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Erinnerung an Zwangsenteignung Mahnmal nimmt Gestalt an

Kunstwerk erinnert an die Enteignung jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger und nimmt allmählich Gestalt an: Zwischen Tiefer-Arkaden und Wilhelm-Kaisen-Brücke entsteht ein Kunst-Gehäuse zum Insichgehen.
23.02.2023, 05:00 Uhr
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Mahnmal nimmt Gestalt an
Von Justus Randt

Es tut sich etwas auf der Baustelle zwischen Tiefer-Arkaden und Wilhelm-Kaisen-Brücke: Die Verschalungen für die Betonreliefs, die später ausgegossen werden, sind jetzt in Position gebracht worden. Damit nimmt das "Mahnmal zur Erinnerung an unrechtmäßige Enteignungen jüdischer Mitbürger" allmählich Gestalt an. Das auch "Arisierungsmahnmal" genannte Kunstwerk von Evin Oettingshausen soll an den Raub jüdischen Eigentums während der Zeit des Nationalsozialismus erinnern. Die im Laufe der Planungsphase um 72.000 auf 548.000 Euro gestiegenen Kosten werden zu noch nicht feststehenden Anteilen von der Stadt und dem Verein der Spediteure, deren Branche vom Transport des Raubgutes profitierte, aufgebracht. Außerdem fließen 62.000 Euro an Spenden aus der Stadtgesellschaft mit ein.

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Wenn, voraussichtlich im Juni, alles fertig ist, werden sechseinhalb Jahre vergangen sein, seit die Stadtbürgerschaft das Mahnmal beschlossen hat. Baubeginn in der Nähe des Firmensitzes von Kühne + Nagel war im vergangenen Dezember statt wie geplant im Sommer. Seither habe es noch einmal Verzögerungen gegeben, weil Bohrer beim Bau des Fundaments auf Widerstand gestoßen seien, sagt Werner Wick, der Sprecher des Kulturressorts. Zuletzt wird an dem Hohlkörper, der sich in den Treppenaufgang zur Tiefer fügt, noch ein Lüftungssystem installiert, damit sich keine Feuchtigkeit in dem etwa sechs Meter hohen Gehäuse bildet. Durch zwei Fenster und von oben werden, wie schon an der Verschalung zu erkennen ist, Mobiliar und Haushaltsgegenstände zu sehen sein. NS-Raubgut, wie es während des Nationalsozialismus auch am Tiefer-Anleger umgeschlagen worden war.

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