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Planzaktion Grün für Mensch und Tier

Das Ambiente attraktiver für Menschen, Umwelt und Stadtklima zu gestalten war Ziel einer Aktion, zu der der Verein Klimazone aufgerufen hatte.
05.06.2023, 07:00 Uhr
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Von Anke Velten

Ausgerüstet mit Schubkarren, Lastenfahrrädern, Schaufeln und viel Engagement machte sich vor einigen Tagen eine Karawane von mehr als einem Dutzend Findorfferinnen und Findorffern auf den Weg in die Einkaufsstraßen des Stadtteils. Ihre Mission: Das Ambiente attraktiver für Menschen, Umwelt und Stadtklima zu gestalten. Es gab viel zu tun. Insgesamt 32 hölzerne Pflanzkisten galt es, aus Einzelelementen zusammenzuschrauben und aufzustellen, zu befüllen und zu bepflanzen. „Insektenoasen für Findorff“ nennt sich das Projekt der Klimazone Findorff. Die Idee des gemeinnützigen Vereins war ganz im Sinne der SWB-Umweltinitiative, die das Vorhaben förderte.

Katzenminze und Frauenmantel, Thymian und Färberkamille, Schafgarbe, Astern und Schnittlauch hatte Ilga Keßling ausgesucht –  Pflanzen, die lange in ganz unterschiedlichen Farben und Formen blühen, aber wichtige Gemeinsamkeiten haben: Sie sind unkompliziert in der Pflege, sind so robust, dass sie auch Sommerhitze und Trockenperioden gut überstehen, und sie werden sehr gerne von Insekten angesteuert, erklärte Keßling, die im Verein zuständig für den Bereich Stadtteilgärtnern ist. „Wichtig war auch, dass die Pflanzen mit unterschiedlichen Standorten gut zurechtkommen“, so die Garten- und Landschaftsplanerin.

„Insekten übernehmen in unseren Ökosystemen lebenswichtige Dienstleistungen“, so hatte es Klimaschutzmanagerin Gesche Reich in der Projektbeschreibung formuliert. „Deswegen sollten wir in den immer dichter bebauten Räumen der Stadt mehr Ruhe- und Futterräume für diese wichtige Spezies schaffen.“ Die Findorffer Insektenoasen sollen aber auch Augenweiden sein, für die Menschen, die in den Findorffer Geschäftsstraßen wohnen, arbeiten und einkaufen. „Das Projekt möchte aufzeigen, dass sich Stadtleben, Wirtschaftsaktivität und insektenfreundliche Strukturen nicht ausschließen und sogar gegenseitig bereichern können“, so die hauptamtliche Mitarbeiterin des Vereins Klimazone.

„Das entspricht genau dem, was wir uns vorgestellt haben“, lobte Felix Mahn, beim Energiedienstleister SWB zuständig für das Ressort Umweltinitiative. Das Unternehmen stellte im vergangenen Jahr erstmals den Fördertopf mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 73.600 Euro bereit, um den sich gemeinnützige Projekte zugunsten von Umwelt- und Lebensqualität in der Stadt und in den Stadtteilen bewerben konnten. Unter 15 Vorschlägen hatte sich die Jury aus Vertretern von Verbraucherzentrale, BUND, Umweltressort und SWB AG für neun förderwürdige Projekte entschieden, darunter zwei Projekte mit dem Ziel der Renaturierung des Uferbereichs des Vahrer See und den Plan für eine „Wanderbaumallee“, die durch Schwachhauser Straßen ziehen soll. Das Findorffer Vorhaben liefert die schnellsten sichtbaren Ergebnisse, berichtete Mahn.

Von der SWB erhielt die Klimazone insgesamt 6475 Euro, um Material anzuschaffen. Weitere Mittel spendierten Findorffer Beirat und Geschäftsleute. Anpacken mussten die Freiwilligen indes selbst. Für Gesche Reich hieß das zunächst, Genehmigungen einzuholen – denn bevor Pflanzkübel in den öffentlichen Raum gestellt werden, haben Ordnungsamt, Polizei, Feuerwehr, Verkehrsbehörde und der Landesbehindertenbeauftragte ein Wörtchen mitzureden, erklärte die Umweltwissenschaftlerin.

Gesucht wurden zudem Patinnen und Paten, die sich bereit erklärten, ein Auge auf die Pflanzkisten zu haben, bei Bedarf die Gießkanne in die Hand zu nehmen, Verblühtes abzuknipsen oder auch, um gegebenenfalls Müll und Kippen aus den Kübeln zu entfernen. Für viele der „Insektenoasen“ an der Hemmstraße, Münchener Straße, Admiral- und Findorffstraße konnten bereits solche Patenschaften geschlossen werden. Für Kübel, an denen noch keine entsprechende Plakette angebracht wurde, wird noch zuverlässige Fürsorge gesucht. Über Zusagen würde sich Gesche Reich freuen. Ansprechbar ist die Klimaschutzmanagerin über die E-Mail-Adresse reich@klimazone-findorff.de oder persönlich vor Ort im Klimacafé an der Münchener Straße 146.

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