Bremen Stadtteile Osterholz Verden Diepholz Delmenhorst Wesermarsch Oldenburg Rotenburg Cuxhaven Bremerhaven Niedersachsen
Anzeige

Wir in Sottrum Sicheres Beisammensein an Weihnachten

Trotz Corona finden an den Feiertagen mehrere Gottesdienste in der Sottrumer St.-Georgs-Kirche statt. Die Geschichte des Sakralbaus ist lang und noch nicht lückenlos geklärt, wie ein Fachmann weiß.
18.12.2021, 00:00 Uhr
Zur Merkliste
Von Antje Holsten-Körner

Traditionell werden bei den Gottesdiensten an den Weihnachtstagen deutlich mehr Besucher in den Kirchen gezählt, als im Verlauf des Jahres. Um Gläubigen – trotz Verschärfung der Corona-
Lage – an Heiligabend einen Besuch zu ermöglichen, verlegt die Sottrumer St.-Georgs-Kirchengemeinde die Familiengottesdienste um 14.30 und 16 Uhr, die voraussichtlich höchstens 30 Minuten dauern werden, unter freiem Himmel an die Kirchennordseite. Auf besonderen Wunsch werden bei diesen Terminen Stühle angeboten.

Für die Gottesdienste an Heiligabend ist eine Anmeldung bis zum 21. Dezember erforderlich, die im Kirchenbüro per E-Mail an kg.georg.sottrum@evlka.de oder unter Telefon 04264 / 29 58 sowie beim Kirchenvorstand unter Telefon 0175 / 260 88 20 Montag bis Freitag 17 bis 19 Uhr erfolgen kann. Es besteht FFP2-Maskenpflicht und es wird keinen Gemeindegesang geben. Während bei den Familiengottesdiensten die 3G-Regelung zur Anwendung kommt, gilt für die Christvesper um 18 Uhr sowie die Christmette um 23 Uhr 2G, da beide Gottesdienste in der St.-Georg-Kirche stattfinden.

Über den Ursprung der
Sottrumer Kirche können nur Vermutungen angestellt werden. Der Sage nach wollten die Einwohner Sottrums ein Gotteshaus bauen. Da sie jedoch nicht wussten, welches der richtige Platz wäre, forderten sie eine Gottesentscheidung. Dafür ließen sie in einer Nacht einen Stier aus dem Stall. Wo dieser sich niederlegen würde, sollte nach Gottes Willen die Kirche erbaut werden. Als das Tier am folgenden Morgen mitten in einem Sumpf der Wiesteniederung lag, scheuten die Bürger keine Mühe, um den Sumpf mit Sand zu füllen. Doch jede Nacht blies ein Drache den Sand fort. Erst als der Ritter Georg Hilfe versprach und den Drachen erschlug, konnte die Arbeit fortgesetzt werden. Aus Dankbarkeit erhielt die Kirche den Namen St.-Georgs-Kirche.

Urkundlich belegt dagegen ist die Erwähnung von Sottrum, als 1205 der Verdener Bischof Iso sein Amt antrat. Die Kirche selber findet 1350 erstmals in einer Schenkungsurkunde Erwähnung. Der heutige Kirchenbau stammt aus dem Jahr 1737. Davon zeugt die Inschrift „Harmen Ulhoren Mauermeister in Bremen a. o. 1737“ in der Sandsteinplatte über der Eingangstür der Südseite. „Der Turm stammt wohl aus dem elften oder zwölften Jahrhundert“, vermutet Hans-Richard Buthmann, der durch aufwändige Recherchen in den Staatsarchiven in Stade und Hannover viel Licht in die Vergangenheit bringen konnte.

So ist dokumentiert, dass damals für den Kirchenbau die adeligen Familien von Linstow (Stuckenborstel) und Clüver (Clüversborstel) 520 Reichstaler beitrugen. Weitere 290 und 210 stammten aus Kollekten, 1400 aus Umlagen und 317 aus dem Verkauf von Kirchenbänken, auf denen sich die Gönner verewigen konnten. Außerdem spendeten die Häuslinge des hiesigen Kirchspiels 241 Reichstaler. Trotzdem mussten 710 Reichstaler als Darlehen in Fischerhude aufgenommen werden. „Laut Brief des Consistorium Stade waren die Schulden erst 16 Jahre nach der Fertigstellung beglichen“, erläutert Buthmann. Der 84-Jährige archiviert seit 1960 Heimatgeschichte mit viel Liebe zum Detail und auf wissenschaftlichem Niveau für die Nachwelt.

Ihr Partner vor Ort



Mehr zum Thema