebeneffekt: Blähungen oder Durchfall.

Streng abgegrenzt werden muss die Fruchtzucker-Unverträglichkeit von der Fruktose-Intoleranz. Diese wird durch einen angeborenen Enzymdefekt ausgelöst. Auf fruktosehaltige Mahlzeiten folgen auch hier Magen-Darm-Beschwerden. Gefährlich: Die Fruktose lagert sich in der Leber an und führt zu lebensbedrohlichen Vergiftungserscheinungen.

Wein, Sauerkraut, geräucherter Fisch oder lange gereifter Käse - alle diese Lebensmittel sollten Menschen mit einer Histamin-Intoleranz meiden. Histamin regelt den Blutdruck, regt die Magensaftproduktion an und sorgt für einen ausgeglichenen Schlaf-Wach-Rhythmus. Hat der Botenstoff seine Arbeit erledigt oder ist zu viel Histamin vorhanden, wird dieser über ein Enzym im Dünndarm abgebaut. Bei der Histamin-Intoleranz liegt ein Ungleichgewicht zwischen der Histaminbildung, -aufnahme und dem Histamin-Abbau vor. Über den genauen Krankheitsmechanismus sind sich die Experten allerdings noch nicht im Klaren.

Hühnerei-Allergien treten besonders häufig im Säuglings- und Kindesalter auf. Sie bestehen in der Regel für ein bis zwei Jahre. Bei Erwachsenen sind Hühnerein-Allergien selten. Typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen, Durchfälle oder Neurodermitisschübe.

Die Kuhmilch: Sie gehört zu den bedeutensten Allergieauslösern. Insbesondere Säuglinge und Kinder reagieren mit Beschwerden im Verdauungstrakt oder an der Haut - häufig in Verbindung mit einem Neurodermitisschub. Aber auch Erwachsene können unter der Allergie leiden. Die Symptome reichen von leichten Befindlichkeitsstörungen bis hin zum anaphylaktischen Schock.
Doch Beschwerden nach einem Schluck Milch müssen nicht automatisch bedeuten, dass eine Allergie vorliegt...

...es kann sich auch um eine Laktose-Intoleranz handeln. Hierbei fehlt dem Patienten das Enzym Laktase, welches für die Verdauung des Milchzuckers zuständig ist.
Erst wenn der Zweifachzucker Laktose in seine beiden Bestandteile Glukose und Galaktose aufgespalten ist und diese isoliert im Darm vorliegen, können sie über die Darmschleimhaut ins Blut aufgenommen werden. Findet diese Verdauungsleistung nicht statt, weil kein oder nicht genügend Milchzucker spaltendes Enzym vorhanden ist, so verbleibt dieser im Darm. Darmbakterien verstoffwechseln dann den Milchzucker durch Vergärung. Blähungen, Durchfall und Bauchschmerzen können die Folge sein.

Nussallergien: In Deutschland ist besonders die Haselnuss- und die Walnussallergie verbreitet. Tritt die Allergie isoliert auf, ist die Gefahr von starken allergischen Reaktionen sehr häufig. Weiter verbreitet, aber auch milder im Verlauf sind Nussallergien ausgelöst durch eine mögliche Kreuzreaktion mit frühblühenden Pollen wie Birke oder Erle. Betroffene leiden meist unter Kribbeln oder Brennen auf Lippen oder Schleimhäuten.

Weizen ist das in westlichen Industrieländern bedeutendste Getreide. Besonders bei den Bäckern ist eine Weizen-Allergie sehr verbreitet. Das Getreide verursacht eingeatmet das sogenannte Bäckerasthma, gegessen kann es zu Magen-Darm-Beschwerden führen. Auslöser einer Weizen-Allergie sind unterschiedliche Eiweißbestandteile wie Weizen-Albumin, Globulin und Klebereiweiß. Albumin und Globulin kommen hauptsächlich in der äußeren Schale des Korns vor, das Klebereiweiß im Mehlkörper.

Zöliaklie - dieses Wort bezeichnet eine Gluten-Unverträglichkeit. Gluten ist ein Eiweiß, das in heimischen Getreidesorten wie Weizen, Roggen und Gerste vorkommt.
Eine gesunde Dünndarmschleimhaut bildet so genannte Zotten aus; das sind Ausstülpungen, durch die die Dünndarmoberfläche um ein Vielfaches vergrößert wird. Bei Zöliakiepatienten wird durch einen Bestandteil im Gluten das Dünndarmgewebe geschädigt. Die Zotten bilden sich zurück. Die Dünndarmoberfläche schrumpft dadurch auf ein Minimum zusammen und Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine können nur noch in sehr geringen Mengen aufgenommen werden.
Die Beschwerden können vielfältig sein. In der Regel sind die Leitsymptome durch chronische Bauchschmerzen, Durchfälle und Blähungen gekennzeichnet. Da es für diese Krankheit keine Heilung gibt, müssen Betroffene ein leben lang ein streng glutenfreie Ernährung einhalten.