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Bauen & Wohnen Heizen mit Fernwärme kann Vorteile bieten

Wer mit Fernwärme sein Haus heizt, hat es bequem: Er muss nicht regelmäßig den Versorger wechseln oder sich mit dem Gedanken an einen Techniktausch herumschlagen
01.12.2022, 00:00 Uhr
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Von Angie Harms

Wer mit Fernwärme sein Haus heizt, hat es bequem: Er muss nicht regelmäßig den Versorger wechseln oder sich mit dem Gedanken an einen Techniktausch herumschlagen. Aber er ist auch stärker gebunden und kann wenig selbst gestalten. Fernwärme ist eine Möglichkeit, vor allem Mehrfamilienhäuser und einzelne Wohngebiete mit Energie zu versorgen. Die Technologie ist nicht neu. Schon vor über 100 Jahren bekamen Hamburg und Dresden die ersten Netze. Heute ist die Heizart in jeder größeren Stadt im Angebot. Sie gilt eigentlich als effiziente Energieversorgung und Technologie für die Zukunft, aber sie hat auch Kritiker. Ein Überblick:

Was ist Fernwärme?

„Fernwärme entsteht zu rund 85 Prozent in hochmodernen Kraftwerken gewissermaßen als Zusatzprodukt bei der Stromerzeugung in Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung“, erklärt Werner Lutsch, Geschäftsführer des Energieeffizienzverbandes für Wärme, Kälte und KWK (AGFW) in Frankfurt. Das ist zum Beispiel bei der Verbrennung von konventionellen Brennstoffen wie Kohle, Gas, Öl oder Biomasse der Fall. Aber auch aus Solarthermie oder Geothermie entsteht Wärme, die in ein Fernwärmesystem eingespeist und dann an Industrie, Gewerbe und eben auch private Haushalte weitergeleitet wird. Der Vorteil für private Hausbesitzer: Sie bekommen ihre Wärme aus einem Anschluss, brauchen keinen Technikraum mit Heizkessel und anderem technischen Equipment.

Ist Fernwärme umweltfreundlich?

Fernwärme wird nicht immer in effektiven KWK-Anlagen erzeugt. Wenn sie zum Beispiel aus einfachen Heizwerken stammt, ist sie weniger effizient und umweltfreundlich. „Wie sauber und effektiv Fernwärme am Ende ist, hängt auch immer stark vom Brennstoff ab“, sagt Stefan Materne vom Team Energieberatung beim Verbraucherzentrale Bundesverband. Und: Eine höhere Effizienz bei der Wärmeerzeugung kann durch erhöhte Verteilungsverluste wieder zunichte gemacht werden.

Kann jeder Fernwärme bekommen?

Dafür muss ein Leitungsnetz vorhanden sein. Je mehr Wohneinheiten in einem Gebiet angeschlossen sind, umso wirtschaftlicher lässt sich das Netz betreiben. „In manchen Gemeinden gibt es sogar einen Anschluss- und Benutzungszwang von Fernwärme“, sagt Materne. „Damit ist der Kunde dauerhaft an den örtlichen Fernwärmeversorger gebunden und kann nicht zu einer anderen Heiztechnik wechseln. Das sollten Hauskäufer beachten und sich über die Fernwärmepreise vorab erkundigen.“

„Fernwärmeversorgungsgebiete werden in der Regel unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten festgelegt“, erklärt Branchenexperte Lutsch. In Deutschland wird Fernwärme vor allem in größeren und mittleren Städten angeboten, auf dem Land weniger.

Wo liegen die Nachteile?

Beim Anschluss- und Benutzungszwang von Fernwärme können dem Verbraucher erstmal hohe Kosten für die Infrastruktur entstehen, und er darf kein anderes Heizsystem einbauen. Außerdem: „Er ist selbst bei anfangs günstigen Vertragskonditionen möglichen Preiserhöhungen wahllos ausgeliefert, auch innerhalb der vereinbarten Vertragslaufzeit“, sagt Verbraucherschützer Materne.

Wie teuer ist die Fernwärme?

Verbraucherschützer Materne sagt: „Nach dem Heizspiegel 2018 ist Fernwärme im bundesweiten Durchschnitt teurer als Gas oder Öl.“ Aber er schränkt ein, dass das ein Durchschnittswert sei. „Sie kann auch günstiger oder viel teurer sein.“ Er erklärt, dass die Preisgestaltung für Verbraucher wenig transparent ist. Zwar kalkuliere der Großteil der Entsorger fair. „Es gibt aber Ausreißer nach oben, dann wird die Wärmeversorgung teuer.“

„Die Kriterien für die Veränderung der Preise unterliegen engen gesetzlichen Regelungen und sind in der Allgemeinen Versorgungsordnung (AVBFernwärmeV) abgebildet“, erklärt Lutsch. „Sie sind in der Regel mit dem Kunden vertraglich vereinbart.

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