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Vom Waschhaus zum Treffpunkt Computer statt Schleuder und Heißmangel

Ein ehemaliger Waschraum wird in Lüssum zum Treffpunkt für die Bewohner. Das Haus der Zukunft bietet hier künftig Computerkurse oder Nähkurse an.
06.10.2021, 05:00 Uhr
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Von Imke Molkewehrum

Schmutzige Wäsche wird in dem Raum neben dem Hauseingang an der Lüssumer Heide 20 nicht mehr gewaschen. Trotzdem residiert hier künftig der "Waschtreff Lüssum". Am Freitag, 8. Oktober fällt der Startschuss im Rahmen eines Festaktes. Einst karg und unwirtlich, dient der etwa 24 Quadratmeter große, ehemaligen Waschraum den Bewohnern nunmehr als Treffpunkt.

Die Idee hatte Heike Binne, Quartiersmanagerin und Projektleiterin vom Haus der Zukunft. "Sie hat mit ihrem Vorschlag bei uns offene Türen eingerannt", betont Michael Borau, Kundendienstleister der überwiegend stadteigenen  Immobiliengesellschaft Gewoba, die dieses und andere renovierungsbedürftige Gebäude vor zwei Jahren von der Wohnungsbaugesellschaft Vonovia übernommen hat. 

"Ich arbeite seit 30 Jahren hier. Damals sah der Raum noch gut aus", erzählt Heike Binne. Hier standen eine Mangel und Waschmaschinen, und die Bewohner haben sich beim Waschen getroffen. Aber die Vonovia hat den Raum später nicht instandgehalten. Er war ungepflegt, schimmelig, die Fliesen waren kaputt und die Maschinen rostig." 

Inzwischen wurde der ehemalige Waschraum mit Mitteln der Gewoba zu einem Gemeinschaftsraum umgebaut und entsprechend möbliert. Michael Borau: "Das ganze Gebäude befand sich in einem schlechtem Zustand. Der Waschraum war immer abgeschlossen, die Waschmaschinen und Trockner wurden nicht mehr genutzt. Wir mussten alles entsorgen." Da aber das Haus der Zukunft "inzwischen aus allen Nähten platzt", sei der Waschraum in 150 Meter Entfernung eine willkommene Ergänzung zum Raumangebot, so der 56-Jährige.

"Wir haben einen fünfstelligen Betrag investiert. Jetzt gibt es dort eine Pantryküche, Tische, Stühle und vor allem EDV-Anschlüsse für IT-Kurse." Zudem sei ein robuster Kunststoffboden verlegt worden. Barrierefrei sei der Raum aber leider nicht. "Es geht eine Treppe runter", sagt Borau. Geplant seien hier beispielsweise Computer- und Nähkurse oder regelmäßige Gesprächskreise für arabische Männer. Im Stadtteil sollen kontinuierlich mehr Angebote für die Bewohner geschaffen werden, um ihn aufzuwerten. 

Heike Binne freut sich: "Die Gewoba hat den Waschraum so umgebaut, dass sich Bewohner der Lüssumer Heide hier künftig wieder treffen können. Wegen Corona dürfen zunächst nur fünf Personen beisammen sein, später aber je nach Veranstaltung auch mehr. Und für die Computerkurse stellen wir Notebooks zur Verfügung." Jetzt freut sich die Quartiersmanagerin auf die Eröffnung des "Waschtreffs", zumal Jungen und Mädchen der Kindertagesstätte Lüssum in Anwesenheit von Politikern und Vertretern der Gewoba eine ganz spezielles Lied singen wollen.

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