Wümmewiesen, Hollerland und Co. So schön sind die Naturschutzgebiete in Bremen

Mit einer Größe von 688 Hektar sind die Borgfelder Wümmewiesen das größte Naturschutzgebiet Bremens und nach der ehemaligen Weserinsel Luneplate in Bremerhaven (1438 Hektar) das zweitgrößte im Land Bremen. Als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurden die Borgfelder Wümmewiesen 1987. Das Gebiet hat nicht nur im Sommer, sondern zu jeder Jahreszeit seinen Reiz, wie dieses Foto zeigt, das uns der Instagramer " planetrunner.marko " zur Verfügung gestellt hat.

Bei den Borgfelder Wümmewiesen handelt es sich um ein Feucht- und Nassgrünland, das im Herbst und Winter immer mal wieder überschwemmt wird, wie auf diesem Foto zu sehen ist, das ebenfalls vom Instagramer " planetrunner.marko " stammt. In dem Naturschutzgebiet leben besondere Wiesenvögel wie beispielsweise die Uferschnepfe, die in Deutschland zu den bedrohten Arten gehört. Oder der Kampfläufer, der ebenfalls streng geschützt ist. Das Naturschutzgebiet Sodenstich ist 2015 in das Naturschutzgebiet Borgfelder Wümmewiesen eingegliedert worden.

Die Ochtumniederung bei Brokhuchting umfasst eine Fläche von 375 Hektar und wurde 1998 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Feuchte Wiesen, Gräben und Brachen bieten hier seltenen Wiesenvögeln wie dem Kiebitz, Rotschenkel oder der Bekassine einen Lebensraum.

Das Werderland im Bremer Norden ist 330 Hektar groß - als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde das Feucht- und Nassgrünland 1996. Nördlich des Schutzgebiets fließt die Lesum, im Südwesten die Weser, und im Osten wird das Gebiet von der Bremer Düne begrenzt. Das Braunkehlchen, das in Deutschland zu den gefährdeten Arten zählt, hat hier einen Lebensraum gefunden. Darüber hinaus bietet das Werderland noch vielen weiteren Wiesenvögeln einen geschützten Lebensraum. Ebenfalls Libellen (etwa Grüne Mosaikjungfer), Schmetterlingen (etwa Spiegelfleck-Dickkopffalter) sowie Amphibien wie Erdkröte, Gras- und Seefrosch. Auch viele besondere Pflanzen wie Gelbe Wiesenraute, Sumpfdotterblume und Großer Klappertopf findet man hier.

Auf 293 Hektar erstreckt sich das 1985 ausgewiesene Naturschutzgebiet Westliches Hollerland. Bei dem Gebiet handelt es sich ursprünglich um den Rest der von Holländern kultivierten Landschaft in Horn-Lehe zwischen Kuhgrabenweg, Lehesterdeich, Hollergrund und der Autobahn 27. Insgesamt zählt das Hollerland zu den wertvollsten Brutgebieten für Wiesenvögel in Bremen. Für Zugvögel ist es ein wichtiges Rastgebiet. Das Foto hat uns die Instagramerin " conny.klop " zur Verfügung gestellt.

Das im Oktober 1991 ausgewiesene Schutzgebiet Untere Wümme umfasst den Unterlauf der Wümme von Borgfeld bis zur Lesum zwischen der Landesgrenze zu Niedersachsen und dem Wümmedeich und schließt somit direkt an das gleichnamige Naturschutzgebiet auf niedersächsischem Gebiet an. Zusammen mit dem niedersächsischen Teil bildet die Untere Wümme ein zusammenhängendes Schutzgebiet mit einer Größe von 445 Hektar. Davon umfasst der Bremer Teil 148,5 Hektar. Besonders ist eine Graureiher-Kolonie, die sich zu Beginn der 1990er-Jahre an der Oberneulander Schleuse angesiedelt hat. Auch besondere Pflanzen wie Arten der Röhrichte und die Sumpfdotterblume (Foto) finden sich hier.

Das Naturschutzgebiet Kuhgrabensee gehört mit 32,3 Hektar zu den kleineren Gebieten in Bremen. Ausgewiesen wurde es 1984. Der Kuhgrabensee ist ein Baggersee. Er grenzt an das westliche Hollerland und liegt direkt an der Autobahn 27. Dort rasten und überwintern verschiedene Wasservögel. Es finden sich zudem besondere Wasser- und Uferpflanzen wie Armleuchteralgen, Laichkräuter und Nadel-Sumpfsimse. Das Foto hat uns der Instagramer " bremen_und_umzu " zur Verfügung gestellt.

Nach dem rund ein Hektar umfassenden Vogelschutzgebiet Arsten/Habenhausen ist das Vogelschutzgehölz Sodenmatt mit 1,2 Hektar das zweitkleinste Naturschutzgebiet in Bremen. Es besteht dafür bereits sehr lange - seit 1963. Nur das Vogelschutzgebiet Arsten/Habenhausen ist älter, es wurde schon 1950 ausgewiesen. Das Vogelschutzgehölz Sodenmatt besteht aus einem naturnahen Erlenbruchwald nebst Kleingewässer in der Huchtinger Geest und bietet Singvögeln und Amphibien sowie besonderen Pflanzen wie Arten der Erlenbrücher (wie Verlängerte Segge) und Schwarze Johannisbeere einen geschützten Lebensraum.

In unmittelbarer Nähe zum Vogelschutzgehölz liegt der Sodenmattsee. Der Baggersee entstand 1962 beim Aushub für die Bundesstraße 75. Der See ist zwar kein Naturschutzgebiet, dafür ein beliebtes Naherholungsgebiet in Huchting, bei dem Nutzerbedürfnisse und Naturschutz aber „in guter Nachbarschaft“ leben, wie der Umweltbetrieb Bremen betont. Das Foto vom Sodenmattsee wurde uns vom Instagramer " bremen_und_umzu " zur Verfügung gestellt.

Die Hammersbecker Wiesen in der Vegesacker Geest sind seit 1986 ein knapp 26 Hektar großes Naturschutzgebiet. Singvögel, Amphibien und Insekten fühlen sich in dem Feucht- und Nassgrünland wohl. Ebenso besondere Pflanzen wie Sumpfdotterblume, Knabenkraut und Faden-Binse sowie verschiedene Gehölze.

Das 33 Hektar große, 1990 ausgewiesene Naturschutzgebiet Dunger See grenzt an das Werderland in Bremen Nord. Hier leben Wasservögel wie Krick-, Knäk-, Löffel- und Tafelente sowie der Höckerschwan und der Haubentaucher. Libellen und Amphibien sind am Dunger See ebenfalls zu finden. Außerdem gibt es auch hier besondere Wasser- und Uferpflanzen. Und noch ein Naturschutzgebiet ist im Norden Bremens nach einem See benannt - dem Grambker Feldmarksee. Dieses Gebiet wurde im Juli 2009 ausgewiesen und ist 22,6 Hektar groß.

In der Rekumer Geest liegt das Naturschutzgebiet Eispohl, Sandwehen und Heideweiher. Ausgewiesen wurde das 35,4 Hektar große Gebiet 1988. Trockene und feuchte Heiden, Weiden sowie Gebüsche und Waldbereiche bieten einen Lebensraum für verschiedene Amphibien wie Erdkröte, Gras- und Moorfrosch sowie für Insekten wie Heuschrecken, Libellen und Schmetterlinge. Dort finden sich zudem besondere Pflanzen wie Silbergras, Besenheide und Behaarte Ginster. Das Foto hat uns der Instagramer " Qbensen " zur Verfügung gestellt.

Im April 2014 wurde der Hochwasserschutzpolder am Neustädter Hafen als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Es ist rund 85 Hektar groß. Hier finden sich - unter anderem - Blaukehlchen, Schilfrohrsänger, Rohrdommel sowie Schnatterente und Brandgans. Außerdem Amphibien, 28 Libellenarten und besondere Pflanzen wie Blutweiderich, Schwertlilie und Silberweide. Das Foto zeigt den Biologen Heinrich Klugkist im August 2013 auf der Überflutungsfläche am Neustädter Hafen.

Krietes Wald (Im Holze) ist ein rund 8,3 Hektar großes Naturschutzgebiet zwischen der Hans-Bredow-Straße und der Bahnstrecke Bremen-Hamburg im Stadtteil Osterholz. Geschützt werden seit Mai 2015 ein alter Buchenwald sowie ein alter Eichen-Hainbuchenwald nebst Aufforstungsflächen. Dort leben der Eremit und viele weitere (Tot)Holzkäfer sowie viele Singvögel. Neben den Gehölzen gibt es dort zudem viele Pilz- und Farnarten.

Die Luneplate in Bremerhaven ist mit 1438 Hektar das größte Naturschutzgebiet im Land Bremen. Ausgewiesen wurde es im März 2015. Damit ist es nach Krietes Wald das zweitjüngste Bremer Naturschutzgebiet. Die Hafengesellschaft Bremenports hat hier seit 2010 ökologische Ausgleichsflächen für Hafenbauprojekte wie das Container-Terminal 4 geschaffen.

Wasserbüffel und Galloway-Rinder sorgen für kurze Weiden und damit gute Bedingungen für diverse Wasser- und Watvögel wie Säbelschnäbler, verschiedene Gänse- und Entenarten sowie unter anderem Eisvogel, Kormoran und Uferschnepfe. Auch viele besondere Pflanzen sind hier zuhause - etwa Arten der Brackwasserröhrichte wie Meerstrandsimse, salztolerante Arten wie Löffelkraut sowie Marschengrünländer wie Knolliger Fuchsschwanz. Besucher können das Gebiet und die Tierwelt auf Rundwegen erkunden.

Das Ruschdahlmoor in der Vegesacker Geest wurde im Oktober 1991 ausgewiesen und umfasst rund 4,8 Hektar. Hochmoor und Niedermoor kennzeichnen das Gebiet. Singvögel, Amphibien, Schmetterlinge und Libellen fühlen sich hier wohl. Ebenso, unter anderem, Pflanzen wie Moor-Knabenkraut, Sonnentau und Torfmoose.

Bereits seit Dezember 1988 gibt es das Naturschutzgebiet Neue Weser. Es umfasst 34,8 Hektar. Verschiedene Vogelarten wie Brandgans, Fluss-Seeschwalbe, Kormoran und Graureiher sind hier zu finden. Und natürlich viele Wasser- und Sumpfpflanzen.

Am Stadtwaldsee - umgangssprachlich Uni-See - beginnt die Wildnis. Genauer: die Uni-Wildnis. Nein, damit ist nicht der Campus gemeint, sondern das gleichnamige Naturschutzgebiet. Es ist rund 11,4 Hektar groß und wurde im März 1991 ausgewiesen. Wasservögel wie Zwergtaucher, Kröten und Frösche sowie Heuschrecken und Libellen haben in der "Wildnis" einen geschützten Lebensraum bekommen. Außerdem Wasser- und Uferpflanzen wie Laichkräuter, Wasserfeder und Teichrose.

In der Wurster Marsch in Bremerhaven liegt das Naturschutzgebiet Weserportsee. Das 11,8 Hektar große Gebiet mit dem See wurde im April 1994 unter Schutz gestellt. Auch hier leben viele Vogelarten wie etwa Haubentaucher, Sumpfrohrsänger und Zwergtaucher. Außerdem Amphibien wie Frösche und Kröten sowie Libellen und Heuschrecken. Dazu gesellen sich Pflanzen wie Tausendgüldenkraut und Steifer Augentrost.

Weitere Informationen über die Naturschutzgebiete im Land Bremen gibt es im Internetportal des Senators für Umwelt, Bau und Verkehr .

Bremen hat aber nicht nur viele Naturschutzgebiete vorzuweisen, sondern ist auch sonst ziemlich grün. Wie groß der Anteil von Grünflächen an der Gesamtfläche der einzelnen Stadtteile ist, erfahren Sie in dieser Bildergalerie .