Astrid-Verena Dietze und ihr Team sind erleichtert. Jahrelang hatte die Stadtteilmanagerin gemeinsam mit dem Beirat dafür gekämpft, dass die Finanzierung ihrer Arbeit für die Stadtteilwirtschaft und die Kulturszene dauerhaft von der Stadt gefördert wird. Denn bislang musste sie jedes Jahr erneut einen Projektantrag stellen und darum bangen, dass das Geld bewilligt wird. Auch Ende 2020 wäre die öffentliche Förderung der Innenstadt- und Stadtteilinitiativen wieder ausgelaufen.
Doch nun hat sich die Wirtschaftsdeputation der Stadtbürgerschaft darauf geeinigt, dass das Neustädter Stadtteilmarketing gemeinsam mit Initiativen aus der Innenstadt, dem Viertel, aus Vegesack und Hemelingen statt bisher jeweils einjähriger Projektförderung eine sogenannte institutionelle Förderung erhalten. Das heißt: Das Stadtteilmanagement Neustadt bekommt jährlich aus dem Budget der Wirtschaftsbehörde 105 000 Euro. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass auch noch der Haushalts- und Finanzausschuss am 13. November zustimmt. Dies gilt aber als sehr wahrscheinlich.
Langfristige Absicherung
Damit wäre die Arbeit von Astrid-Verena Dietze als Stadtteilmanagerin, die seit 2015 in dieser Position arbeitet, erstmals langfristig abgesichert. „Das wäre ein immenser Unterschied für unsere Arbeit, die wir dann viel nachhaltiger und langfristiger planen könnten“, sagt sie dazu. Für sie persönlich wäre es außerdem schön, „nun schon im Dezember zu wissen, dass ich im Januar noch eine Arbeitsstelle habe.“ Die Sektkorken wolle sie aber erst knallen lassen, wenn auch der Haushalts- und Finanzausschuss grünes Licht für die Finanzierung gegeben habe.
Der wirtschaftspolitische Sprecher der SPD-Bürgerschaftsfraktion, Volker Stahmann, scheint sich dessen Zustimmung sicher zu sein. Die SPD-Fraktion habe sich in den Haushaltsberatungen dafür stark gemacht, dass weitere Stadtteile finanzielle Mittel in diesem Bereich erhalten, teilt er in einer Presseerklärung mit. Die institutionelle Förderung bewährter Initiativen sei außerdem „ein wichtiger Schritt und schafft für die Initiativen Verlässlichkeit und eine langfristige Perspektive“, so Stahmann. City- und Stadtteilmarketing leiste einen entscheidenden Beitrag für die Attraktivität der Quartiere, betont der Wirtschaftspolitiker. „Sie stärken die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und den Zusammenhalt vor Ort.“
Außerdem soll das Modell des Stadtteilmarketings auf weitere Stadtteilzentren wie Findorff, Blumenthal und Osterholz ausgeweitet werden, so der Beschluss der Wirtschaftsdeputation. In Gröpelingen läuft die Arbeit des Stadtteilmarketings momentan noch über europäische Fördermittel. Wenn der Haushalts- und Finanzausschuss an diesem Donnerstag zustimmt, wird die Stadt Bremen künftig also knapp 1,1 Millionen Euro jährlich aus dem Haushalt der Wirtschaftsbehörde für die verschiedenen Stadtteilinitiativen ausgeben.