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Opus Einhundert am Utbremer Volkstheater Großes Theater in Zeiten der Pandemie

Das Ensemble Opus Einhundert präsentiert zwei Waller Premieren: Andorra an diesem Donnerstag per Live-Steaming-Videoportal und Ankommen am Sonnabend und Sonntag, teils virtuell, teils live vor Ort.
14.07.2021, 19:00 Uhr
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Von Anke Velten

Das Ensemble von Opus Einhundert empfiehlt wärmstens, in den kommenden Tagen Fernsehen zu schauen. Auf dem Programm stehen zwei ungewöhnliche Premieren, die auf ungewohnte Art in außerordentlichen Zeiten entstanden sind. Auch in den Monaten der Pandemie hatten die Theatermacher aus dem Volkshaus weitergeführt, was sie seit Jahren praktizieren: Mammutproduktionen mit vielen unterschiedlichen Menschen auf die Beine zu stellen. Doch diesmal war der Unterschied, dass erst filmisch zusammengeführt wurde, was Lockdowns und Kohortenregelungen getrennt hatten. Zu sehen sind die beiden virtuellen Uraufführungen über das Live-Streaming-Videoportal www.twitch.tv/opuseinhundert. Mindestens 160 beteiligte Akteurinnen und Akteure aus Walle hoffen, dass ein großes Publikum sieht, was sie da Großes geleistet haben.

Den Anfang macht an diesem Donnerstag, 15. Juli, ab 19 Uhr die Premiere des Stückes „Andorra“ nach dem gleichnamigen Drama von Max Frisch. Rund 100 Schülerinnen und Schüler der Oberschule am Waller Ring hatten sich von der 60 Jahre alten Vorlage inspirieren lassen und ihren eigenen zeitgenössischen Zugang zu den Themen Alltagsrassismus und  Antisemitismus, Feigheit und Zivilcourage, Schuld und Verrat gefunden. Im Rahmen des schulischen Projekts „On Stage“ hatten die Jugendlichen sämtliche Rollen auf der Bühne und hinter den Kulissen übernommen. Seit Jahren leitet Opus Einhundert-Regisseur Alexander Hauer im Auftrag der Oberschule die großen Jahresproduktionen, an denen immer der gesamte neunte Jahrgang der Schule teilnimmt. Diesmal allerdings musste in kleinsten Gruppen gearbeitet werden oder per Videokonferenz geprobt und einstudiert werden. „Die Schülerinnen und Schüler haben das großartig gelöst“, lobt der Regisseur.

Mehr als 50 Menschen aller Generationen aus Walle wirkten parallel beim Tanztheater-Kurzfilm „Ankommen“ mit: von den Jüngsten aus der Grundschule Überseestadt bis zu den Damen aus dem Waller Stiftungsdorf. Ihre persönlichen Vorstellungen und Erfahrungen mit dem Angekommensein setzten sie auf ihre ganz eigene Art unter der künstlerischen Leitung von Linda Baumert und Alexander Hauer um. Für die hochkarätige musikalische Begleitung der Tanzszenen konnte ein Streichquartett der Bremer Philharmoniker gewonnen werden. Annette Behr König, Florian Baumann, Anke Ohngemach und Caroline von Borries spielten exklusiv für das Waller Ensemble ein Konzert mit Kompositionen von Edvard Grieg ein: erstmals gemeinsam zu sehen und zu hören am Sonnabend, 17. Juli, 19 Uhr, auf dem Opus Einhundert-Kanal auf twitch.tv. Vor Ort und Open Air wird „Ankommen“ am Sonntag, 18. Juli, im Innenhof der Gewoba, Am Waller Freihafen 7, gezeigt. Die Aufführungen laufen stündlich zwischen 16 und 19 Uhr.

Entstanden waren die beiden Theaterproduktionen durch das Engagement aller aktiven beteiligten Akteure und Institutionen. Ermöglicht wurden sie durch die Förderung über das Programm Neustart Kultur sowie durch die Unterstützung langjährige Kooperationspartner wie der SWB-Bildungsinitiative. Ihnen galt der spezielle Dank von Theaterleiter Hauer: „Sie haben dafür gesorgt, dass wir die Pandemie überstehen konnten.“ Weitere Informationen über Opus Einhundert und das Theater im Volkshaus: opuseinhundert.com. 

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