Die modernen Entwürfe für das Gebäude der Bremischen Bürgerschaft waren zunächst heftig umstritten. Heute ist das Objekt inmitten der historischen Bauten vom Marktplatz nicht mehr wegzudenken. In dieser Fotostrecke werfen wir einen Blick in die Entstehungsgeschichte.
Fotostrecke So ist das Haus der Bürgerschaft entstanden
Die Architektur der Bremischen Bürgerschaft war zunächst heftig umstritten. Heute ist das Objekt inmitten der historischen Bauten nicht mehr wegzudenken. Wir werfen einen Blick in die Entstehungsgeschichte.
Die Bremer Abgeordneten tagen heute an gleicher Stelle wie in den Anfängen der Bürgerschaft im Jahr 1864, als dort noch die Neue Börse stand. Diese ist bei einem Bombenangriff 1943 zerstört worden. Einige Überbleibsel wie der heutige Börsenhof A sind auf dieser Aufnahme aus dem Jahr 1962 noch zu sehen.

Nach der Zerstörung tagte die erste Nachkriegsbürgerschaft im Festsaal des Neuen Rathauses.

Dort entstehen auch die Pläne, einen Ideenwettbewerb für den Neubau der Bremischen Bürgerschaft auszuschreiben. Gesagt, getan: Im Jahr 1961 küren die Abgeordneten den international anerkannten Architekten Wassili Luckhardt zum Gewinner. Aus den Reihen der Bevölkerung gibt es erhebliche Proteste gegen den geplanten modernen Baustil.

Doch der Bau wird trotz alledem beschlossen: Im Mai 1963 sind die Bauarbeiten schon in vollem Gange.

Diese Aufnahme zeigt den Bau-Fortschritt einige Monate später.

Hier versammeln sich heute die Abgeordneten: Denn diese Aufnahme aus dem Jahr 1964 zeigt eine Besichtigung des späteren Plenarsaals.

Noch im selben Jahr entsteht die Marktfassade.

Kurze Zeit darauf ist der Rohbau des Gebäudes fertiggestellt und der Dachstuhl errichtet: Am 5. Juni 1964 feiert die Bürgerschaft Richtfest.

Im November 1964 werden die Musterfenster montiert.

Am 18. März 1965 sind die Außenarbeiten fast vollendet, wie dieses Bild zeigt.

Drei Monate später verstärkt sich dieser Eindruck noch, denn dies ist eine Ansicht vom 29. Juni 1965.

Doch im Inneren des Gebäudes ist noch einiges zu tun: Dieses Bild zeigt den Plenarsaal in der Bauphase.

Und auch die Eingangshalle ist im März 1966 noch eine Baustelle.

Am 7. September 1966 ist es schließlich soweit: Nach vierjähriger Bauzeit treffen sich Ella Müller, Heinz Meyer, Bausenator Wilhelm Blase, Bürgerschaftspräsident August Hagedorn, Architekt Wassili Luckhardt und Senatsbaudirektor Rosenberg zur Bauübergabe.

Zwei Tage später, am 9. September 1966, wird das Haus der Bürgerschaft feierlich eingeweiht. Dafür eilen Bürgermeister Willy Dehnkamp und Hans Koschnick, damals Senator für Inneres, über den historischen Bremer Marktplatz.

Diese Aufnahme zeigt die Eingangshalle am Einweihungstag.

Noch im selben Jahr wird der Stabwechsel besiegelt: Auf den Präsidenten der Bremischen Bürgerschaft August Hagedorn (r.) (1946-1966) folgt der Sozialdemokrat Hermann Engel.

Im November 1966 hat August Hagedorn seine Aufgabe erfüllt; er kehrt nie wieder in die Bürgerschaft zurück.

Die Arbeit in der Bürgerschaft geht selbstverständlich weiter, wie diese Aufnahme einer Angestellten im Geschäftszimmer zeigt.

Die Dame hat von ihrem Platz im Geschäftszimmer aus eine herrliche Sicht auf den Marktplatz.

Das Zimmer teilt sie sich mit einer Kollegin.

Zu der Zeit fanden im Festsaal der Bremischen Bürgerschaft auch noch Schulentlassungs-Feiern statt, wie dieses Foto vom 14. Juli 1967 zeigt. Rechts auf dem Bild ist Präsident Engel zu sehen.

Aber auch für die Empfänge von Politikern wird der Festsaal damals wie heute genutzt: Am 20. August 1969 ist Bundespräsident Gustav Heinemann zu Besuch in der Bremischen Bürgerschaft.

Mit dieser Aufnahme vom 30.12.1969 endet unser Blick in die Geschichte der Bremischen Bürgerschaft. Zu dem Zeitpunkt erwiesen die Bürgerschaftsabgeordneten ihrem ehemaligen Präsidenten August Hagedorn die letzte Ehre und würdigten ihn mit einer Trauerfeier im Plenarsaal. Hagedorn starb 1969, drei Jahre nach seinem Ausscheiden aus dem Parlament.