Für den Bundesliga-Rückkehrer SV Werder Bremen haben in den vergangenen Jahrzehnten einige hochkarätige Mittelfeldspieler gespielt. Während einige von ihnen den größten Erfolg im Grün-Weißen-Trikot feierten, zog es andere weiter – manch einer wurde gar zum Weltstar. Wir stellen euch die bekanntesten und besten Mittelfeldspieler in Werder Bremens Geschichte vor.
Sprungbrett zur Weltklasse Werders beste Mittelfeldspieler der Geschichte
Sie wurden Champions-League-Sieger, Deutscher Meister oder gewannen den DFB-Pokal: Wir stellen die besten Mittelfeldspieler in Werder Bremens Geschichte vor.
Karl-Heinz Kamp
Karl-Heinz Kamp: Dieser Name wird vermutlich hauptsächlich den älteren Werderanern ein Begriff sein. Von 1970 bis 1984 spielte er für Werder in der ersten und zweiten Liga und lief insgesamt 400 Mal (30 Tore) für Bremen auf. Ab 1980 war er sogar in einer Doppelfunktion unterwegs: Einerseits Mitglied des Profikaders, andererseits Trainer der Amateure, mit denen 1985 und 1991 die Deutsche Amateurmeisterschaft gewann.

Marco Bode
Auf Vereinsebene gab es im Profibereich für Marco Bode nur einen Verein, den SV Werder Bremen. Nachdem Bode 1988 bis 1989 in 42 Spielen 19 Tore für die Werder-Amateure geschossen hatte, trug er in 379 Spielen das Trikot der ersten Mannschaft. Dabei erzielte er 101 Tore. Bemerkenswert ist, dass Bode, der im linken Mittelfeld oder Linksaußen auflief, in 13 Profijahren lediglich 15 Gelbe Karten erhielt. Hinzu kamen 40 Spiele für die DFB-Elf. Er beendete seine Karriere nach dem verlorenen WM-Finale 2002. Bis zum vergangenen Jahr war Bode sieben Jahre lang Aufsichtsratsvorsitzender beim SVW.

Fabian Ernst
Fünf Jahre, 152 Spiele und elf Tore: Dies sind die Statistiken von Fabian Ernst während seiner Zeit in Bremen. Nachdem er das Double eingefahren hatte, wechselte Ernst ein Jahr später nach Schalke. In Bremen überzeugte Ernst, der eigentlichen im defensiven Mittelfeld beheimatet war, in der Raute vor allem auf der halblinken Position.

Mario Basler
Prägte drei Jahre das Mittelfeld an der Weser: Mario Basler, der in der Saison 1994/95 20 Tore erzielte und sich damit die Torschützenkanone mit Gladbachs Heiko Herrlich teilte. Insgesamt traf Basler in 92 Spielen für die Bremer 36 Mal.


Andreas Herzog
58 Tore in 236 Spielen für Werder: Das ist die Ausbeute von Andreas Herzog, der von 1992 bis 2001 (in der Saison 95/96 lief Herzog ein Jahr für den FC Bayern München auf) für Bremen spielte. Mit Werder gewann der Österreicher eine Meisterschaft und zwei Mal den DFB-Pokal.

Tim Borowski
Zuletzt Co-Trainer unter Florian Kohfeldt an der Weser: Tim Borowski spielte – ausgenommen in der Saison 2008/09 – ausschließlich für den SVW. 210 Spiele und 27 Tore standen am Ende auf seinem Konto für die Bremer, mit denen er unter anderem 2004 das Double holte. Am Erfolg hatte Borowski großen Anteil: So traf der Mittelfeldakteur beispielsweise im Finale gleich doppelt.

Frank Baumann
Die jüngere Generation kennt Frank Baumann vermutlich nur als Geschäftsführer Sport beim SV Werder Bremen. Nach seinem Wechsel aus Nürnberg an die Weser (2009) war Baumann ein Jahrzehnt lang Leistungsträger bei den Grün-Weißen - neun Jahre davon als Kapitän. Durch seine ruhige, abgeklärte Spielweise war er ein wichtiger Bestandteil des Double-Siegers von 2004.

Zlatko Junuzovic
Insgesamt sechs Jahre spielte Zlatko Junuzovic an der Weser. In 188 Partien erzielte er insgesamt 21 Tore für Werder. Unvergessen die Bundesliga-Saison 2014/15, in der Junuzovic neben 15 Torvorlagen auch fünf direkte Freistoßtore erzielte. Vor Kurzem beendete er seine Karriere.

Philipp Bargfrede
Was wäre, wenn Philipp Bargfrede nicht so verletzungsanfällig gewesen wäre? Diese Frage stellen sich vermutlich noch heute viele Werder-Fans. Trotz seiner langen Verletzungshistorie stand Bargfrede 205 Mal auf dem Spielfeld für den SVW (sechs Tore). Hinzu kamen 22 A-Länderspiele für Deutschland.

Kevin De Brunye
Obwohl Kevin De Brunye lediglich ein Jahr an der Weser verbrachte, hat der Belgier einen bemerkenswerten Eindruck hinterlassen. Mit 19 Jahren wurde er vom FC Chelsea an Bremen verliehen, wo er in 33 Spielen zehn Tore und neun Vorlagen besteuerte und dadurch einige Werder-Fans verzauberte. Heute ist De Brunye einer der besten Mittelfeldspieler der Welt.

Clemens Fritz
Kümmert sich derzeit mit Frank Baumann um die Kaderplanung: Bremens Clemens Fritz, der 2006 als Rechtsverteidiger aus Leverkusen an den Osterdeich wechselte und sich direkt einen Stammplatz erkämpfte. Im Laufe der Jahre wurde Fritz auf Vereinsebene und bei der Nationalmannschaft umgeschult und vermehrt als rechter Mittelfeldspieler eingesetzt. 288 Mal lief Fritz, der seit 2011 Kapitän der Elf von der Weser war, für die Bremer auf, ehe er 2017 seine Karriere beendete.

Mesut Özil
Weltmeister, U21-Europameister, spanischer Meister, vierfacher englischer Pokalsieger: Mesut Özil hat nach seinem Weggang von Werder eine Weltkarriere hingelegt. Von 2008 bis 2010 spielte der begnadete Techniker als Spielmacher für den SVW: 71 Spiele und 13 Tore standen am Ende zu Buche. Mit Werder gewann er 2009 den DFB-Pokal durch einen 1:0 Sieg gegen Bayer Leverkusen (Torschütze: Özil).

Torsten Frings
Von 1997 bis 2002 und von 2005 bis 2011 schnürte Torsten Frings seine Schuhe für den SV Werder Bremen. In 326 Spielen erzielte er für den SVW 32 Tore und feierte zwei Mal den DFB-Pokal-Sieg mit Werder: 1999 und 2009. 2011 bestritt er sein letztes Spiel für Werder.

Krisztián Lisztes
Ein weiterer Double-Held von 2004: Krisztián Lisztes. Der Ungar lief insgesamt in 92 Partien für Werder auf, in denen ihm acht Treffer gelangen. Er wechselte in der Saison 2001/02 vom VFB Stuttgart an die Weser, wo er in der Meistersaison seine beste Zeit hatte. Jedoch erlitt er vor Saisonende einen Kreuzbandriss und kam bei Werder nicht mehr in seine altbewährte Form zurück.

Diego
Unvergessen sein Tor aus über 63 Metern gegen Alemannia Aachen: Diego (mit vollem Namen: Diego Ribas da Cunha) verzauberte während seiner Zeit in Bremen nahezu alle Fans und spielte bärenstark auf. Für sechs Millionen Euro kam der Brasilianer 2006 aus Porto und war zur damaligen Zeit der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte. In drei Jahren absolvierte er für Werder 84 Spiele, in denen ihm satte 38 Tore gelangen.

Mirko Votava
Zweifacher Deutscher Meister und DFB-Pokalsieger sowie Europapokalsieger der Pokalsieger: Mirko Votava gewann während seiner Zeit beim SV Werder Bremen nahezu alles. In 357 Spielen gelangen ihm 18 Tore. Von 1985 bis 1996 gehörte er dem Profikader an, ehe er wechselte und seit 2004 in verschiedenen Trainerämtern beim SVW zurück ist.

Johan Micoud
Der wohl beste Mittelfeldspieler im Grün-Weißen-Dress aller Zeiten: Johan Micoud alias "Le Chef" wird bis heute noch in den höchsten Tönen von vielen Werder-Fans gelobt. Als Zehner in der Rautenformation brachte der Franzose alles mit, was man zur damaligen Zeit brauchte. Finesse, Übersicht, eine starke Schusstechnik und ein enormes Selbstbewusstsein. Micoud steht für die glorreichste Zeit des Vereins in den vergangenen 20 Jahren. Er selbst lief 123 Mal für Werder auf und erzielte 31 Tore. Unvergessen sein Heber über Bayerns Oliver Kahn zum vorentscheidenden 2:0, das den Weg zur Meisterschaft ebnete.

Thomas Delaney
Kam 2017 Kopenhagen und wusste von Anfang an zu überzeugen: Thomas Delaney. Der Däne bestach unter anderem durch seine gute Übersicht und seine Zweikampfführung, durch die er im Mittelfeld nahezu unverzichtbar wurde. Dementsprechend wurde Delaney auch für größere Clubs interessant, sodass er sich Borussia Dortmund anschloss. Derzeit spielt er in Spanien für den FC Sevilla.

Fin Bartels
120 Spiele und 22 Tore: Mit dieser Statistik im Gepäck kehrte Fin Bartels Werder Bremen nach sechs Jahren (2014-2020) den Rücken und wechselte zurück zu Holstein Kiel. Bei Werder wurde Bartels schnell Stammspieler und Leistungsträger, der entweder auf den Außenbahnen im Mittelfeld oder Angriff zum Zug kam.

Davy Klaassen
Nach seinem verlorenen Jahr beim FC Everton fand der niederländische Nationalspieler Davy Klaassen bei Werder zu alter Stärke zurück. Insgesamt 69 Partien bestritt er für den SVW, in dem ihm zwölf Tore gelangen. Seit 2020 spielt Klaassen wieder für seinen Jugendclub Ajax Amsterdam, mit dem er kürzlich die Meisterschaft feierte.

Dieter Eilts
Bekannt durch seine rustikale Spielweise, seine Laufbereitschaft und seine starke Zweikampfführung trug Dieter Eilts nicht nur bei Werder zu den Erfolgen (Deutscher Meister, DFB-Pokalsieger, Europapokal der Pokalsieger) bei. Mit der Nationalmannschaft wurde Eilts 1996 Europameister in England. Insgesamt bestritt er 390 Spiele für die Grün-Weißen.