Der Hof Kaemena steht für nachhaltigen Anbau. Dazu passt es, dass die Familie auch an die Bestäuber ihrer Erntepflanzen denkt. Unter dem Motto „Kaemena blüht“ gedeihen seit diesem Jahr Refugien für Wildbienen auf dem weitläufigen Gelände der Landwirtschaft. Blühpaten unterstützen die Aktion unter der Schirmherrschaft von Frank Imhoff, Präsidentder Bremischen Bürgerschaft, mit Spenden.
„Für die Blühpatenschaften stellen wir Ackerflächen zur Verfügung, die wir sonst anderweitig genutzt hätten“, beschreibt Landwirt Hajo Kaemena das Projekt. „Mit fachlicher Beratung durch einen Wildbienen-Experten möchten wir auf unseren Flächen versuchen, den vom Aussterben bedrohten Wildbienen einen passenden Lebensraum zu schaffen.“
Dafür wurde im Frühjahr eine
regional angepasste Blühmischung ausgesät, die rund 30 verschiedene, zum Teil selten gewordene Blühpflanzensamen enthält. Sträucher und Bäume mit besonderem Nektar- und Pollenangebot kommen noch hinzu. Die Blühflächen sollen über mehrere Jahre erhalten bleiben und werden weder gedüngt, noch mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Bestimmte Bereiche am Boden bleiben pflanzenfrei, denn viele Wildbienenarten legen Eier in Röhren, die sie in den Boden bohren. „In mühsamer Arbeit sammeln sie Nektar und Pollen, den sie zu den Eiern legen“, erläutert Kaemena. „Die Eier überwintern im Boden, deshalb darf dieser nach der Blütezeit im Herbst nicht bearbeitet werden. Im Frühjahr schlüpft dann der Nachwuchs und ernährt sich von den Pollenvorräten in der Bodenröhre.“ Andere Arten überwintern ihren Nachwuchs zum Beispiel in abgestorbenen Pflanzenstängeln oder in Totholz am Feldrand. Wilde,
naturbelassene Unordnung ist für die Insekten also wertvoller und immer seltener werdender Lebensraum.
Mehr als 30.000 Quadratmeter Land haben die Kaemenas für das Artenschutzprojekt zur Verfügung gestellt und umgestaltet. Mehr als 660 Blühpaten haben es mit kleinen und großen Spenden möglich gemacht. „Jeder Blühpate bekommt eine Urkunde, eine Flächennummer und die genauen Koordinaten der Blühfläche. Auf Wunsch erhält der Pate einen Newsletter mit Neuigkeiten zum Projekt“, sagt Kaemena. Aktuell wird außerdem ein Erlebnispfad eingerichtet, auf dem künftig Blühflächen besichtigt und durchwandert werden können.
Weitere Informationen und eine Landkarte zu den Blühflächen gibt es unter www.kaemena-blueht.de.