Keine größeren Probleme: Ruhig, friedlich, alles bestens - die Vertreter der Behörden und der Veranstalter von FKP Scorpio sind zufrieden mit dem Verlauf der 21. Auflage des Hurricane Festivals in Scheeßel. „Bis auf das Unwetter am Anreisetag und nervenden Nieselregen hatten wir keine größeren Probleme“, sagt Stephan Thanscheidt von FKP Scorpio bei einer Pressekonferenz am Sonntag. Mit 78.000 Besuchern war das Festival ausverkauft.
Auch wenn bei dem Musikfestival in diesem Jahr besonders streng kontrolliert wurde, haben es zwei Personen irgendwie hinbekommen, Bengalos mit auf das Gelände zu schmuggeln und zu zünden. „Eine Person haben wir aufgefunden und des Platzes verwiesen“, sagt Festivalleiter Jasper Barendregt.
Polizisten dieses Jahr schwerer bewaffnet
Polizeisprecher Heiner van der Wert zeigt sich zufrieden: „Wir sind sehr froh, dass alles ruhig und sicher war.“ Die Polizei sei dieses Jahr ganz besonders gefordert und auch schwerer bewaffnet gewesen. So standen an den Eingangsbereichen Beamte mit Maschinenpistolen. Trotz des Taschen- und Rucksackverbotes habe die Polizei positive Rückmeldungen von den Festivalgästen bekommen. Genaue Zahlen zu Kriminalitätsfällen konnte van der Werp noch nicht bekannt geben.
Gut 2500 Hilfeleistungen verzeichnen bisher die Einsatzkräfte des Deutschen Roten Kreuzes, wie Jan Bauer vom DRK sagt. „Bislang war es eher unspektakulär. Aber wir haben ja auch noch einen Abend vor uns“, so Bauer. Auch das neue Sicherheitskonzept „Wo geht es nach Panama“ habe gegriffen. Insgesamt 38 Personen hätten dadurch Hilfe angefordert.
Notärztin Dorothea Hebebrand spricht von bislang insgesamt 93 rettungsdienstlichen Einsätzen, was das Hauptgelände und Transporte zum Krankenhaus angeht. Dabei ging es um festivaltypische Dinge wie Frakturen, allergische Reaktionen oder Schnittverletzungen.

Bei der Pressekonferenz am Sonntag (von links): Dorothea Hebebrand (Notärztin), Jan Bauer (DRK), Heiner van der Werp (Polizei), Stephan Thanscheidt (FKP Scorpio), Käthe Dittmer-Scheele (Bürgermeisterin Scheeßel) und Thomas Opitz (Feuerwehr Scheeßel).
Feuerwehr entfernte umgestürzte Bäume
Da das Unwetter das „Hurricane“-Festival zum Start fest im Griff hatte, musste die Feuerwehr einige umgefallene Bäume von den Straßen und auf einen von den Bahnschienen entfernen, sagt der Scheeßeler Feuerwehrsprecher Thomas Opitz. Am Freitag habe die Feuerwehr das Technische Hilfswerk hinzugerufen, da eine Menge Wasser unter die Zeltbühne White Stage lief. Das Problem habe man aber schnell in den Griff bekommen. Bislang habe es drei Brandeinsätze gegeben.
Stephan Thanscheidt von FKP Scorpio berichtet davon, dass alle Künstler und Bands sehr zufrieden gewesen seien und pünktlich ihre Konzerte spielen konnten. Bis auf eine Ausnahme: Rapper Haftbefehl schaffte es am Freitag nicht nach Scheeßel. Auch Thanscheidt sind die diversen Gerüchte dazu im Internet - Haftbefehl soll nicht durch eine Flughafenkontrolle gekommen sein - bekannt. Die genauen Hintergründe kenne er aber nicht und könne auch keine Gerüchte bestätigen. Beim Schwesterfestival Southside habe Haftbefehl am Samstag spielen können.
Sound-Probleme bei den Headlinern
Auf Nachfrage, warum der Sound bei den Headlinern Green Day und Linkin Park nicht besser gewesen sei, sagt Thanscheidt, dass dies an der Crew der jeweiligen Band liege beziehungsweise an deren Tontechniker, der für den Sound zuständig sei. Das sei auch einer der Gründe, warum es bei Green Day Explosionen gegeben habe, die zur Show gehörten. „Die Band wollte ihre Show so zeigen, auch in Zeiten wie diesen“, sagt Thanscheidt. Linkin Park hingegen hätten aufgrund der angespannten Sicherheitslage auf Pyrotechnik und Feuerwerk verzichtet.
Auch Scheeßels Bürgermeisterin Käthe Dittmer-Scheele war erfreut über den guten Verlauf. Nur hätte man sich gewünscht, nicht gleich am Anreisetag wieder das umsetzen zu müssen, was man aus dem vergangenen Jahr gelernt habe - als das Festival durch ein Unwetter am Samstag für einen Tag abgesagt werden musste.
Der Termin für das nächste Hurricane Festival steht bereits fest: Vom 22. bis 24. Juni 2018 wird es wieder in Scheeßel auf dem Eichenring stattfinden. Der Vorverkauf von limitierten Karten startet laut Veranstalter am Montagabend.