Wer Wert auf Unabhängigkeit und einen Hauch Abenteuer legt, geht im eigenen Zuhause auf Reisen. In den vergangenen Jahren ist die Zahl derer, die sich per Wohnmobil, Camper-Van und Co in den Urlaub begeben, stetig gestiegen. So hat sich der Bestand von Wohnmobilen in Deutschland seit 2017 nahezu verdoppelt und überschritt im April erstmals die Millionenmarke.
Auch von kleineren Modellen wie Vans und Bussen in Selbstausbau gibt es stetig mehr, sodass die Neuzulassungen von Campingfahrzeugen 2024 ihre Höchstmarke erreichten. Wie jedes andere Kraftfahrzeug müssen diese Gefährte gewartet, gepflegt und repariert werden. Dafür braucht es das passende Know-how sowie die entsprechende Ausstattung. Nicht jede Werkstatt kann den notwendigen Service bieten, allerdings stellen sich immer mehr Kfz-Experten auf die gestiegene Nachfrage ein.
Nicht für jede Aufgabe muss gleich ein Fachbetrieb aufgesucht werden. Es gibt auch Arbeiten, die in Eigenregie ausgeführt werden können. Dazu gehören beispielsweise die Pflege der Dichtungen und das Reinigen der Wasserleitungen. Geht es jedoch um die Bremsen, den Austausch von Verschleißteilen oder um die Wasserpumpe, sollten Experten hinzugezogen werden. Das Gleiche gilt für die Wartung von Heizung und Klimaanlage inklusive des Wechsels der entsprechenden Flüssigkeiten. Zu den Routinearbeiten, die zum Erhalt der Fahrsicherheit beitragen, gehören Reifenkontrollen. Ebenfalls wichtig ist das Durchsehen der Achsen, von Fenstern, Dachluken und der Zugeinrichtung. Besonders vor größeren Reisen ist es ratsam, Wohnmobil und Co einen Check in der Fachwerkstatt zu gönnen. So werden Pannen von Anfang an vermieden und der Urlaub gewinnt an Sicherheit.
Neben solchen anlassgebundenen Terminen stehen regelmäßigen Wartungs- und Prüfintervalle, wie man sie auch vom Pkw kennt. Der Turnus kann sich jedoch unterscheiden. So ist die Hauptuntersuchung bei Wohnmobilen bis 3,5 Tonnen drei Jahre nach der ersten Zulassung fällig. Alle weiteren erfolgen im Zweijahresrhythmus. Eine Besonderheit ist die Sicherheitsprüfung der Gasleitungen, die die Heizung und Kochstelle vieler Reisemobile versorgen. Sie steht alle zwei Jahre an und darf nur von dafür qualifizierten Fachbetrieben mit Qualifizierung ausgeführt werden.
Die Arbeit an einem Wohnmobil und Co. stellt Fachbetriebe vor besondere Herausforderungen. Sie beginnen bereits bei der Größe: Hat das Fahrzeug Überlänge, Aufbauten oder ist insgesamt sehr hoch, passt es nicht erst in die Werkstatthalle. Wenn doch, kann es nicht aufgebockt werden, weil die Hallendecke spätestens beim Hochfahren im Weg ist. Auch das Gewicht spielt eine Rolle, denn gerade große Modelle überschreiten die maximal zulässige Hublast einer Hebebühne schnell. Und selbst wenn diese Hürden keine Rolle spielen, ist da noch die Frage nach dem Werkzeug. Viele Arbeiten erfordern Spezialtools oder -geräte, die erst angeschafft werden müssen. Deshalb ist es ratsam, sich bereits vor einem Wartungs- oder Reparaturbedarf zu informieren, welche Werkstatt das notwendige Leistungsspektrum bietet. Häufig reicht ein Anruf, um in Erfahrung zu bringen, ob Reisemobile und wenn ja, bis zu welcher Größe angenommen werden. Dabei wächst die Chance, einen passenden Betrieb zu finden, stetig, da sich viele Fachbetriebe auf den
gewachsenen Bedarf angepasst haben. Zum Beispiel mit speziellen Vorrichtungen wie Auffahrrampen oder Arbeitsbühnen für Wohnmobile. Auch bieten einige Fachbetriebe eigens für Fahrzeu-ge mit Übergrößen konzipierte Waschanlagen.