Bert Trautmann gilt als einer der besten Torhüter aller Zeiten – sein Leben bietet aber über den Sport hinaus faszinierenden Stoff: Das findet die Gröpelinger Autorin Heike Oldenburg, die sich irgendwann eher zufällig mit dem Ausnahmefußballer zu beschäftigen begann.
Was Oldenburg, die selbst einen Wirbelsäulenschaden hat, besonders beeindruckt: Dass der gebürtige Gröpelinger, der bei Tura Bremen zum Fußballspielen kam und nach dem Zweiten Weltkrieg beim englischen Klub Manchester City einer der populärsten Spieler auf der britischen Insel wurde, das Finale im englischen Pokalwettbewerb 1956 – bei dem er sich in der 75. Minute das Genick brach – trotzdem zu Ende spielte. „Das kann man eigentlich nicht überleben“, so Oldenburg. Sein Glück sei gewesen, dass sich zwei Wirbel verschoben hatten.
Einsatz für die Völkerverständigung
Bemerkenswert findet Oldenburg auch Trautmanns Einsatz für die Völkerverständigung. Auf ihre Initiative hin wird deshalb seit Mittwoch, 19. Juli, – Trautmanns zehntem Todestag – an der Wischhusenstraße 32 mit einer Plakette an Trautmann erinnert. Denn hier verbrachte er die ersten zehn Jahre seines Lebens und ist in der Nachbarschaft bis heute nicht vergessen. Rita Bues etwa wollte sich die Enthüllung der Gedenktafel auf keinen Fall entgehen lassen. Die 96-Jährige war mit Trautmann befreundet und hat mit ihm und anderen Nachbarskindern hier Völkerball gespielt: „Wir waren eine Clique, die Straße hat uns gehört.“ Bernd Krogmann wiederum hat als Heranwachsender für Bert Trautmanns Eltern Einkäufe erledigt, von denen er verschiedene Erinnerungsstücke bekam. Memorabilia für ihre Trautmann-Ausstellung suchen weiterhin die Turaner Wolfgang Zimmermann (wozi@wozi.de) und Ekkehard Lentz.