Rund 100 Einsatzkräfte von Bremer Polizei, Bundespolizei und Ordnungsamt haben am frühen Montagabend am Hauptbahnhof eine gezielte Schwerpunktaktion zur Bekämpfung der Drogen- und Straßenkriminalität sowie gegen Müll und Lärm im Bahnhofsumfeld gestartet.
„Mit der aktuellen Situation ist längst eine rote Linie überschritten“, sagte Innensenator Ulrich Mäurer (SPD), der sich vor Ort ein Bild von dem Großeinsatz machte, „die Situation am Bahnhof muss für Anrainerinnen und Anrainer, für Pendler und Pendlerinnen sowie für alle Gäste und Bewohner unserer Stadt verbessert werden.“
Im Bereich vom Tivoli-Hochhaus bis zur Fußgängerbrücke am Intercity-Hotel sowie vom Bahnhofsvorplatz bis zum Überseemuseum sind die Kräfte im Einsatz. Es geht dabei um Ermittlungen gegen die Dealerszene und das Sicherstellen von Drogen und Drogenutensilien. Auch Platzverweise, Ausweiskontrollen und aufklärende Gespräche mit Drogenabhängigen und Alkoholkranken sollten zum Maßnahmenpaket bei der Aktion gehören.
Das Bahnhofsumfeld ist seit der Pandemie wieder verstärkt in die Schlagzeilen gekommen. „Mit der wärmeren Jahreszeit und nach den Corona-Beschränkungen hat sich der Bahnhof insbesondere für Menschen in prekären Lebenssituationen als sozialer Treffpunkt etabliert“, sagte Mäurer, „mit allen Auswüchsen, die das mit sich bringen kann: Müll, Lärm und Alkohol- beziehungsweise Drogenkonsum.“
In einem ersten Schritt hatte der Senat im Herbst 2018 ein „Sicherheitsprogramm Hauptbahnhof“ verabschiedet und zu Beginn dieses Jahres den „Aktionsplan Hauptbahnhof“ beschlossen. „Die heutige Aktion ist keine Eintagsfliege“, sagte Mäurer, „wir werden in den kommenden Wochen weitere Aktionen vornehmen, festgestellte Verstöße ahnden und zugleich konsequent auf die vielen Hilfsangebote in Bahnhofsnähe verweisen.“ Dazu werde ein festes Team verstärkt sichtbar und in Zivil Kontrollen vornehmen.