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Antik- und Trödelmarkt im Schloss Schönebeck bietet viele Kostbarkeiten / Idee ist vor 25 Jahren entstanden Ein Ziel für Sammler

Schönebeck. Stöbern war jetzt ausdrücklich erwünscht im Schloss Schönebeck. Dorthin lud der Antik- und Trödelmarkt ein, wertvolle, kuriose und nützliche Dinge zu entdecken.
11.11.2015, 00:00 Uhr
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Von DORIS FRIEDRICHS

Stöbern war jetzt ausdrücklich erwünscht im Schloss Schönebeck. Dorthin lud der Antik- und Trödelmarkt ein, wertvolle, kuriose und nützliche Dinge zu entdecken. Rund 15 Aussteller waren vertreten.

Eine alte Küchenwaage gefällig? Eine Suppenterrine aus einem Geschirr aus der Witteborg? Rita Thies hatte aus ihren eigenen Schätzen ausgewählt und mitgebracht, was das Herz des Sammlers begehren mochte. „Küchenutensilien und mehr aus Emaille gehen am besten“, erklärte die 74-Jährige, die den Antik- und Trödelmarkt im Heimatmuseum mit ins Leben gerufen hat. Zwei Damen aus dem Vorstand waren vor rund 25 Jahren bei ihr zum Kaffee eingeladen und hatten ihr vorgeschlagen, einen Antikmarkt auf die Beine zu stellen. „So ist das entstanden und hat sich über die Jahre weiterentwickelt. Es ist ja auch eine schöne Atmosphäre hier“, sagte Rita Thies, die jedes Jahr dabei ist.

Mitmachen dürfen ausschließlich Mitglieder des Heimat- und Museumsvereins, der seit über 40 Jahren die Ausstellungen im Schloss gestaltet. Mitglied ist auch Raoul Erdmann, der seit vielen Jahren Aussteller beim Antik- und Trödelmarkt ist, überwiegend mit heimatkundlicher Literatur, Fotos und mehr. „Darüber freuen sich vor allem die Älteren, wenn hier etwas auftaucht, was man so nicht mehr erstehen kann“, erzählte der gebürtige Vegesacker, der auch Postkarten aus längst vergangenen Vegesacker Zeiten ausgelegt hatte. Eine zeigt das Schuhhaus Meinke und die Gastwirtschaft „Zum kühlen Grunde“ anno 1923 in der unteren Gerhard-Rohlfs-Straße. „Ein bisschen weiter runter befinden sich heute die Redaktionsräume der Tageszeitung“, sagte Erdmann.

Die Vegesackerin Doris Kottke hielt eine kleine Zitronen-/Käse-Reibe in der Hand. Die habe sich ihre Tochter Marleen für ihre Kinderküche ausgesucht, sagte sie, während die kleine Marleen mit einem Mini-Plastikpferdchen beschäftigt war, das sie über den Steinfußboden im Schloss schob. Auch das Spielzeug stammte vom Antik- und Trödelmarkt, der noch eine Fülle weiterer Preziosen bot, beispielsweise Maritimes wie ein altes Paddel, eine alte Schiffslampe, die mit Petroleum zu befüllen war, und einen Anker.

Weihnachtliches war ebenso zu erstehen, unter anderem glitzernde Christbaumkugeln und -spitzen und weniger antike Tannenbaumständer. Als Geschenk dazu vielleicht ein Salatbesteck aus Horn, Porzellanpuppen oder Teddys, Schallplatten aus den 1970er-Jahren, alte Kameras der Marken Optima und Agfa, robuste Leinenstoffe, feine Tischdeckchen aus früheren Zeiten und zarte Spitzen oder gleich ein Klöppelkissen für die Herstellung eigener Handarbeiten?

„Man ist immer wieder erstaunt über die gute Nachfrage. Es gibt ja viel Konkurrenz, aber unser Angebot ist höherwertig“, freute sich Holger Schleider, Vorsitzender des Heimatvereins, über den Besucherzuspruch. „Wir sind sehr zufrieden mit der Resonanz.“

Zu denen, die ein höherwertiges Angebot präsentierten, gehörte Lothar Poloczek, der ein Antiquitäten-Geschäft in Schwachhausen betreibt. „Es gibt an unserem Stand aber auch schon Dinge ab drei Euro wie die kleinen Teilchen für einen Kinderkaufmannsladen oder die Weihnachtsglocken von Hutschenreuther.“ Wer es wertvoll wollte, entschied sich vielleicht für eine Porzellanschale aus Meißen für 200 Euro. „Zu uns kommen die Leute häufig gezielt, Sammler, die wissen, dass wir hier sind.“

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