Bremen-Nord/Schwanewede/Wesermarsch. Umgestürzte Bäume, abgetragene Dächer, überschwemmte Uferbereiche – Orkantief Zeynep hat am Wochenende auch in Bremen-Nord, Schwanewede und der Wesermarsch gewütet. Feuerwehr, Polizei und andere Kräfte waren am Freitag und Sonnabend im Dauereinsatz.
131 Feuerwehr-Einsätze
Für den Bremer Norden verzeichnete die Feuerwehr Bremen nach Angaben ihres Sprechers Michael Richartz an beiden Tagen insgesamt 131 Einsätze, davon 94 allein am Sonnabend. Die Polizei Bremen registrierte laut Sprecherin Jagoda Matic zwischen Freitag, 18 Uhr, und Sonnabend, 18 Uhr für den Norden der Hansestadt mehr als 30 Unwettereinsätze. Personen seien nicht zu Schaden gekommen, hieß es übereinstimmend von Feuerwehr und Polizei.
Schwerpunkt der Einsätze waren demnach umgestürzte Bäume oder abgebrochene Äste, die Straßen und Wege blockierten, auf Fahrzeuge oder Gebäude fielen. In der Straße Föhrenbrok in Burg fiel nach Angaben der Polizeisprecherin ein Baum auf ein Haus, ebenso in der Käthe-Kollwitz-Straße in Burglesum. In der Straße Am Rottpohl in Rönnebeck krachte ein Baum auf ein Fahrzeug. Einen Polizeieinsatz gab es auch auf der A270. Hier war ein Baum zwischen der Anschlussstelle Vegesack-Mitte und Blumenthal auf die Fahrbahn gestürzt. "Ein 19 Jahre alter Autofahrer musste stark abbremsen und streifte dabei das Hindernis. Es entstand leichter Sachschaden an seinem BMW", teilte die Polizei dazu mit.
Dach hebt ab
Zu einem weiteren Einsatz kam es laut Polizei in der Rotdornallee in Lesum. "Hier drohte eine 100 Quadratmeter große Dachfläche wegzufliegen." Die Pressestelle der Feuerwehr Bremen bestätigte diesen Einsatz. "Die Dachfläche sei gesichert worden, so Sprecher Michael Richartz. Seinen Angaben zufolge gab es in Bremen-Nord diverse Einsatzstellen mit größeren Sachbeschädigungen. Details konnte der Feuerwehr-Sprecher am Sonntag noch nicht nennen. "Wir müssen diese riesige Anzahl an Einsätzen zunächst noch auswerten."
Zugverkehr eingestellt
Die Nordwest-Bahn hatte den Zugverkehr im Norden auf allen Linien ab Freitag eingestellt, auch auf der Strecke der Regional-S-Bahn-Linie 1 zwischen Farge und Verden. Am Sonntagnachmittag dann die Mitteilung: "Nach Abzug des Sturmtiefs Zeynep läuft der Zugverkehr der NordWestBahn am heutigen Sonntag auf den meisten Strecken wieder ohne Einschränkungen." Auch auf der Linie RS 1 gab es keine Einschränkungen mehr.
Die Gesellschaft Fähren Bremen-Stedingen hatte am Sonnabend in den frühen Morgenstunden den Fährverkehr zwischen Vegesack und Lemwerder sowie Farge und Berne vorübergehend eingestellt. In Vegesack sorgte der Orkan für Überschwemmungen rund um den Vegesacker Hafen, den Utkiek und auf der Promenade am Stadtgarten. Am Restaurant "Grauer Esel" stand das Wasser bis zur Fensterbank.
Einsätze im Umland
Der Orkan hielt auch die Freiwillige Feuerwehren im Umland in Atem. Auch hier waren vor allem Bäume, die auf Straßen stürzten oder zu fallen drohten sowie abgebrochene Äste zu beseitigen. 60 Mal rückten die Feuerwehren in der Gemeinde Schwanewede am Freitag und Sonnabend wegen des Sturms aus. Unter anderem musste in der Gemeinde Schwanewede in Neuenkirchen ein Carportdach, das durch den Wind abgehoben war, gesichert werden, in Hinnebeck ein Metallschuppen und in Schwanewede eine Schornsteinabdeckung. Auf elf Sturmeinsätze kamen die Feuerwehren in der Gemeinde Berne, in der Gemeinde Lemwerder waren es drei Einsätze. In der Gemeinde Schwanewede wurden zwei Feuerwehrleute leicht verletzt, ansonsten hieß es hier wie in der Wesermarsch: Personen kamen nicht zu Schaden.