"Nächstes Jahr kommen wir wieder!" Das hatten sie angekündigt, als sie sich Mitte November in die Winterpause verabschiedeten. Und tatsächlich: Seit Ende Mai sind der Bremer Künstler Mirsad Herenda, der ehemalige Waller Schulleiter und Beiratspolitiker Jupp Heseding und Rolf Vogel wieder da. Immer mittwochs treffen sie sich mit ihren Mitstreitern im Mäusetunnel, um an der Vollendung des im Frühjahr 2021 gestarteten Kunst-Gemeinschaftsprojekts an den Wänden der 90 Meter langen Bahnunterführung zwischen Almata-Hochhaus und Hagenweg zu arbeiten. Grundlage für das 400 Quadratmeter große Fliesenmosaik ist ein Entwurf von Mirsad Herenda, der unter dem Arbeitstitel „Verbindungen“ die aktive Beteiligung vieler Menschen aus dem Stadtteil einplante.
Erst war das Mosaik ein Jugendprojekt, dann ein Schulprojekt und schließlich ein Bürgerprojekt. Voriges Jahr hatten dann Senioren das Gemeinschaftskunstwerk im Waller Mäusetunnel zu ihrem Projekt gemacht. Vor der Kunst-Aktion war die düstere Unterführung seit Jahrzehnten als „Ort des Grauens“ im Visier der Stadtteilpolitik.
Der Wiedereinstieg vor drei Wochen sei nach der langen Pause gar nicht so einfach gewesen, so Heseding, der aber gleichzeitig auch betont: „Wir machen weiter, denn der Weg ist zwar das Ziel – aber er muss auch gegangen werden.“ Seit dem vorigen Sommer wird an der zweiten Wand gearbeitet, die die Mitwirkenden aufgrund der Motive Blumenwiese getauft haben.
Auch am 21. und 28. Juni soll jeweils von 14 bis 17 Uhr im Mäusetunnel weitergearbeitet werden. Wer mitmachen möchte, ist willkommen.