Die wohl letzte Chance für den SV Türkspor, das Blatt im Kampf um den Klassenverbleib in der Fußball-Landesliga Bremen noch zu wenden, ist ein Sieg im Burgwall-Derby gegen die DJK Germania Blumenthal. Parallel dazu empfängt der SV Grohn den Tabellennachbarn FC Huchting (beide an diesem Mittwoch, 19.30 Uhr).
SV Türkspor – DJK Germania Blumenthal: Zweimal in dieser Saison ist der SV Türkspor mangels Spielern nicht angetreten, das Derby will die Truppe von Trainer Bayram Özkul aber auf alle Fälle auf dem Kunstrasenplatz des Burgwall-Stadions bestreiten. Der SVT-Coach wird seinen Kader wieder mit Akteuren aus der zweiten Mannschaft auffüllen, pikanterweise dürfte es dann auf dem Platz einige Begegnungen mit Spielern von DJK III geben, die den SV Türkspor II aus der 2. Kreisklasse gut kennen. Fünf bis sechs Spieler nebst Torwart soll SVT II-Trainer Nevzat Tokatli nach der Vorstellung von Bayram Özkul mitbringen. Tokatli ist übrigens auch als möglicher Nachfolger von Bayram Özkul im Gespräch.
Unabhängig von der tatsächlichen Aufstellung seiner Mannschaft heute Abend geht Bayram Özkul von einem Sieg gegen das Schlusslicht aus, damit die Hoffnung weiter da ist. „Wir sind natürlich der Favorit auf drei Punkte, DJK hat bisher nur einen Zähler insgesamt in der Saison geholt. Es wird für uns trotzdem eine enge Kiste. Aber selbst bei einem Sieg haben wir wohl nur noch eine sehr geringe Chance auf den Klassenerhalt“, schätzt Bayram Özkul die Situation realistisch ein. „Wir haben den Punktevorsprung aus der Hinrunde mit bisher nur einem Zähler gegen Borgfeld in der Rückrunde einfach verspielt.“
Auch DJK-Trainer Wolfgang Stedtnitz holt sich personelle Unterstützung aus seiner zweiten und dritten Herrenmannschaft. So dürfte Sebastian Fanigliulo das Tor hüten, ebenfalls von DJK III kommt Janik Bellmann, der bereits beim 1:3 beim SC Vahr Blockdiek mitwirkte und die DJK-Defensive verstärkte. Darauf wird Wolfgang Stedtnitz ohnehin sein Augenmerk legen, denn für ihn geht es in erster Linie darum, nicht zu verlieren. Mit einem Punktgewinn würde die DJK den SV Türkspor ein Stückchen näher an den Abstieg bringen, obwohl die „Germanen“ in den beiden ausstehenden Partien dem Ortsnachbarn auch Schützenhilfe leisten könnten. Sie spielen nämlich noch gegen die ebenfalls abstiegsgefährdeten TSV Hasenbüren und OT Bremen.
„Wir sind also wirklich das Zünglein an der Waage für Türkspor“, freut sich Wolfgang Stedtnitz. Er hofft zudem, dass es trotz der Brisanz auf und neben dem Platz fair zugehen wird. Im Hinspiel im Februar (4:0 für Türkspor) ging es mächtig zur Sache, gut zehn Minuten vor dem Spielende musste Ali Atris nach einem groben Türkspor-Foul mit anschließender Roter Karte verletzt ausgewechselt werden. Er trug einen Bänderriss davon und fiel mehrere Wochen aus. „Ich hoffe, dass so etwas nicht wieder passiert“, äußert sich Wolfgang Stedtnitz.
SV Grohn – FC Huchting: Bei Grohn merken die Spieler langsam, dass sich die Saison nun immer länger zieht. Diesen Eindruck hat zumindest SVG-Spielertrainer Jan-Philipp Heine, der seine Mannschaft nun noch einmal auf die verbleibenden drei Saisonpartien einschwört. „Jeder ist gefragt, eine Reaktion zu zeigen, damit wir, wenn möglich zu Hause Punkte einfahren“, sagt der SVG-Coach nach dem bitteren 0:4 in Burg, das die „Husaren“ aber inzwischen abgehakt haben.
Solche Ausnahmen gibt es in einer Saison. Wenn wir die Basis-Tugenden in Burg besser auf den Platz gebracht hätten, wäre auch ein anderes Ergebnis herausgekommen“, so Heine rückblickend. Jetzt werden die Gegner stärker, denn nach Huchting folgen noch Woltmershausen daheim und Tura auswärts, sodass die Mannschaft wieder mehr tun müsse, fordert Jan-Philipp Heine. Im Hinspiel im Februar dieses Jahres hätten die Nordbremer in Führung gehen müssen, versäumten es aber, die möglichen Tore zu erzielen. Stattdessen ging es dann mit einer 0:1-Niederlage auf die Heimfahrt. Diese Rechnung möchte der SV Grohn nun gerne begleichen. Der in Burg verletzt ausgewechselte Stürmer Jannis Kurkiewicz kann definitiv nicht dabeis ein, und aufgrund beruflicher Zwänge ist der Einsatz von Markus Murken noch fraglich.