Der neunte Rang in der Fußball-Verbandsliga der A-Junioren entsprach so gar nicht dem, was sich der JFV Bremen vor der Sommerrunde vorgenommen hatte. Solche Platzierungen sollen aber künftig der Vergangenheit angehören. „Ich habe meinen Wunschkader beisammen. Es sind nur motivierte Spieler dabei, die auch in die Regionalliga hochwollen“, betont der neue Coach Mario Vukoja, der in die Fußstapfen des zu den Herren des FC Oberneuland abgewanderten Sören Seidel tritt.
Der JFV kann auch drei interessante Neuzugänge präsentieren. Vom SC Borgfeld kommen Torwart Ben Altenburg und Bora Bilgin, der flexibel im Offensivbereich eingesetzt werden kann. „Bora kann sowohl im Zentrum als auch auf den Außen spielen“, teilt Vukoja mit. Ben Altenburg hatte seine Stiefel zuvor auch bereits für den Blumenthaler SV geschnürt. Für das Mittelfeldzentrum ist zudem Marvin Grone aus der U19 des Bremer SV eingeplant.
Dazu gesellen sich auch noch acht Kicker von den JFV-B-Junioren, die bekanntlich aus der Regionalliga Nord abgestiegen sind. Dazu zählen Sean Madavo, Shamel Soulemane, Jaro Tegtmeyer, Nils Helvogt, Marvin Bierstedt, Mussa Tasmin, Nero Antonio Vogelsang sowie Andalla Jerry Ceesay. „Die wollen alle wieder Regionalliga spielen. Nun müssen sie eben eine Liga tiefer zeigen, dass diese Ansprüche gerechtfertigt sind“, sagt Mario Vukoja. Dem gegenüber stehen nur wenige Abgänge aus der A-Jugend. „Da ist aber niemand dabei, den ich unbedingt hätte halten wollen“, versichert der 23-Jährige.
Nach der enttäuschend verlaufenen Sommerrunde wäre es aber fast zu einer Auflösung der Mannschaft gekommen. „Es wollten alle abhauen“, lässt der Auszubildende zum Mechatroniker wissen, der künftig auch bei den Herren der SG Aumund-Vegesack in der Bremen-Liga auflaufen wird. Da er selbst in der Sommerrunde noch nicht dabei gewesen ist, könne er sich kein abschließendes Urteil über die vergangenen Monate bilden.
„Die Spieler haben mir nur erzählt, dass sie nicht mehr als Team funktioniert hätten und nur noch jeder für sich gespielt hätte“, so Vukoja. In vielen Einzelgesprächen habe er dann die abwanderungswilligen Spieler vom gemeinsamen Projekt in der kommenden Saison überzeugt. „Ich habe deshalb nun jeden Spieler im Kader, den ich haben wollte. Alle haben Bock auf die Aufgabe“, erklärt Mario Vukoja. Er habe auf keinen Fall Spieler in seinem Aufgebot sehen wollen, die sich mit den Positionen sieben oder acht begnügen möchten.
„Alle wollen um die Plätze eins und zwei mitspielen“, kündigt der neue Übungsleiter an. Den ärgsten Konkurrenten im Kampf um den Spitzenplatz macht Mario Vukoja dann auch schnell vor der Haustür aus: „Der Blumenthaler SV hat einen super Kader beisammen und bildet eine starke Konkurrenz.“ Seine Mannschaft wolle aber auf jeden Fall ebenfalls etwas erreichen. Dafür arbeiten die Grün-Rot-Weißen in der Vorbereitung mit ihrem Kader von 24 Spielern drei bis vier Mal die Woche hart. Die meisten Kicker haben dabei keine kurze Anreise zum Training. „Wir haben nur wenige Nordbremer im Kader. Die meisten kommen aus der Stadt, Oldenburg oder aus Delmenhorst“, informiert Vukoja. Auch während der Winterrunde selbst soll dann drei Mal in der Woche ein Training stattfinden.
Bei den JFV-A-Junioren war es zuletzt kontinuierlich abwärts gegangen. Nachdem die Nordbremer beim corona-bedingten Abbruch der Winterrunde in der Saison 2020/21 noch den zweiten Platz nach sieben Partien belegt hatten, fiel die Sommerrunde komplett der Pandemie zum Opfer. In der Winterrunde der vergangenen Spielzeit kämpfte der JFV lange um den Titel und belegte am Ende einen respektablen dritten Platz. In der Sommerrunde folgte dann der Absturz.
Vor allem nach der Bekanntgabe des Wechsels von Sören Seidel nach der Saison nach Oberneuland ließen sich die Akteure um Kapitän Nikolas Doye hängen und verbuchten keinen Sieg mehr in den abschließenden fünf Begegnungen. Auch insgesamt gelangen dem JFV nur zwei Siege in zwölf Partien. Deshalb wäre der Verein auch beinahe noch in Abstiegsgefahr geraten.
Aber auch wenn die Nordbremer nun wieder ganz oben angreifen wollen, teilt Mario Vukoja die Herangehensweise vieler Trainer, indem er erst einmal nur von Match zu Match denken möchte: „Wir wollen uns in jedem Spiel so gut wie möglich verkaufen, aber natürlich auch jedes Spiel gewinnen. Am Ende gucken wir dann einmal, was dabei herauskommt.“
Wichtig seien ihm dabei vor allem ehrgeizige Akteure mit einer vernünftigen Einstellung. „Ich kann hier niemanden gebrauchen, der mal zum Training kommt und mal nicht“, betont Vukoja, der nun erst einmal aus der früheren U17 und der U19 ein gemeinsames Team formen muss. Der Verteidiger befürchtet keine Überschneidungen mit seinen Übungseinheiten bei den Männern: „Wir haben derzeit mit der A-Jugend immer an denselben Tagen Training direkt vor dem Training der Herren.“