Tore wie Sand am Meer fielen im Kellerduell der Fußball-Bezirksliga Bremen zwischen dem FC Roland Bremen und der TSV Farge-Rekum. Nach einem nervenaufreibenden Duell beanspruchte die Elf um Matchwinner Christian Bohnhardt einen denkwürdigen 8:7-Auswärtssieg. Dem Blumenthaler SV II gelang zudem mit dem 3:2-Erfolg beim SC Lehe-Spaden ein Überraschungscoup. Dem SV Eintracht Aumund (0:3 beim TV Eiche Horn) und der SG Aumund-Vegesack II (2:3 bei SG Findorff) blieb die Aufbesserung des Punktekontos versagt.
TV Eiche Horn – SV Eintracht Aumund 3:0 (0:0): „Wir müssen eigentlich zur Halbzeit klar führen“, trauerte Trainer Marcel Wätjen nach Spielende einigen vergebenen Torchancen nach. Die Horner operierten häufig mit langen Bällen, kamen aus Gäste-Sicht mit eher bescheidenen Mitteln zum Erfolg. Dem 1:0 ging eine missglückte Eintracht-Kopfballabwehr ins Verteidigungszentrum voraus. Vor dem 2:0 blieb aus dem Eintracht-Blickwinkel ein Foul an Sascha Schwarting vom Referee ungeahndet. Schwarting verließ mit Knöchelblessur den Platz, sodass in den Schlussminuten nur noch zehn Aumunder auf dem Rasen standen.
Mit einem Kontertor machte der Gastgeber hiernach alles klar. André Hensel, Sascha Schwarting, Julian Plötz und Cebrail Finke hätten das Resultat zuvor freundlicher gestalten können, wussten jedoch aus ihrer günstigen Tormöglichkeit kein Kapital zu schlagen. „Wir haben die Seuche am Fuß“, vermisste Gäste-Coach Marcel Wätjen das nötige Quäntchen Glück im Torabschluss.
SC Lehe-Spaden – Blumenthaler SV II 2:3 (1:3): „Wir haben da angeknüpft, wo wir letzte Woche aufgehört haben“, sagte ein sichtlich zufriedener Gäste-Spieler Daniel Rosenfeldt. Der BSV-Reserve sah sich zu Beginn des Spiels allerdings einer Druckphase der Platzherren gegenüber. Ein an Rosenfeldt verursachter Foulelfmeter bescherte den Burgwall-Kickern gegenüber die Führung. Torben Vopalensky verwandelte den Strafstoß sicher. Aus einem über den BSV-Spielertrainer vorgetragenen Konter resultierte dann das 2:0. Malte Ueckert veredelte den Angriff. Vor dem von Jannik Ehlers eiskalt versenkten Foulelfmeter wurde Hanssah Akposso im Strafraum des Gastgebers regelwidrig gestoppt.
„Wir haben die Chancen effektiv genutzt“, lobte Daniel Rosenfeldt die Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. Die Bremerhavener kamen zwar noch auf 2:3 heran, doch die Gäste schaukelten den knappen Vorsprung in einer sehr fairen Begegnung mit ihrem dünnen Spieleraufgebot über die Zeit.
FC Roland Bremen – TSV Farge-Rekum 7:8 (0:4): Die Nordbremer fühlten sich bereits als sicherer Sieger, ehe die Platzherren zu einer famosen Aufholjagd ausholten. „Wenn wir das fünfte Tor machen, ist der Drops gelutscht“, hatte Farges Spielertrainer Jerome Schröder seinem Team zur Halbzeit mit auf den Weg gegeben. Es kam dann etwas anders. Die Gäste waren nach einem komfortablen 5:0-Vorsprung drauf und dran, wichtige Zähler im Abstiegskampf einzubüßen. Dem FC Roland gelang so weit in der Nachspielzeit der 7:7-Ausgleich (90.+4).
Doch die Farge-Rekumer hatten auf das siebte Gegentor noch eine Antwort parat. Christian Bohnhardt verwertete einen an ihm selbst verursachten Foulelfmeter zum Siegtreffer. Dem FC Roland unterlief vor dem 7:8 ein ungeschicktes Foul an der Außenkante des Strafraums. Fehler zogen sich in beiden Abwehrreihen wie ein roter Faden durch das Kellerduell. Thorben Jendroschek steuerte mit vier Treffern den Löwenanteil zum Auswärtssieg bei. Der TSV-Stürmer vollstreckte unter anderem mit zwei schulmäßigen Kopfbällen.
SG Findorff – SG Aumund-Vegesack II 3:2 (1:1): Die Verbandsliga-Reserve büßte in der Schlussphase noch drei Zähler ein. „Die haben kaum auf unser Tor geschossen“, befand Samir Mahjoub nach der unglücklichen Niederlage. Der SAV-Trainer sah sich bereits frühzeitig zu einem Wechsel gezwungen. Williams Noukpetor musste mit Verdacht auf Zerrung das Feld räumen. Mit Abdourahman Bah schüttelte Mahjoub dafür aber einen echten Joker aus dem Ärmel – der SAV-Einwechselspieler schnürte einen Doppelpack. Bah war jeweils nach einer Flanke von Marvin Syla und Abdo Alan mit dem Kopf zur Stelle. Ein weiterer Bah-Treffer wurde wegen Abseits annulliert und Zaradasht Abdelkarim klebte das Schusspech förmlich an den Stiefeln. Der Offensivspieler ließ einige hochprozentige Torchancen ungenutzt verstreichen. Die Gäste fingen sich auf nassem Rasen ihre Gegentreffer nach SGF-Flankenläufen ein. „Die Mannschaft hat gut gespielt und gut gekämpft“, fand Mahjoub nach einem respektablen Auftritt letztlich anerkennende Worte.