Wer in Borgfeld den Bus der Linie 31 nutzt, der muss in den kommenden Monaten auf der Fahrt in den Bremer Stadtteil Horn-Lehe mit Unannehmlichkeiten rechnen, sich eine neue Verbindung suchen oder für die Route mehr Zeit einplanen. Wegen einer Baustelle steuert die Linie 31 nicht alle gewohnten Haltestellen an, teilt die Bremer Straßenbahn AG (BSAG) mit.
Laut BSAG sind Bauarbeiten an den Wasserleitungen in der Achterstraße im Stadtteil Horn der Grund für die Fahrplanänderung. Auftraggeberin ist die Bremer Gesellschaft Wesernetz. Betroffen sind bereits seit Anfang September die Linien 21, 23, 31 und N3. Die Buslinie 31, auf die viele Borgfelder angewiesen sind, ist deshalb geteilt worden. Im Norden fahren die Busse ab sofort bis zum Ende der Bauarbeiten nur zwischen Borgfeld-Ost und Haferwende. "Im südlichen Teil pendelt die Linie zwischen den Haltestellen Ludwig-Sütterlin-Straße und Horn", erklärt ein BSAG-Sprecher. Die Haltestellen Helmer, Berufsbildungswerk, Lise-Meitner-Straße, Universität und Linzer Straße entfallen voraussichtlich bis Ende November.
Je nach Fahrtziel müssen die Borgfelderinnen und Borgfelder in der Zeit der Sperrung auf eine andere Bus- oder Straßenbahnlinie ausweichen. Wollen sie von Borgfeld-Ost zur Ludwig-Sütterlin-Straße, sollten Fahrgäste an den Haltestellen Am Lehester Deich oder Kopernikusstraße von der Linie 31 in die Linien 4, 21 oder 23 umsteigen, rät BSAG-Sprecher Andreas Holling. An der Haltestelle Horn bestehe wieder Anschluss an die Linie 31 zur Ludwig-Sütterlin-Straße. "Zur Universität sollte der Umstieg an der Kopernikusstraße in die Linien 21, 23 sowie in die Regionalbusse 630 und 670 erfolgen." Von der Universität bediene die Linie 6 die Haltestelle Berufsbildungswerk wie gewohnt. Alternativ könnten Fahrgäste mit der Linie 21 und 23 bis zur Haltestelle Lise-Meitner-Straße fahren, von dort seien es zur Haltestelle Berufsbildungswerk knapp 300 Meter.
Kritik vom Seniorenvertreter
In Borgfeld sorgt die Mitteilung der BSAG für Unmut. Nachfragen hat es unter anderem im Ortsamt Borgfeld gegeben. Der Seniorenvertreter im Borgfelder Beirat, Jürgen Linke (Grüne), sagt, die Einschränkungen betreffe eine Route, die Studenten und Hochschulangestellte auf ihrem Weg zur Universität nutzten und vor allem auch ältere Menschen. "Man fährt nach Horn zum Supermarkt, ehemals Lestra, dort befinden sich ein Ärztehaus und die Apotheke", erklärt Linke, "Orte, wo ältere Leute gern hinfahren". Die südliche Route, auf der sie umsteigen müssten, sei nicht für Menschen geeignet, denen das Umsteigen schwerfalle.
Vor allem kritisiert Linke die aus seiner Sicht mangelnde Kommunikation. "Es gab keine Information an das Ortsamt", sagt er. Ein Hinweis im Internet sei dermaßen versteckt, "dass man ihn nur schwer finden kann", so der Seniorenvertreter. BSAG-Sprecher Andreas Holling sieht das nicht so. Die BSAG informiere ihre Fahrgäste bei Umleitungen unter anderem über die Medien, mit Aushängen an den betroffenen Haltestellen und in der digitalen Fahrplanauskunft.
Eine Sprecherin des Unternehmens Wesernetz erklärte jetzt, die Arbeiten an der Achterstraße dauerten drei Monate, weil die Erneuerung einer Hauptwasserleitung mit der Erweiterung des Stromnetzes für den Stadtteil Horn-Lehe inklusive Universität und Technologiepark kombiniert werde. Die alten Leitungen würden dem aktuellen, größeren Bedarf angepasst und leistungsfähiger gemacht, so Angela Dittmer. "Eine große Baustelle bedeutet großen Platzbedarf für Erdaushub und Material", aus diesem Grund sei die Straße gesperrt.