Bremen. Nach 13 Jahren endet eine Ära. Klaus Allofs verlässt Werder Bremen in Richtung Wolfsburg. Ein Markenzeichen der allofschen Transfers: Unbekannte oder ins Straucheln geratene Profis günstig einkaufen und wenn möglich teuer weiterverkaufen. Die Bilderstrecke zeigt seine besten Verpflichtungen.
Fotostrecke Die Top-Transfers der Ära Allofs
Bremen. Nach 13 Jahren endet eine Ära. Klaus Allofs verlässt Werder Bremen in Richtung Wolfsburg. Die Bilderstrecke zeigt seine besten Verpflichtungen.
Genie, Lichtgestalt - befragt man Fans zu Johan Micoud dann genügt kein Superlativ. "Le Chef" wechselte 2002 vom AC Parma zu Werder Bremen und führte die Bremer 2003/ 2004 zur Meisterschaft und zum DFB-Pokalsieg. Desweiteren gelang unter seiner Regie die dreimalige Qualifikation für die Champions League. 2006 verließ er Bremen und wechselte nach Bordeaux. Auf den Franzosen folgte ein neues Herzstück für die Werderraute...

... Diego. Mit der Verpflichtung des Brasilaniers bewies Klaus Allofs ein weiteres Mal sein gutes Gespür. Diego war beim FC Porto ins Abseits geraten und konnte deshalb für eine verhältnismäßige geringe Summe nach Bremen gelotst werden. In Bremen verzauberte Diego Fans und Gegner mit seinen Fertigkeiten. Unvergessen bleibt sein Tor gegen Aachen im Jahr 2007, als er aus 63 Metern ins Tor traf. Diegos größter Erfolg mit Werder war der Gewinn des DFB-Pokals im Jahr 2009. Anschließend wechselte er für ein Vielfaches seiner Transfersumme zu Juventus Turin. Mittlerweile spielt er für den VFL Wolfsburg. Er und Klaus Allofs werden also in Zukunft wieder zusammenarbeiten.

Mesut Özil wechselte 2008 vom FC Schalke 04 zu Werder Bremen. Das zerrüttete Verhältnis zwischen den Beratern Özils und den Schalke-Verantwortlichen machte es Klaus Allofs möglich, das ehemalige Talent nach Bremen zu transferieren. Bei Werder entwickelte sich Özil weiter, gewann den DFB-Pokal und machte mit guten Leistungen José Mourinho auf sich aufmerksam. Mourinho, seines Zeichens Trainer von Real Madrid, holte Mesut Özil 2010 zu den "Königlichen", wo er sich trotz starker Konkurrenz einen Stammplatz eroberte.

Miroslav Klose kam 2004 vom 1. FC Kaiserslautern und sollte den zu Schalke abgewanderten Publikumsliebling Ailton ersetzen. Mit seinem mannschaftsdienlichen Spiel und insgesamt 63 Toren in 132 Spielen gelang ihm das sehr gut. Den Unmut der Fans zog sich Klose auf sich durch das Verwirrspiel, das seinem Wechsel zum FC Bayern München im Jahre 2007 vorausging: Er kündigte seinen Verbleib an, nur um kurz darauf doch zu wechseln.

Ivan Klasnic wechselte 2001 vom FC St. Pauli zu Werder Bremen. Der als Talent gehandelte Stürmer schaffte in Bremen den Sprung zum Stammspieler und holte mit Werder 2003/2004 das Double. Nach einer schweren Nierentransplantation im Jahr 2007 gelang ihm ein spektakuläres Comeback: Im letzten Hinrundenspiel der Saison 2007/2008 erzielte er beim 5:2 Sieg über Bayer Leverkusen zwei Tore und legte ein weiteres auf.

Der Linksverteidiger Ümit Davala wechselte 2003 zunächst auf Leihbasis von Galatasaray Istanbul an die Weser. Gefragt nach seinen Zielvorstellungen bei Werder antwortete Davala: "Wieso sollen wir nicht Meister werden? Warum muss Bayern immer Meister werden?". Die Geschichte ist bekannt. 2003/ 2004 wurde Werder tatsächlich Meister und verwies die Bayern auf die Plätze. Nach anhaltenden Hüftproblemen musste Ümit Davala 2005 seine Karriere beenden und arbeitet mittlerweile als Co-Trainer für Galatasaray Istanbul.

Per "Merte" Mertesacker wechselte 2006 von Hannover 96 zu Werder Bremen. Hier avancierte er schnell zum Leistungsträger und Wortführer innerhalb der Mannschaft. Sein größter Erfolg mit den Bremern war der Gewinn des DFB-Pokals im Jahr 2009. 2011 wechselte er zu Arsenal London.

Gefragt nach seinem besten Transfer, nannte Klaus Allofs immer den Brasilianer Julio Cesar. Der gestandene Profi habe es erst möglich gemacht, dass Ailton hier sein volles Potenzial abrufen konnte. Er habe Ailton Halt gegeben und ihm aufgezeigt, was man von einem Fußballprofi in Deutschland erwarte.

2005 kam Naldo als junges Innenverteidigertalent aus Brasilien und sollte den zu den Bayern abgewanderten Valérien Ismael ersetzen. Gemeinsam mit Per Mertesacker bildete er über Jahre ein Innenverteidigerduo. 2012 ging er zum VFL Wolfsburg, dort wird er in Zukunft wieder mit Klaus Allofs arbeiten.

Der Innenverteidiger Valérien Ismael galt als schwieriger Profi, bevor er 2003 nach Bremen wechselte. In Bremen hinterließ er den Eindruck eines Musterprofis und hatte großen Anteil daran, dass Bremen in der Saison 2003/ 2004 das Double holte.

1999 holte Allofs als Managerneuling den völlig unbekannten Claudio Pizarro nach Deutschland. Der Rest ist bekannt. Pizarro traf und traf und traf. Erst für Bremen, dann für Bayern und Chelsea. Ab 2008 wieder für Bremen und seit 2012 erneut für die Bayern.