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Fußball-Bremen-Liga Erst nach der Pause stimmt wieder die Balance

Mit dem 6:2 bei Tura fuhr die SG Aumund-Vegesack ihren zweiten Saisonsieg ein. Nach einer phasenweise wilden ersten Hälfte kam aber erst spät Struktur ins SAV-Spiel. Drei Tore erzielte Lennart Kettner.
03.09.2023, 17:06 Uhr
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Von Rainer Jüttner

Gar keine Frage, die SG Aumund-Vegesack befindet sich nach zwei Siegen aus drei Spielen in der Fußball-Bremen-Liga absolut im Soll, zumal die bislang einzige Niederlage gegen den Topfavoriten und Regionalliga-Absteiger SV Werder Bremen II verbucht wurde. Doch auch der jüngste 6:2 (2:2)-Erfolg beim Aufsteiger Tura Bremen täuscht nur bedingt darüber hinweg, dass die Mannschaft von SAV-Trainer Markus Werle in der Defensive noch nicht dem hohen Niveau der Vorsaison entspricht. Auf dem Weg zum dritten Tabellenplatz war die SAV-Abwehr eine Bank, kassierte mit 33 Treffern mit Abstand die wenigsten Gegentore der Liga. "Das war unser Prunkstück, jetzt müssen wir daran wieder hart arbeiten", sagt auch Markus Werle.

Zweites Problem ist, dass die Vegesacker bislang nur schwer ins Spiel finden. Auch in Gröpelingen starteten die Nordbremer schlecht, waren nicht richtig am Mann und lagen gleich zweimal in kürzester Zeit hinten. Zunächst hatte Kasim Uslu einen Strafstoß zur Tura-Führung genutzt (12.) und nur drei Minuten später gab Lennart Kettner mit dem ersten seiner drei Tore die passende Antwort mit dem 1:1. Ruhe brachte der Ausgleich allerdings noch nicht. Ganz im Gegenteil: der erste Angriff nach Wiederanpfiff führte  sofort zum zweiten Rückstand, als Williams Lewisgton Noukpetor den Ball verlor und der schnelle Gegenangriff von Samuel Chukwuemeka zum 2:1 genutzt wurde. Nur gut, dass Mahdi Matar ebenfalls wieder zügig mit dem 2:2 reagierte (25.). Die große Chance, endgültig auf die Siegerstraße einzubiegen, vergab danach Sebastian Kurkiewicz, als er einen Foulelfmeter zur möglichen Führung vergab. "Fortan ging es auf dem Platz zunächst ziemlich vogelwild zu", sagte Werle, der besonders in der ersten Hälfte Ordnung und Struktur im Spiel seiner Mannschaft vermisste. Erst nach der Einwechselung von Leon Föge fand die SG Aumund-Vegesack wieder in ihr System zurück. Chancen besaßen die Nordbremer allerdings bereits in den ersten 45 Minuten, scheiterten jedoch mehrfach am Torgehäuse.  

Ein weiterer Foulelfmeter kurz nach der Pause brachte die Vegesacker schließlich entscheidend in Vorteil. Der erneut quirlige Avni-Serdar Güngör war an der Strafraumkante gefoult worden und Lennart Kettner ließ sich die Chance zur 3:2-Führung nicht entgehen. Fortan stimmte bei der SAV die Balance wieder und dank der spielerischen und physischen Vorteile bekamen die Vegesacker die Partie mehr und mehr in den Griff. Angetrieben von Avni-Serdar Güngör, der mit seiner Dynamik den Unterschied ausmachte, zogen die Gäste auf und davon. Nach einer ganz starken Vorarbeit von Güngör brauchte Alexander Schlobohm nur noch den Fuß hinzuhalten und erhöhte auf 4:2 (61.), der äußerst effektive Lennart Kettner traf zum 5:2 (72.) und Güngör selbst beendete mit dem 6:2 den Torreigen (85.).

Für Markus Werle ging dieser Sieg in Ordnung. "Wir dürfen aber nicht übersehen, dass diese Leistung und die anfangs fehlende Struktur gegen eine stärkeren Gegner nicht ausreichen werden", sagte der SAV-Trainer. Im Hinterkopf hatte er dabei sicherlich schon den FC Oberneuland, der an diesem Dienstag im Nachholspiel im Vegesacker Stadion antritt. Die Neuauflage des Endspiels um den Bremer Lotto-Pokal, das die SG Aumund-Vegesack bekanntlich im Entscheidungsschießen verlor, wird um 19.30 Uhr angepfiffen.

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