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Baumpflege Kranke Buchen in Bömers Park

Wenn städtische Bäume durch Alter, Stürme, Pilzbefall oder klimatische Schäden ihre Bruch- und Standsicherheit verlieren, müssen sie gefällt werden.
29.01.2021, 06:00 Uhr
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Kranke Buchen in Bömers Park
Von Julia Ladebeck

St. Magnus. Es kommt häufig vor, dass Anlieger dem Umweltbetrieb vorwerfen, sie würden leichtfertig kerngesunde Bäume fällen. In der Fällsaison sehen sich die Mitarbeiter regelmäßig mit dieser Vermutung konfrontiert. Auch ein Anwohner aus St. Magnus, der sich per E-Mail an unsere Redaktion gewandt hat, sah keinen Sinn in einer Baumfällaktion in Bömers Park. „Plötzlich“ und „ohne Grund“ werden dort drei große Buchen gefällt, schrieb unser Leser. Eine Nachfrage beim Umweltbetrieb Bremen ergab jedoch: Die Bäume sind krank, was nicht auf den ersten Blick ersichtlich ist.

„Wir fällen Bäume nie ohne Grund“, betont Kerstin Doty, Pressesprecherin des Umweltbetriebs. In den meisten Fällen handele es sich um Sicherheitsgründe, aus denen der städtische Betrieb tätig wird. Wenn städtische Bäume durch Alter, Stürme, Pilzbefall oder klimatische Schäden ihre Bruch- und Standsicherheit verlieren, müssen sie gefällt werden. „Es ist sicher nachzuvollziehen, dass umstürzende Bäume und herausbrechende Äste schwere Schäden verursachen können“, erläutert Doty. Im Fall der Buchen in Bömers Park seien alle drei Bäume vom Pilz Riesenporling befallen. Doty: „Sie sind so geschädigt, dass sie in ihrer Standsicherheit beeinträchtigt sind. Wir müssen sie leider fällen, bevor sie von alleine umfallen.“ Es sei allerdings nachvollziehbar, dass der Anwohner den Grund nicht erkennen kann. „Die Schädigung ist nicht ohne Weiteres erkennbar, da die Pilzfruchtkörper nicht ganzjährig am Baum sichtbar sind.“

Bei der Fällung der drei Buchen bleibt es jedoch nicht. „Auch ein vierter Baum der Baumgruppe muss aus Sicherheitsgründen gefällt werden, da er durch den Verlust der drei erkrankten Buchen keinen Windschutz mehr hat.“ Diese Problematik tritt häufig auf, sagt die Pressesprecherin, wenn Bäume durch Fällungen „freigestellt“ werden. „Sie sind an die Windverhältnisse mit Nachbarbäumen gewöhnt und haben ihr Wurzelwerk entsprechend schwächer ausgebildet. Fallen Nachbarbäume weg, kann das bei Windereignissen dazu führen, dass die Bäume umstürzen.“ In diesem Falle schätzten die Baumkontrolleure dieses Risiko als sehr hoch ein, weshalb auch der vierte Baum gefällt wird. Fünf Kontrolleure des Umweltbetriebs überprüfen in Bremen-Nord rund 13.000 Straßen- und 80.000 Parkbäume regelmäßig auf Bruch- und Standsicherheit.

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