Alle beim SV Werder Bremen wünschen sich einen gebührenden Abschied für Jiri Pavlenka. Sein Nachfolger Michael Zetterer würde sogar seinen Stammplatz im Tor räumen, damit der Tscheche am Sonnabend am letzten Spieltag gegen den VfL Bochum noch einmal im Weserstadion auflaufen kann. Doch daraus wird wahrscheinlich nichts, wie Clemens Fritz als Werders Leiter Profifußball andeutet.
„Diese Entscheidung wird Ole mit Christian Vander treffen“, stellt Fritz im Gespräch mit unserer Deichstube klar und will dem Chefcoach und dem Torwarttrainer auf keinen Fall vorgreifen. Der Ex-Profi betont allerdings auch: „Man darf dabei nicht vergessen, dass es für uns, aber eben auch für andere Mannschaften noch um etwas geht. Wir wollen am Samstag drei Punkte holen und es wird sicherlich keine Wettbewerbsverzerrung geben.“
Werder hofft auf eine internationale Teilnahme
Werder besitzt noch eine Restchance auf die Teilnahme am internationalen Geschäft, der VfL bangt weiter um den Klassenerhalt. Das ist wahrlich kein guter Moment für Experimente, denn als solches müsste bei aller Wertschätzung für Pavlenka dessen Rückkehr ins Werder-Tor bezeichnet werden. Der letzte Bundesliga-Einsatz des 32-Jährigen liegt sieben Monate zurück, und vor seinem Bank-Comeback am vergangenen Sonnabend in Leipzig hatte er vier Partien wegen muskulärer Probleme verpasst.
Das Spiel in der Red-Bull-Arena zeigte zudem, wie sehr sich Werders Spiel durch den Torwartwechsel im Herbst verändert hat. Zetterer ist eine ständige Anspielstation und damit ganz anders eingebunden als Pavlenka, dessen Stärken eher im klassischen Torwartspiel liegen.
Eine Verlängerung komme nicht in Frage
Nach sieben Jahren wird Pavlenka Werder im Sommer verlassen, sein Vertrag läuft aus. Eine Verlängerung war unter den bestehenden Umständen für beide Seiten kein Thema. Für eine Nummer zwei ist der tschechische Nationaltorwart, der durch seine Ausbootung bei Werder wahrscheinlich auch um eine EM-Teilnahme gebracht wird, zu teuer oder müsste selbst auf zu viel Geld verzichten.
Es heißt, dass er mit seiner Familie gerne in Deutschland bleiben würde, aber auch ein Wechsel in eine finanziell lukrative Liga wie in Saudi-Arabien soll ein Thema sein. Wie der 32-Jährige darüber denkt, ist nicht bekannt. Interviewanfragen lehnte er bislang ab. Vor dem Heimspiel gegen Bochum dürfte Pavlenka am Sonnabend offiziell vom Club verabschiedet werden und danach auf der Bank Platz nehmen.