Von subtilen Tönen bis zu durchdringenden Klängen: Im Bremer Geschäft Relink entfaltet sich die Welt der Schlaginstrumente. Die meisten Exponate reihen sich in bis zur Decke reichenden Regalen aneinander. Darunter finden sich Dutzende von Pauken, Trommeln, Xylofonen, Marimbas und Gongs, aber auch ungewöhnliche Instrumente wie gestimmte Almglocken, Autohupen und eine singende Schüssel. Viele dieser Klangwunder stehen zur Ausleihe bereit, einige zum Verkauf, während andere geduldig auf eine Reparatur warten.
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Im Laufe der Jahre ist das Inventar stetig gewachsen, wie die Geschäftsinhaber Marcus Linke und Alexander Lampl erläutern. „Wenn ein Orchester ein Instrument anfragt, sagen wir fast nie nein“, sagt Lampl. Lieber erwerben sie das Instrument und halten es für zukünftige Ausleihungen bereit. „Unsere Partner wissen: Hier in Bremen haben wir eigentlich alles.“
Linke und Lampl, einst Berufsmusiker, tauschten das Leben auf der Bühne gegen die Arbeit mit Schlaginstrumenten ein. Seit mehr als 15 Jahren sorgen sie für den perfekten Klang ihrer Kunden, die national und international agieren. Anfragen kommen aus der Elbphilharmonie in Hamburg und von renommierten Orchestern wie den Heidelbergern Sinfonikern und weiteren.
Geschäft beruht auf drei Standbeinen
„Wir sind mit drei festen Mitarbeitern so klein, dass wir Verschiedenes anbieten“, sagt Alexander Lampl. Das Geschäftsmodell ruht auf drei Säulen: dem Verleih, Service und Verkauf von selbst restaurierten Schlaginstrumenten. Für viele Orchester, die für Tourneen nach Deutschland reisen, ist dieses Angebot ideal – denn große Instrumente lassen sich kaum im Flugzeug transportieren.
Zahlreiche historische, aufwendig restaurierte Pauken finden sich im Geschäft. Der Wandel der Pauke im Laufe der Jahre ist an diesen Stücken abzulesen. Heutzutage ermöglicht eine Pedalfunktion, durch Druck das Fell der Pauke zu spannen und einen höheren Ton zu erzeugen. Eine Pauke aus dem 17. Jahrhundert ist hingegen mit Schrauben am Rand des Fells versehen, die händisch zu justieren sind. „Der nächste Schritt war eine Kurbelpauke“, erklärt Linke und weist auf eine Pauke aus den 1950er-Jahren.
Relink, in der Überseestadt ansässig, ist in Bremen gut vernetzt. Die Inhaber schätzen die Zusammenarbeit mit ausgewählten Handwerkern für maßgefertigte Arbeiten. Dabei kombinieren sie historische Vorbilder mit moderner Technik. In Gesprächen mit Musikern erfahren sie zudem, was an den Instrumenten gefällt und was nicht – und setzen dementsprechend Verbesserungen um. Auf Einladungen in andere Städte und Länder bieten sie den Service auch vor Ort an. Linke: „Auf Reisen begegnen wir interessanten Menschen.“