Der Beirat Horn-Lehe hat einen neuen Fachausschuss ins Leben gerufen. Künftig soll alle zwei bis vier Monate ein Projektausschuss im Ortsamt an der Leher Heerstraße tagen. Sprecherin des neuen Gremiums ist Gudrun Stuck (Grüne), zu ihrem Stellvertreter wurde Barnabás Adam (SPD) gewählt. Des Weiteren gehören dem Ausschuss Claus Gülke (CDU), Jörg Rieger (parteilos), Detlev Busche (Grüne), Nina Hankiewicz-Brandes (FDP) und Manfred Steglich (Linke) an.
Inhaltlich will der Ausschuss sowohl eigene Projekte initiieren, Veranstaltungen organisieren, aber auch bestehende Initiativen im Stadtteil personell und finanziell unterstützen – darauf haben sich die Mitglieder jetzt in ihrer konstituierenden Sitzung verständigt. Im Zuge einer ersten Ideensammlung ergaben sich diverse konkretere Vorschläge, die nun aber zunächst in den jeweiligen Fraktionen weiter beraten werden sollen. Weit vorn auf der Liste steht das Dauerbrenner-Thema des Beirats: „Bürgerzentrum“. Möglicherweise ergebe sich diesbezüglich in absehbarer Zeit eine Perspektive aus dem geplanten Um- und Erweiterungsbau an der Oberschule Ronzelenstraße, hieß es im Verlauf der Sitzung. Außerdem will sich der Projektausschuss bemühen, langfristig nutzbare Räumlichkeiten für das Stadtteilarchiv des Bürgervereins zu finden und klären, ob und welche Schulgebäude möglicherweise an Nachmittagen, Abenden und Wochenenden für Veranstaltungen genutzt werden können.
Auch Projekte zur Quartiersbelebung wie etwa Straßenfeste, sollen künftig auf der Agenda stehen. Als mögliche Quartiere haben die Mitglieder aktuell die Straßen Im Hollergrund, Kopernikus- und Wilhelm-Röntgen-Straße im Fokus. Außerdem wüssten die Ausschussmitglieder gerne, inwieweit bereits eine Öffnung der im Technologiepark ansässigen Unternehmen und wissenschaftlichen Institutionen in den Stadtteil hinein besteht – und ob sich diese verstärken ließe. Dies könne bei Interesse beispielsweise in Form von Tagen der offenen Tür oder Kooperationen mit Schulen und Kitas geschehen, wurde angeregt. Ein weiteres Feld des Projektausschusses könnten künftig Informationsveranstaltungen zu Themen sein, die in der Bevölkerung verstärkt nachgefragt werden. Die Auswahl der bislang angedachten Schwerpunkte, zu denen Experten eingeladen werden sollen, ist vielfältig: Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung und Betreuung; Erbrecht, Vermögensnachfolge und Internetgeschäfte; Einbruchsschutz und Diebstahlprävention; Miete und Verbraucherschutz sowie Verkehrserziehung stehen auf der Liste.
Um festzustellen, ob und an welchen Orten in Horn-Lehe möglicherweise Handlungsbedarf bei Ordnung und Sauberkeit besteht, aber auch, um den Stadtteil noch besser kennenzulernen, denkt man im Projektausschuss über sogenannte Stadtteilspaziergänge nach. Deren Ziel soll es auch sein, Hinweisen von Bürgern im wahrsten Sinne des Wortes nachzugehen, um beispielsweise illegale Müllentsorgungsplätze in Augenschein zu nehmen – gerne unter Beteiligung des Ordnungsdienstes, der Bremer Stadtreinigung, Mitarbeitenden des PASS-Projektes oder eines Kontaktpolizisten. „Vor Ort lässt sich vermutlich besser klären, ob und welche Maßnahmen greifen könnten, um das Problem zu beheben“, erklärt Ortsamtsleiterin Inga Köstner im Nachgang zur Ausschuss-Sitzung. Auch sanierungsbedürftige Straßen, Rad- und Fußwege könne man gemeinsam besuchen, um sie anschließend gegebenenfalls als Thema an den Verkehrsausschuss zu überweisen. Fertiggestellte Wohnsiedlungen wie das Mühlenviertel könnten ebenfalls Ziel eines Stadtteilspaziergangs werden, um interessierten Bürgern die neuen Quartiere vorzustellen. Für geschichtlich Interessierte biete es sich an, Spaziergänge an historische Orte oder Orte des Gedenkens, wie etwa die Horner Kirche, den Menkepark, oder Gedenkstelen zu unternehmen.
Zur Stärkung des Gemeinschaftsgefüges kam im Projektausschuss außerdem die Idee auf, Wettbewerbe innerhalb einzelner Quartiere zu initiieren. Als Motto-Ideen kamen unter anderem „Grüner und dekorativster Balkon“, „Schönster Vorgarten“, aber auch temporäre Kunstprojekte, Stadtteilmöblierung sowie Fotoprojekte auf die Liste. Am Beispiel der „Essbaren Stadt“ Andernach orientiert lasse sich möglicherweise auch für Horn-Lehe ein ähnliches Projekt entwickeln, ist auf der langen Ideenliste des Projekt-Ausschusses zu lesen. Welche Ideen verfolgen werden können werden die Mitglieder in ihrer nächsten Sitzung abstimmen.