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Handball-Oberliga In der Crunchtime fehlt ein Solist

HSG Schwanewede/Neuenkirchen unterliegt erneut mit einem Tor – 31:32 beim TSV Bremervörde
22.09.2024, 18:54 Uhr
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Von Olaf Kowalzik

Es sind diese verflixten letzten Sekunden, die den Handball-Männern der HSG Schwanewede/Neuenkirchen bittere Streiche spielen. Vor einer Woche kassierten sie 38 Zeigerstriche vor Ultimo die 20:21-Heimniederlage gegen den TuS Rotenburg. Im Gastspiel beim TSV Bremervörde ging es noch eine Spur knapper zu: Dieses Mal trafen die Hausherren fünf Sekunden vor Schluss zum 32:31 (14:16)-Endstand und verwehrten den „Schwänen“ damit den Lohn für ihre Top-Leistung.

Die HSG suchte ihr Heil zwar noch via einer schnellen Mitte von Kai Tiedje. Der angespielte Marcel Behlmer musste das Leder jedoch sekundenschnell abfeuern und setzte es neben das Tor. Für Bremervörde war damit die dritte Führung im gesamten Spiel nach dem 1:0 und dem 30:29 zum glücklichen Volltreffer geworden. „Wir nehmen das als Lerneffekt mit“, erklärte HSG-Trainer Thorben Kruse, der seinem Team ein „tolles Spiel“ bescheinigte.

Wer hätte auch im Vorfeld damit gerechnet, dass sich seine Mannschaft im staatlich anerkannten Erholungsort derart gut schlagen würde? Und das auch noch ohne „Backe“, dem gerade für einige Trickwürfe notwendigen Haftmittel an den Händen. In der vergangenen Saison waren die „Schwäne“ an derselben Stelle mit 23:32 arg gerupft worden. Dieses Mal kam einigen ihrer Spieler wie Nikias Scharnke und Kai Tiedje mit ihren etwas kleineren Händen offenbar eine Regeländerung im Handballverband entgegen, laut der bei Spielen ohne „Backe“ ein kleinerer Ball zu verwenden ist. Anderen half allerdings selbst das nicht zum besseren Umgang mit der Lederkugel.

Positive Anzeichen auf ein gutes Abschneiden in Bremervörde erkannte Kruse schon beim Abschlusstraining einen Tag vor der Partie. „Wir hatten gut trainiert und einen guten Matchplan“, fand er. Auch der Start in die Begegnung verlief ganz nach seinem Geschmack, denn das Spiel war erst fünfeinhalb Minuten alt, als die Bremervörder bereits ein Team-Timeout nehmen mussten, weil sie mit 2:5 zurücklagen.

Die „Schwäne“ bestraften die Fehler der Gastgeber mit deren einigen Waffen und konterten sie aus. Neben dem Tempo- und Flügelspiel über Til Sonnewald und Kai Tiedje gefiel auch ihr Kreisläuferspiel über Lars Winkel und Marlon Martens. Nikias Scharnke leitete zwischendurch die schnelle Mitte ein, während die gute HSG-Abwehr über weite Strecken die TSV-Konter unterband. Im Schwaneweder Tor präsentierte sich einmal mehr Dominik Koppenstein in einer Topverfassung Wenn es bei den Gästen etwas zu bemängeln gab, dann dass ihre Leistung zu viele Wellentäler durchlief. Sie lagen zwar mehrfach bis zu vier Toren vorne, ließen Bremervörde jedoch anschließend wieder nahe an sich heran. „Ich habe meiner Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass das Vorlegen und Nachziehen nicht immer gut geht“, ließ Thorben Kruse durchblicken.

Das sollte sich neun Minuten vor dem Abpfiff der Lesumer Unparteiischen Kartal/Ramadan bewahrheiten, als den Gästen nach dem 28:25 von Kai Tiedje bis zum Schluss nur noch drei Treffer gelangen. „Uns fehlt in der Chrunchtime jemand mit Routine, der den Ball nimmt und durchgeht“, beschrieb Thorben Kruse das Manko seines Teams. Vielleicht wäre der Rückraumspieler Niklas Mechau ein Mann für solche Fälle gewesen, aber der war privat verhindert. Lars Winkel und Kai Tiedje wandelten den zweiten Rückstand im Spiel eineinhalb Minuten vor Schluss noch einmal in eine 31:30-Führung um, zum Happy End reichte das jedoch nicht.

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