Die 3. Liga verfügt über mehr Qualität als die Regionalliga Nord – weshalb die Verantwortlichen bei Werder Bremen ja auch entsprechend froh sind, dass die Fußballer der U 23 nun auf einem höheren Niveau ausgebildet werden.
Doch nicht nur auf dem Rasen geht es anders zu, auch die Vorbereitung der Gegner weicht in einiger Hinsicht von der alten Spielklasse ab. In der neuen Liga kommen die Gästeteams schließlich nicht aus Meppen, Lübeck oder Lüneburg und reisen zwei Stunden vor der Partie mit dem Bus an. Am Sonnabend (14 Uhr) etwa ist Energie Cottbus zu Gast – und weil dieser Gegner rund 500 km zurückzulegen hat, startet dessen Busreise bereits am Freitagmorgen, also einen Tag vor dem Spiel. Nach einem Mittagessen in Bremen wird das Team dann gegen 16 Uhr erstmalig in der Pauliner Marsch erwartet, denn die Grün-Weißen stellen dem Gast einen Trainingsplatz zur Verfügung. „Vielen Dank an Werder“, würdigte Energie-Coach Stefan Krämer dann auch die freundliche Geste.
Mit Fröde - ohne Manneh?
Auf Gastgeschenke dürften die Brandenburger allerdings verzichten. „Solche Mannschaften sind immer schwer und unangenehm, weil sie über viel Qualität verfügen – aber ich habe trotzdem ein gutes Gefühl“, sagte Krämer. Lediglich sieben Punkte hatte sein Team in der vergangenen Saison gegen Mainz 05 II, VfB Stuttgart II und Absteiger Borussia Dortmund II gewonnen – das war eigentlich zu wenig für den Siebten der Abschlusstabelle. Nun überlegt Krämer, ob er wie bisher von Anfang an Druck machen lassen will, lieber abwartend oder mit „einer Mischung aus beidem“ antreten will.
In jedem Fall dürften sie sich etwas einfallen lassen bei Energie Cottbus – dessen ist sich Werder-Trainer Alexander Nouri bewusst. Er geht aber auch nicht davon aus, dass sich seine Mannschaft durch den überraschenden 2:1-Auftakterfolg in Rostock blenden lässt. „Wir wissen, dass wir immer bis ans Limit gehen müssen“, betont Nouri, sagt aber auch: „Es ist ja in der menschlichen Psyche begründet, dass der Glaube an die eigene Stärke durch Erfolge steigt.“
Wer am Sonnabend auf Platz 11 an die eigene Stärke glauben wird, das weiß der Trainer aber noch nicht. Denn erst im Verlauf des Freitags wird sich Nouri mit dem Kollegen Viktor Skripnik besprechen – danach weiß er, wer ihm zur Verfügung stehen wird. Neben Florian Grillitsch, Marnon Busch und Julian von Haacke käme diesmal auch Mittelfeldspieler Lukas Fröde infrage für einen Einsatz in der 3. Liga. Natürlich ist auch Neuzugang Giorgi Papunashvili ein Thema für den Kader. Bei Ousman Manneh, zuletzt vierfacher Torschütze im Testspiel der Profis gegen Wilhelmshaven, ist sich Nouri nicht sicher: „Es kann sein, dass er erst einmal oben bleibt.“
Aber wie auch immer: Für die Werder-Talente startet das Abenteuer 3. Liga nun auch auf eigenem Platz. Ihre Vorbereitung gleicht dabei allerdings jener in der Regionalliga: Die Bremer treffen sich am Sonnabend um 12.30 Uhr auf Platz 11.