Wunderkerzen, eine Glühbirne, eine Taschenlampe und eine Glasfaserleuchte und manchmal auch die Hände der Schwester – mehr braucht Christof Pohl nicht, um Licht spielen und faszinierende Figuren erzeugen zu lassen. So werden Lichtstrahlen in einem Prisma gebrochen, hinter einer Glühbirne sprüht Licht wie ein Feuerwerk oder bildet vor schwarzem Hintergrund elegante Schwingungen in Gelb und Rot.
Im Stadthauses Vegesack zeigt Christof Pohl im ersten Stock im Rahmen seiner Ausstellung „Lichterspiele“ zwölf Fotografien, die kunstvollen Lichtmalereien gleichen. „Ich betreibe die Fotografie als Hobby, beruflich bin ich in der Autoindustrie tätig“, sagt der Aumunder. Er stammt aus einer Familie, in der das Fotografieren hoch im Kurs steht: Sein Vater Wolfgang Pohl leitet in der evangelisch-lutherischen Christophorusgemeinde Aumund/Fähr die Fotogruppe „Augenblick“, der auch Christof Pohl angehört. Seine Schwester betreibt ebenfalls intensiv das Fotografieren.
Erste Einzelausstellung
„Ich wollte etwas machen, was nicht jeder macht, und Farben haben mich schon immer fasziniert“, sagt Christof Pohl. Für seine Bilder dunkelt er das heimische Wohnzimmer mit schwarzem Hintergrund ab und entwickelt dann vielfältige Arrangements für seine Aufnahmen. Für den Aumunder, der schon lange fotografiert und bereits an Ausstellungen der Fotogruppe "Augenblick" teilnahm, ist es die erste Einzelausstellung.
„Alle Fotografien habe ich mit einer Spiegelreflexkamera aufgenommen“, sagt er, „doch es kommt nicht darauf an, wie teuer eine Kamera ist, sondern wer die Fotos macht.“ Auf die zahllosen Möglichkeiten, Bilder am Computer nachzuarbeiten, hat Christof Pohl bewusst verzichtet.
„Ich hatte das Glück, dass sich mein Vater um die Rahmen für die Fotos gekümmert hat“, sagt Christof Pohl. In der Regel müsse man für eine eigene Ausstellung Rahmen und Passepartouts selber finanzieren. „Wenn man dafür rund 50 Euro pro Foto aufbringen muss, können sich viele Hobbyfotografen eine Ausstellung mit vielen Bildern nicht leisten“, erklärt dazu sein Vater Wolfgang Pohl. „In diesem Fall jedoch hat der Beirat des Ortsamts Vegesack die Ausstellung meines Sohnes abgesegnet und er konnte die bereits vorhandenen Rahmen im Ortsamt nutzen.“ Wolfgang Pohl freut sich, dass sein Sohn mit seiner ersten Ausstellung eigene Wege geht: „In der Fotogruppe 'Augenblick' werden zwar bei den monatlichen Treffen jeweils Themen vergeben, doch im Falle von Christof beruht alles auf eigenen Ideen".