Jahrzehnt der Werftenkrise So war Bremen in den 1980er-Jahren

Heimat für 750 Autos: der Teerhof zu Beginn der 1980er–Jahre.

1980: Im April verwandelte die Sonne den Marktplatz in eine Art Kommunikationszentrum im Freien. Das lebhafte Treiben – und seine Folgen – stieß jedoch nicht nur auf freudige Zustimmung: Vor allem wurde der vermehrte Müllabfall beklagt.

1980: Als "Schwarzer Dienstag" ging der 6. Mai 1980 in die Geschichte Bremens ein. Schwere Unruhen überschatteten die Vereidigung von 1200 Rekruten im Bremer Weserstadion. Flammen loderten, Rauchsäulen schwebten über den angezündeten Bundeswehrfahrzeugen auf dem Osterdeich.

Am Osterdeich herrschten bürgerkriegsähnliche Zustände.

Vermummte Demonstranten buddelten hunderte von Pflastersteinen vor dem Weserstadion aus. Während schlecht ausgerüstete Polizisten vor den Kassenhäuschen des Stadions standen, flogen ihnen die Brocken um den Kopf.

1980: So sah es im Dezember am Rembertikreisel aus.

1980: Das aufgespülte Holter Feld in Sebaldsbrück vor Baubeginn.

1980: Abbruch der Fleischmarkthalle: Der Uhrenkomplex mit Magazinkeller, Kesselhalle und dem markanten Schornstein konnte gerettet werden. Daraus wurde das Kulturzentrum Schlachthof und ein unverzichtbares Stück Bremer Kulturszene.

1980: Ein Wahlkämpfer der Grünen im Einsatz für den Einzug seiner Partei in den Bundestag.

1980: Ein Blick auf das Gymnasium an der Hermann-Böse-Straße. Im Herbst 1906, ein Jahr nach Aufnahme des Unterrichts, wurde das neue Gebäude an der damaligen Kaiser-Friedrich-Straße formell eingeweiht.

Punks vor der Bürgerschaft in den 1980er-Jahre.

1980: Die Stadthalle Bremen, noch ohne angebautes Kongresszentrum.

1981: Ein Blick auf den Ostertorsteinweg.

1981: Für 15 Millionen Mark stellte die Bremer Straßenbahn AG 48 neue Gelenkbusse in den Dienst.

1981: Wiener Hof in der Weberstraße. Nach der friedlichen Einigung zogen die Hausbesetzer im April 1981 freiwillig aus dem Wiener Hof aus, den Transport des Mobiliars übernahm die Stadt. Nach der Sanierung kehrten die meisten zurück.

1981: Die Waldbühne im Bürgerpark. Mittlerweile wurde das Gebäude umgebaut und ergänzt.

1981: Die Amüsiermeile Auf den Höfen mit der Diskothek Maschinenhaus. Die hatte einen eigenen Fluchtweg zum gegenüberliegenden Haus.

1981: Spielende Kinder am Mahndorfer See.

1981: Der Weserdurchbruch vor Habenhausen war eine der schwersten Überschwemmungen im Land Bremen. Das Wasser erreichte den Werdersee und richtete an seinen Ufern schwerste Beschädigungen an. Besonders der Deichknick des Winterdeiches an der Karl-Carstens-Brücke war betroffen, da das Wasser auf diesen Vorsprung drückte.

Beim Deichbruch an der Weser wurde das Kleingartengebiet bei der "Erdbeerbrücke" überflutet. Durch Schneeschmelze verursachtes Hochwasser der Oberweser führte zum Brechen des Deiches.

1982: Außenansicht des Regina-Kinos in Utbremen.

1982: Zum Antikriegstag gingen am 1. September 1982 auch Soldaten auf die Straße.

1982: Streetart anno 1982: Aus Sielwall wurde Dealwall.

1982: Im Oktober 1982 starb der Werder-Fan Adrian Maleika auf dem Weg zu einem Spiel gegen den HSV. Der 16-Jährige wurde von einem Stein am Kopf getroffen. Mit Spruchbändern in der Ostkurve brachten die schockierten Fans damals ihre Trauer zum Ausdruck.

1982: Blick auf den Bremer Marktplatz.

1982: Einen privaten Einblick in das private Wohnzimmer gewährten Bremens ehemaliger Bürgermeister Hans Koschnik und seine Ehefrau Christine dem WESER-KURIER. Anlass war Koschniks Amt als Bundesratspräsident.

1982: Und auch Henning Scherf, damaliger Senator für Soziales, Jugend und Sport, zeigte sich im WESER-KURIER privat. Hier mit seinem Sohn Christian (links), Tochter Julia (zweite von rechts) und Freunden am Küchentisch.

1982: Damals noch ohne Helm: Bremer Polizisten radeln Streife.

1982: Ein Blick auf die damals noch existierende Werft Bremer Vulkan in Bremen-Nord.

1983: Können Sie es erkennen? Im heutigen Café Ambiente am Osterdeich befand sich Anfang der 1980er-Jahre das Ottilie-Hoffmann-Haus, ein Abstinenzler-Lokal, in dem kein Alkohol ausgeschenkt wurde.

1983: Die 1980er-Jahre waren auch Protestjahre. Hier haben Bremer eine Menschenkette gebildet, um gegen die Stationierung amerikanischer Atomraketen in Deutschland zu protestieren.

1983: Dem Bremer Roland wird ein neuer wetterfester Kopf aus Elmkalkstein verpasst.

Wer so berühmt ist wie der Bremer Roland, findet auch hinter einem hohen Zaun noch Bewunderer.

1983: „Use Akschen" — was wird daraus? Das fragten sich die Teilnehmer dieser Großkundgebung. Darauf konnte auch Bürgermeister Hans Koschnick keine Antwort geben. Anfang der 1980er-Jahre wurde Bremen von einer Werftenkrise erfasst. Die Aufträge für die Großwerften Bremer Vulkan und AG Weser blieben aus. Die Arbeiter kämpften vergebens. Am 31. Dezember 1983 wurde die Werft der AG Weser geschlossen.

1984: Ischa Freimaak: Im Hintergrund das beliebte Karussell Enterprise, in dem sich die Fahrgäste wie Captain Kirk fühlen konnten.

1984: Schon damals ein Thema im Ostertor-Viertel: die Lärmbelästigung. Hier werden Maßnahmen getroffen, um eben diese zu reduzieren. Die Diskothek Maschinenhaus heißt 1984 Bird Land.

1984: Das Apex auf der Partymeile Auf den Höfen.

1984: Umgestaltung des Platzes Berliner Freiheit in der Neuen Vahr. Am Fuße des Aalto-Hochhauses entsteht ein Ärztezentrum und ein neues, großflächiges Kaufhaus.

1985: Bremer Friedensaktivisten fordern vor dem UT-Kino An der Weide die Absetzung des amerikanischen Actionfilms "Rambo 2 – Der Auftrag".

1985: Das Sportbecken des Zentralbads kurz vor der Schließung am 29. Juni 1985.

1985: In den 1980er-Jahren ein beliebtes Fotomotiv: die Bremer Brauereipferde. Sie gehörten noch bis 2005 zum Bremer Stadtbild, dann stellte die Brauerei Beck & Co. die Auslieferung per Kutsche ein.

1985: Das Gelände der 1983 geschlossenen AG Weser. Einer der beiden großen Bockkrane ist bereits demontiert.

1986: Demonstration gegen Atomkraft. Rund 5000 Bremer Demonstranten trafen sich im Juni 1986 auf der Bremer Bürgerweide, um mit 53 Bussen und circa 250 Autos zur Großdemonstration nach Brokdorf zu fahren. Auf der Autobahn erwartete sie der Stau, eine hoffnungslos überfüllte Autobahn Richtung Hamburg mit zahlreichen von der Polizei errichteten Kontrollpunkten. Als sie auf Umwegen gegen 15.30 Uhr in Brokdorf ankamen, war die Demonstration schon vorbei.

1986: Hinweisschilder auf dem Domshofmarkt informieren über die Aufhebung des Verkaufsverbotes von Gemüse. Die Landesbildstelle Bremen dokumentierte in einer Fotoserie Zeichen der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl in Bremen.

1986: Der Außenbereich des Stubu am ersten Standort an der Ostendorpstraße im Viertel. Hinter dem Namen Stubu verbirgt sich der Verein Studentenbund Bremen, dessen Veranstaltungsort das Lokal zunächst war. Das alte Stubu war bekannt für seine Jazz-Konzerte.

1986: Das Stubu eröffnete am neuen Standort an der Straße Hinter dem Schütting – dort ist heute das Schüttinger zu finden.

In der City war das einst eher alternative Lokal zu einem kommerziellen Tanztempel geworden. 1994 wanderte die Disko dann schließlich an die Rembertistraße, wo sie bis zu ihrer endgültigen Schließung im Juni 2019 zu finden war.

1986: Läufer des Bremen-Marathons kurz nach dem Start in der Schlachthofstraße.

1986: Das Postamt 5, direkt am Hauptbahnhof gelegen, wurde in den 1980er-Jahren komplett entkernt und die Fassade neu hinterbaut.

1986: Das Vegesacker Hertie-Kaufhaus kurz vor der Schließung.

1987: Blick auf den Bremer Hauptbahnhof.

1987: Samba am Sielwall. Die Silvesternacht 1987/88 stand ganz im Zeichen heißer Rhythmen.

1987: Bauarbeiten am Universitätsgebäude.

1987: Blick vom Aalto-Hochhaus über die in den 1960er-Jahren neu erbaute Neue Vahr.

1987: Damals wie heute: Bei sommerlichen Temperaturen zieht es die Bremer ins Stadionbad.

1987: Nach der Überschwemmungskatastrophe von 1981 wurde das Weserwehr neu gebaut. 1987 wurde das alte Wehr abgerissen.

1988: Neue Regenvordächer für den Bremer Hauptbahnhof.

1988: Das Bremer Theater am Goetheplatz.

1988: Können Sie sich erinnern? So sahen die Busse der damaligen Linie 74 aus.

1988: Einkaufen im Modehaus Leffers an der Faulenstraße. Das Haus war eine beliebte Adresse. Später zog es um an den Brill. 2005 war Schluss.

1988: Stolz zeigt der damalige Werder-Trainer Otto Rehagel die Schale. Werder ist in diesem Jahr zum zweiten Mal Deutscher Fußball-Meister geworden.

1988: Bei der Meisterehrung der Werder-Spieler gehört die Innenstadt den Anhängern des Klubs.

1988: Nach dem Gewinn der Meisterschaft präsentiert der damalige Manager Willi Lemke die neuen Plakate.

1988: Am Morgen des 16. August 1988 verschafften sich die beiden bewaffneten Täter Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner (Foto) vor Schalteröffnung Zugang zu einer Filiale der Deutschen Bank im Gladbecker Stadtteil Rentfort. Sie fuhren über die Autobahn nach Bremen. Im Ortsteil Huckelriede brachten sie am 17. August um 19 Uhr einen Bus der Linie 53 mit 32 Fahrgästen in ihre Gewalt. Dann standen sie ganz offen der Presse Rede und Antwort. Das Geiseldrama von Gladbeck ging als eines der Aufsehen erregendsten Verbrechen in die deutsche Kriminalgeschichte ein.

1988 war Franz Josef Strauß Ehrengast der Bremer Eiswette und Anlass dieser Demonstration am 16. Januar durch die Obernstraße.

1988: Nicht Werder Bremen, sondern ein Konzert des US-amerikanischen Musikers Bruce Springsteen lockte im August 1988 tausende Menschen ins Weserstadion. "The Boss" löste unter seinen Fans soviel Begeisterung aus, dass einige zu Beginn des Konzerts in Ohnmacht fielen.

1989: Das Bremer Brinkmann-Haus an der Obernstraße.