Mit dem Herbst startet die Wildfleischsaison, in der Gerichte wie Wildgulasch auf den Tisch kommen. Wildfleisch, insbesondere von Reh-, Dam- und Schwarzwild, erfreut sich wachsender Beliebtheit, da es als klimafreundliche
Alternative zu Fleisch von Nutztieren gilt. Wildfleisch hat vor allem dann einen kleineren CO2-Fußabdruck, wenn es aus der Region stammt und vom heimischen Jäger geschossen wird. Ein weiterer Pluspunkt: Die Wildtiere wachsen in ihrem natürlichen Lebensraum auf und müssen den Transport zum Schlachthof nicht erleben.
Viel Eiweiß, wenig Fett
Wildfleisch bietet neben den positiven Aspekten für Umwelt und Tierhaltung auch gesundheitliche Vorteile, da es zu einer ausgewogenen Ernährung zählt. Wildfleisch hat einen niedrigen Fett- und einen hohen Proteingehalt. Zudem wird auf den Einsatz von Medikamenten verzichtet.
An der Farbe des Fleisches lässt sich die Frische erkennen. „Je nach Tierart sollte Wildfleisch rotbraun bis schwarzbraun sein. Außerdem ist grundsätzlich zu empfehlen, Wildfleisch immer gut durchzugaren, um mögliche Krankheitserreger abzutöten“, erklärt Marlene Bär, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale, in einer Pressemitteilung.
Im Supermarkt ist die Herkunftskennzeichnung von Wildfleisch bisher freiwillig. Ein Teil des Wildfleisches für den europäischen Handel wird aus Neuseeland importiert. Dort leben die Tiere allerdings oft in Gatterhaltung und hinterlassen durch lange Transportwege einen deutlich größeren ökologischen Fußabdruck. Grundsätzlich gilt: Wildfleisch aus regionaler Jagd ist frischer und klimafreundlicher als Fleisch aus der Nutztierhaltung – auch im Vergleich zu Biofleisch. Eine Biozertifizierung ist bei Wildfleisch jedoch nicht möglich, da die Tiere frei lebend sind und ihr Futter somit nicht kontrolliert werden kann. Die Jagd auf Wildtiere trägt außerdem zur Erhaltung der heimischen Ökosysteme bei.