Dortmund. Zweikämpfe sind im Fußball wichtig, aber nicht immer entscheidend. Das zeigt ein Blick auf die Spieldaten der Bremer Niederlage in Dortmund. Obwohl Werder kämpferisch überzeugte, was das Team im Grunde chancenlos.
Fotostrecke Hoher Einsatz - aber kein Ertrag
Dortmund. Zweikämpfe sind im Fußball wichtig, aber nicht immer entscheidend. Das zeigt ein Blick auf die Spieldaten der Bremer Niederlage in Dortmund. Obwohl Werder kämpferisch überzeugte, was das Team im Grunde chancenlos.
Das Spiel von Borussia Dortmund gegen Werder Bremen war ein Musterbeispiel für die Bedeutung des Wortes "Einbahnstraßenfußball". Der BVB hatte am Ende 32:7 Torschüsse auf seinem Konto - Saisonrekord. Werder-Keeper Sebastian Mielitz konnte sich nicht über mangelnde Arbeit beschweren.

Lediglich in Sachen Zweikämpfen führte Werder die Spielstatistiken an. 57 Prozent der Duelle gewannen die Grün-Weißen. Die gute Bilanz zog sich dabei quer durch die Mannschaft...

... Abwehrchef Sebastian Prödl war mit 65 Prozent gewonnener Duelle Werders Bester. Bis auf Aaron Hunt (42%) und Marko Arnautovic (41%) hatten aber alle Startelf-Spieler eine positive Bilanz. Die meisten Zweikämpfe bestritt trotz seiner Auswechslung nach 76 Minuten Offensiv-Dribbler Özkan Yildirim - und er gewann davon ordentliche 60 Prozent.

Dass Zweikämpfe im Fußball aber nicht alles sind, beweist Marko Reus. Der überragende Dortmunder schoss acht Mal aufs Tor (also ein Mal mehr als die komplette Werder-Mannschaft) und legte sechs weitere BVB-Torschüsse auf. Reus war nicht zu stoppen - obwohl er lediglich 38 Prozent seiner Duelle gewann.

Insgesamt wirkten die Bremer erleichtert, wenn sie nicht den Ball hatten und sich auf das Verteidigen der Dortmunder Angriffe beschränken konnten. Das zeigen auch die Werte von Theodor Gebre Selassie. Der Rechtsverteidiger war in den Zweikämpfen ordentlich (56%), mit dem Ball am Fuß aber extrem unsicher. Der Tscheche brachte nur 50 Prozent seiner Anspiele zum Mitspieler und spielte den Höchstwert von 13 Fehlpässen.

Gäbe es unter Fußballprofis Fleißkärtchen, so wäre Zlatko Junuzovic ihr eifrigster Sammler. Auch gegen den BVB war der Österreicher wieder ein Muster an Einsatz, er lief 12,01 Kilometer - Bestwert aller Spieler auf dem Rasen. Dazu kommen 58 Ballkontakte und ordentliche 55 Prozent gewonnener Zweikämpfe. Spielerisch konnte Junuzovic allerdings keine Akzente setzen. Er steht damit sinnbildlich für die gesamte Werder-Mannschaft in Dortmund.

Rund 25 Minuten dauerte das Debüt von Franco di Santo im Werder-Trikot. Und der Argentinier deutete dabei durchaus sein Talent an. Ein gefährlicher Abschluss, dazu eine Vorlage - lediglich Marko Arnautovic und Özkan Yildirim waren an mehr Torschüssen beteiligt als der Neu-Bremer.

Premiere für Nils Petersen: In seinem 38. Pflichtspiel als Werder-Profi kam der Stürmer erstmals überhaupt nicht zum Einsatz. In Dortmund saß Petersen über 90 Minuten auf der Ersatzbank. Zuvor hatte er kein Werder-Spiel verpasst - er war auch nie verletzt oder gesperrt.