Diego Armando Maradona wird neuer Nationalcoach Argentiniens. In dem südamerikanischen Land ist er trotz seiner Drogeneskapaden ein Volksheld. Dennoch ist es auch in Argentinien eine Sensation. Maradona hat praktisch keine Erfahrung als Trainer vorzuweisen.
Fotostrecke Maradona - Stationen seiner Karriere
Diego Armando Maradona wird neuer Nationalcoach Argentiniens. In dem südamerikanischen Land ist er trotz seiner Drogeneskapaden ein Volksheld. Dennoch ist es auch in Argentinien eine Sensation. Maradona hat praktisch keine Erfahrung als Trainer vorzuweisen.
Diego Armando Maradona ist eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Fußball-Historie. Wir nähern uns dem Idol und seiner Karriere.

Maradona - Wir skizzieren die Vita einer außergewöhnlichen Fußballer-Karriere...

Die Anfänge Maradonas Talent kam früh zum Vorschau. Über sein Profidebüt bei den Argentinos Juniors am 20. Oktober 1976 mit knapp 16 Jahren sagte El pibe de oro (Goldjunge) rückblickend: An diesem Tag habe ich den Himmel mit der Hand berührt. Schon vier Monate später stand er erstmals in der Nationalelf der Gauchos. Für die WM 1978 im eigenen Land war er jedoch noch zu grün.

Seine Boca-Juniors Der Jungstar ging 1981 zu den Boca Juniors. Nach seiner Europatournee kehrte er 1995 noch einmal zu seinem Lieblingsklub zurück, wo er am 25. Oktober 1997 gegen den Erzrivalen River Plate nach 678 Spielen, 345 Toren und zahlreichen Titeln seine Fußballschuhe an den Nagel hängte.

Das Kapitel Barcelona Nach der WM 1982, die für ihn beim 1:3 gegen Brasilien mit einer Roten Karte endete, lockte der FC Barcelona. Nächtliche Ausflüge erzürnten Barca-Trainer Udo Lattek, den Machtkampf gegen den deutschen Coach gewann Maradona, der die Katalanen dann zum Pokalsieg führte.

Das Kapitel Barcelona Nach einem handgreiflichen Disput im Cupfinale 1984 gegen Athletic Bilbao trennte sich der Klub aber von seinem Problemkind, das damals in die Welt der Drogen reinschnupperte.

Die unvergessenen Jahre Es folgten die fußballerisch erfolgreichsten Jahre, aber auch der Anfang der persönlichen Tragödien.

Die unvergessenen Jahre Auch in Argentiniens Nationalelf war er der Maestro, bei der WM 1986 in Mexiko lieferte Diego sein Meisterwerk ab. Im Viertelfinale gegen England (2:1) sorgte er mit einem unwiderstehlichen Dribbling für die zehn schönsten Sekunden im Fußball und das Tor des Jahrhunderts.

Die unvergessenen Jahre Gegen die Briten war auch die Hand Gottes im Spiel. Die Krönungsmesse zelebrierte der nur 1,66 Meter große Techniker beim 3:2 im Finale gegen Deutschland.

Die unvergessenen Jahre Zwischen 1984 und 1991 schoss Maradona den SSC Neapel in Italien zweimal zur Scudetto (1987, 1990), einem Pokalerfolg (1987) und dem Uefa-Cup-Sieg gegen den VfB Stuttgart (1989). In Neapel wird Maradona auch heute noch verehrt wie ein Heiliger.

Die Tränen von Rom Vier Jahre später gab es in Rom ein Wiedersehen. Diesmal mit dem besseren Ende für die deutsche Elf. Maradona witterte nach dem verwandelten Foulelfmeter von Andy Brehme Betrug, weinte bitterlich.

Kokain Nach einer 15-monatigen Sperre folgte der Karriere-Kehraus mit Stationen in Spanien beim FC Sevilla sowie in der Heimat bei den Newell s Old Boys und bei den Boca Juniors.

Das Höllen-Comeback Ein letzter Versuch auf großer Bühne bei der WM 1994 in den USA endete mit einem erneuten Skandal. Nach dem Gruppenspiel gegen Nigeria werden im Urin Ephedrinspuren nachgewiesen. Der Fußballer Maradona wird international geächtet, das Tor zur Hölle ist offen.

Diegos Kampf gegen den Tod Kokain, Alkohol und dicke Havanna-Zigarren werden zum ständigen Begleiter des Exzentrikers, dessen Gesundheit auch durch rapide Gewichtzunahme leidet. Am 4. Januar 2000 kämpft Maradona nach einem Herzinfarkt im uruguayischen Badeort Punta del Este erstmals mit dem Tod.

Therapie 2004 hielt er sich lange auf Anweisung eines Gerichts zu einer Drogen-Therapie in einer psychiatrischen Klinik auf.

Ein Volk in Angst Am 18. April geht es mit hohem Blutdruck, Atemnot und einer Lungenentzündung erneut in eine Notfallklinik. Die Argentinier halten tagelang Wache vor dem Krankenhaus. Nach einem Kollaps am 29. März 2007 wieder Sorgen um das Leben des Volkshelden. Zwischen den Krisen, Entzugskuren in der Schweiz und auf Kuba, ein Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt sowie eine Magenverkleinerung.

Es geht mir gut Zuletzt jagte der 91-malige Nationalspieler, der zwischenzeitlich auch eine eigene TV-Talkshow besaß, aber bei einer Nostalgie-Hallenfußballserie wieder dem Ball nach. Und nach der Ernennung zum Nationaltrainer behauptete Maradona nach fast fünf Jahrzehnten Achterbahnfahrt: Heute geht es mir gut.

Zeit als Nationaltrainer Am 28. Oktober 2008 gab der Argentinische Verband bekannt, dass Maradona der neue Trainer der Nationalmannschaft wird. Obwohl er kaum über Erfahrung als Fußballtrainer verfügte, setzte er sich nach einem Gespräch mit dem Verbandspräsidenten Julio Grondona unter anderem gegen Sergio Batista durch. Nach der erfolgreichen Qualifikation zur WM 2010 sorgte er mit Aussagen über seine Kritiker auf einer PK für einen Skandal. Er wurde in der Folge für zwei Monate gesperrt und musste 25.000 Schweizer Franken Strafe zahlen. Mit der argentinischen Auswahl konnte Maradona bei der WM die Gruppenphase meistern. Auch das Achtelfinale konnte mit einem 3:1-Sieg gegen Mexiko gewonnen werden. Gegen Deutschland unterlag seine Mannschaft im Viertelfinale mit 0:4 und schied aus dem Turnier aus. Am 27. Juli 2010 wurde er als Nationaltrainer entlassen, nachdem die Verhandlungen mit dem Verband gescheitert waren.

Daten einer einzigartigen Karriere Geboren: 30. Oktober 1960 in Buenos Aires

Daten einer einzigartigen Karriere Stationen als Spieler: Argentinos Juniors (1976-1980), Boca Juniors Buenos Aires (1981-1982), FC Barcelona (1982-1984), SSC Neapel (1984-1991), FC Sevilla (1992-1993), Newell's Old Boys (1993), Boca Juniors Buenos Aires (1995-1997)

Daten einer einzigartigen Karriere Nationalmannschaft: 91 Länderspiele (34 Tore). - Debüt am 27. Februar 1976 (5:1 gegen Ungarn). - Letztes Länderspiel am 25. Juni 1994 (4:0 gegen Griechenland)

Daten einer einzigartigen Karriere Weltmeisterschaft: Teilnahmen 1982, 1986, 1990 und 1994. - Weltmeister 1986 und Vizeweltmeister 1990.

Daten einer einzigartigen Karriere Klub-Erfolge: Argentinischer Meister 1981 (Boca Juniors), Spanischer Pokalsieger 1983 (FC Barcelona), Italienischer Meister 1987 und 1990, italienischer Pokalsieger 1987, Uefa-Pokal-Sieger 1989 (jeweils SSC Neapel)

Daten einer einzigartigen Karriere Stationen als Klub-Trainer: Mandiyu Corrientes (1994) und Racing Club Avellaneda (1995)

Daten einer einzigartigen Karriere Ehrungen: Argentiniens Fußballer des Jahres 1979, 1980, 1981 und 1986. - Europas Fußballer des Jahres 1986. - Südamerikanischer Fußballer des Jahres 1979, 1980, 1986, 1989, 1990, 1992. - Weltfußballer des Jahres 1986. - Goldener Ball als bester Spieler der WM 1986. - Aufnahme in die Liste der weltbesten Fußballer des 20. Jahrhunderts (Fifa 100)