Einen tollen Erfolg verbuchte der ATSV Habenhausen beim Landesentscheid der "Tuju-Stars" und hatte gleich doppelten Grund zur Freude. So jubelte die junge Gruppe der Mi-Mädels über Platz eins und die älteren Starterinnen der White Blues landeten auf Rang zwei. Beide Mannschaften lösten damit die Tickets für das große Bundesfinale in Forst bei Karlsruhe. „Ein sagenhafter Erfolg der Turnerinnen mit tollen Choreografien,“ sagte der Vereinsvorsitzende Alexander Svoboda. „Eine bewundernswerte Leistung von Trainerinnen und Turnerinnen erst auf den Kreiseinzelmeisterschaften im Geräteturnen und nun auch noch mit dem Showprogramm.“
Nach fast zweieinhalb Jahren Zwangspause konnten die Tuju-Stars nach mehrfachen Startverschiebungen wieder ausgerichtet werden. Dabei handelt es sich um einen Wettbewerb für jugendliche Showgruppen aus dem turnerischen Bereich. Begeisterte Jugendliche führen ihre kreativen Geschichten in einer mitreißenden Show vor, deren Gestaltung kaum Grenzen gesetzt sind.
Auch hinter den Turnerinnen des ATSV Habenhausen lagen über zwei Jahre hartes Training. Und das nicht nur in sportlicher Hinsicht, für die Mädchen und jungen Frauen im Alter von zwölf bis 20 Jahren (die White Blues) war es auch mental eine Herausforderung, eine Choreografie zu trainieren, für die es kein Zeitziel gab. Die Ungewissheit fordert ihren Tribut und geht auf Kosten der Motivation, nicht nur für die Turnerinnen auch für die Trainerin.
Ausrichtungsort sollte und musste die vereinseigene Hinni-Schwenker-Halle im Bunnsackerweg sein, die gerade noch rechtzeitig reserviert werden konnte. Es hatte in ganz Bremen keine freie Halle mehr gegeben, die die Rahmenbedingungen für solch eine Veranstaltung erfüllt. Und es sollte sich lohnen – die Halle bebte – den Zuschauerinnen und Zuschauern wurden teils großartige und anspruchsvolle Darbietungen vorgeführt.
Das eigentliche Training bestand aus dem klassischen Turnen an Geräten. Kurzfristig kam die Ausschreibung für die Kreiseinzelmeisterschaften im Geräteturnen für den Mai herein, also hieß es schnell umdisponieren und statt einer Choreo fürs Showprogramm wieder fokussiert in die Übungen einsteigen.
Nachdem der Einzelwettkampf für viele der Habenhauser Turnerinnen zum Erfolg wurde, waren die nächsten Trainingseinheiten erneut bestimmt durch intensives Arbeiten an der Choreografie. Im Hinterkopf aller war stets: Bleibt der Termin bestehen? Bleiben wir zu dem Termin verschont von Corona, um gemeinsam starten zu können?
Am Tag der großen Show trafen sich die Turnerinnen frühzeitig zur Stellprobe nachmittags in der Halle. Der Heimvorteil hatte ihnen die Möglichkeit gegeben, die Zeit bis zum Auftritt entspannt zu verbringen, was sie in Teilen nutzten, um sich die Show der anderen Gruppen beim Warm-up anzusehen. Das wiederum motivierte die Habenhauser Mädchen und jungen Frauen so enorm, dass sie sich kurzerhand die letzte Stunde gemeinsam in die Umkleide verzogen, um dort das bevorstehende Event zu feiern. Die Umkleidekabine brodelte, aber nicht vor Hitze, sondern weil die Mädchen unfassbar motiviert waren und eine Stimmung verbreiteten, die seinesgleichen sucht.
Gleich zwei Showgruppen vom ATSV Habenhausen waren am Start und die kleinen Mi-Mädels eröffneten die Tuju-Stars mit einer choreografisch sehr anspruchsvollen Darbietung als sehnsuchtsvolle Auswanderer. Nach dem gelungenen Auftakt bebte die Halle und der Applaus wollte gar nicht enden.
Auf Startplatz sechs gingen die White Blues ins Rennen. Sie erzählten in ihrem Tanz die Facetten von Amerika und auch sie erhielten tosenden Applaus am Ende ihrer Darbietung.
Mit Spannung wurde die Siegerehrung erwartet, deren Auswertung sich wohl nicht leicht gestaltete. Dass der ATSV Habenhausen zumindest ein Treppchen mit einer Mannschaft erklimmen würde, hofften alle.
Dass der ATSV jedoch gleich zweimal abräumt, damit hätte keiner gerechnet! Insbesondere drei der kleinen Mi-Mädels nicht, die erst seit drei Wochen dabei sind. Die Freude, aber auch die Erleichterung, endlich zu starten, war bei beiden Habenhauser Mannschaften einfach nur riesig und an dem Abend für alle noch nicht fassbar, wie mit dem Ergebnis umzugehen ist.