Werder Bremen gegen den FC Bayern München: Der ewig junge Nord-Süd-Schlager hat in Bundesliga und DFB-Pokal eine lange Tradition. Wir blicken auf die spannendsten Duelle aus den vergangenen Jahrzehnten zurück.
Nord-Süd-Klassiker Werders beste Duelle gegen Bayern
Werder Bremen gegen den FC Bayern München: Der ewig junge Nord-Süd-Schlager hat in Bundesliga und DFB-Pokal eine lange Tradition. Wir blicken auf die spannendsten Duelle aus den vergangenen Jahrzehnten zurück.
Saison 1985/1986, 33. Spieltag: Werder - Bayern 0:0
Ein 0:0, das nur einen Verlierer kannte: Werder Bremen. Und genauer: Michael Kutzop. Der "tragische Held" des Spiels setzte in der 86. Spielminute einen Handelfmeter an den Pfosten und verpasste damit die vorzeitige Entscheidung im Titelkampf. Und so kam es, wie es eben kommen kann: Am letzten Spieltag zeigte sich Werder nervlich von der Rolle und unterlag in Stuttgart, während die Bayern durch ein 6:0 über Mönchengladbach den Titel doch noch an die Isar holten. Kutzop wurde diesen Fehlschuss nie wieder los, für Werder war es eine der bittersten Stunden in der Bundesliga-Geschichte.

Saison 1998/1999, DFB-Pokal-Finale: Bayern - Werder 5:6 nach Elfmeterschießen
Im Endspiel in Berlin sorgten die Bremer, die in der Liga nur knapp dem Abstieg entgangen waren, für eine echte Überraschung, als sie den großen Favoriten München nach Elfmeterschießen stürzten. Todt hatte für Werder den zweiten Elfer verschossen, Effenberg hatte mit dem fünften Schuss alles auf dem Fuß, doch setzte der Bayern-Leader den Ball über das Tor. Keeper Rost verwandelte Elfer Nummer sechs, parierte dann gegen Matthäus und durfte sich als Held des Spiels feiern lassen.

Saison 1999/2000, 34. Spieltag: Bayern - Werder 3:1
Doch auch die Werder-Spieler wurden schon unfreiwillige Gäste auf einer Münchner Meisterfeier. Während Leverkusen zeitgleich in Unterhaching den schon sicher geglaubten Titel verspielte, leistete Werder beim 1:3 in München kaum Gegenwehr. Schon nach 16 Spielminuten hatten Jancker (2) und Paulo Sergio ein 3:0 herausgeschossen, Bodes Anschlusstor kurz vor der Pause war nur noch Ergebniskosmetik. Schon zwei Wochen zuvor hatten die Münchner Bremen eine bittere Niederlage beigebracht: Im DFB-Pokalfinale war Werder beim 0:3 in Berlin ähnlich chancenlos wie zum Liga-Abschluss.

Saison 2001/2002, 13. Spieltag: Werder - Bayern 1:0
Ein weiteres Kuriosum in der langen Liste der Nord-Süd-Gipfel. Zwischen 2000 und 2004 blieb Werder acht Mal in Folge ungeschlagen gegen die Bayern, so auch an diesem Regentag in Bremen. In einem mittelmäßigen Spiel pfiff Schiedsrichter Herbert Fandel kurz vor der Pause nach einem Zweikampf zwischen Lizarazu und Frings einen Elfmeter für Bremen. Zur Überraschung aller schnappte sich Viktor Skripnik das Leder und hämmerte den Strafstoß gegen Kahn humorlos in die Tormitte. Das reichte am Ende für drei Punkte und die endgültige Fan-Auszeichnung "Viktor Skripnik Fußballgott".

Saison 2003/2004, 32. Spieltag: Bayern - Werder 1:3
Werders schönster Sieg in München und ein unvergesslicher Meilenstein für alle Fans. Bayern-Manager Hoeneß hatte zuvor noch verkündet, man müsse die Bremer im Titelkampf jetzt "richtig weghauen" und "aus dem Stadion fegen", doch war auf dem grünen Rasen schnell alles klar. Kahns Patzer begünstigte das 1:0 durch Ivan Klasnic, anschließend spielte Bremen wie im Rausch: Micoud erhöhte nach einer Traum-Kombination per Lupfer auf 2:0, Ailtons Schlenzer brachte das 3:0 gegen überforderte Bayern. Ausgerechnet beim Erzrivalen feierte Werder die deutsche Meisterschaft (Foto), die nur wenige Wochen später durch den Pokaltriumph in Berlin zum Double ausgebaut wurde.

Saison 2004/2005, 7. Spieltag: Werder - Bayern 1:2
Müde Bremer unterlagen dem Rekordmeister nicht unverdient, doch erregte eine Szene den Unmut der Werder-Fans. In der siebten Minute streckte Michael Ballack seinen Gegenspieler Frank Fahrenhorst mit einem unglücklichen Schlag ins Gesicht nieder. Ballack blieb unbestraft, Fahrenhorst musste mit gebrochener Nase früh raus. Als dann auch noch Ballack per Kopf die Bayern-Führung markierte, hatten die Fans endgültig ihren Buhmann gefunden.

Saison 2005/2006, 29. Spieltag: Werder - Bayern 3:0
Ein etwas glücklicher Heimsieg für Werder, der erst durch späte Tore von Jensen und Borowski unter Dach und Fach gebracht wurde. Was das Spiel dennoch besonders machte: Bundestrainer Jürgen Klinsmann hatte einen Tag vor dem Spitzenspiel seine Torwartenscheidung für das "Sommermärchen" 2006 bekannt gegeben und den einstigen "Titan" Oliver Kahn zur Nummer zwei hinter Jens Lehmann degradiert. Für den Bayern-Keeper (Foto), der fehlerfrei hielt, war es ein ganz bitterer Tag im Weserstadion - beim 0:1 überwand ihn Nationalmannschafts-Kollege Schweinsteiger mit einem kuriosen Eigentor.

Saison 2007/2008, 2. Spieltag: Werder - Bayern 0:4
Die Münchner brannten im Weserstadion ein regelrechtes Feuerwerk ab. Angeführt vom überragenden Franck Ribery hatte Werder nicht den Hauch einer Chance und musste die Dominanz des großen Rivalen anerkennen. Nach dem 2:2 zum Saisonstart gegen den VfL Bochum war der Fehlstart bei Werder endgültig perfekt. Der damalige Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld erinnert sich gerne an dieses Spiel zurück: "So ein Sieg hat immer Signalwirkung und schockt die Konkurrenz. Nicht nur die Bremer, auch die übrigen Spitzenklubs wussten jetzt: die Bayern sind stark in dieser Saison." Und das waren sie tatsächlich.

Saison 2008/2009, 5. Spieltag: Werder - Bayern 0:0
Ein 0:0 zwar, aber Werder-Fans werden das Spiel so schnell nicht vergessen. Früh dezimiert durch eine Rote Karte gegen Naldo hielten die Bremer in einem temporeichen Spiel eindrucksvoll dagegen. Im Tor wuchs Christian Vander über sich hinaus und wurde anschließend vom "Kicker" zum Mann des Spieltages gewählt und die "Bild" titelte: "Vandastisch". Claudio Pizarro hatte gegen seinen Ex-Klub sogar noch das Siegtor auf dem Fuß, doch das wäre des Guten wohl etwas zu viel gewesen.

Saison 2008/2009, 5. Spieltag: Bayern - Werder 2:5
Nach schwachem Saisonstart gab es in München den großen Auftritt. Rosenberg (2), Özil, Naldo und Pizarro entzauberten den von Klinsmann neu aufgestellten Rekordmeister binnen 37 Minuten mit dem Zwischenstand von 5:0. Als dann auch noch der von Werder nach München gewechselten Borowski doppelt traf, feierten die Werder-Fans unter den überwiegende schockierten 69.000 Zuschauern in der schmucken Allianz-Arena "sieben Bremer Tore".

Saison 2011/2012; 15. Spieltag: Bayern - Werder 4:1
Franck Ribéry und Arjen Robben waren an diesem Tag Bayerns entscheidende Spieler gegen Werder. Beide trafen jeweils doppelt. Zwar hatte Markus Rosenberg zwischenzeitlich zum 1:1 ausgeglichen, am Ende waren die Grün-Weißen aber chancenlos. Bayern siegte erstmals nach zuvor fünf sieglosen Heimspielen gegen die Bremer.

Saison 2012/2013, 23. Spieltag: Bayern - Werder 6:1
Von Spielbeginn an dominierten die Gastgeber das Geschehen. Nach einem Doppelschlag durch Tore von Arjen Robben und Javi Martinez sowie dem Platzverweis von Prödl (Foto) lagen die Werderaner schon fast aussichtslos zurück. Ein weiterer Doppelschlag der Bayern nach der Pause (Eigentor Theodor Gebre Selassie, Tor Mario Gomez) brachte die Vor-Entscheidung. Kevin de Bruyne gelang zwischenzeitlich immerhin der Anschluss- und damit Ehrentreffer für die Grün-Weißen.

Saison 2013/2014, 15. Spieltag: Werder - Bayern 0:7
Die siebte Pflichtspiel-Pleite gegen den FCB geriet für Werder endgültig zum Debakel. Die Bayern dominierten die Partie nach Belieben, Bremen war komplett chancenlos. Einmal mehr war Franck Ribery der überragende Mann im Bayern-Trikot, Assani Lukimya steuerte sogar noch ein Eigentor zum 0:1 bei.

Saison 2013/2014: Bayern München - Werder Bremen 5:2 (1:2)
Eine Halbzeit lang schnupperte Werder durch Tore von Gebre Selassie und Hunt an einer Sensation, dann drehten die Bayern aber mächtig auf. Ein "Doppelpack" von Ex-Werder-Stürmer Claudio Pizarro drehte die Partie in nur vier Minuten, am Ende waren die Bremer mit dem 2:5 noch gut bedient.

Saison 2014/15: Bayern München - Werder Bremen 6:0 (4:0)
Einbahnstraßenfußball sahen die Zuschauer am 18.10.2014 in der Münchner Allianz-Arena. Die Bayern berannten das Tor der Bremer und ließen nicht einen einzigen Torschuss der Gäste zu. Für Robin Dutt war es der vorletzte Einsatz als Werder-Trainer.

Saison 2014/15 Werder Bremen - Bayern München 0:4 (0:2)
Auch beim Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften in der Rückrunde ging es torreich zu. Leider, aus Sicht der Bremer, trafen aber nur die Bayern. Müller und Alaba brachten die Gäste früh in Führung. In der zweiten Halbzeit setzte Robert Lewandowski noch einen Doppelpack drauf.

Saison 2015/16 Werder Bremen - Bayern München 0:1 (0:1)
Nur ein einziger Treffer fiel bei der Begegnung beider Mannschaften am 9. Spieltag der Saison 2015/16. Der Gegentreffer für die Bremer fiel in der 23.Minute, als Torschütze konnte sich Thomas Müller feiern lassen.

Saison 2015/16 Bayern München - Werder Bremen 5:0 (2:0)
Eine einseitige Angelegenheit war dann wieder das Spiel am 12. März 2016, bei dem die Bayern als 5:0-Sieger vom Platz gingen. Die Tore verteilten sich in folgender Reihenfolge: 1:0 Thiago (9.), 2:0 Thomas Müller (31.), 3:0 Thomas Müller (66.), 4:0 Lewandowski (86.), 5:0 Thiago (90.)