Unfallstatistik für 2018
Tote, Drogen und Radfahrer: So sieht die Statistik für Bremen aus
Mehr Unfälle, dafür aber weniger Verkehrstote: Das ist die Bilanz der Verkehrsunfallstatistik in Bremen. Eine detaillierte Entwicklung finden Sie in unserer Fotostrecke.
Die Anzahl der Unfälle ist im Jahr 2018 leicht angestiegen. 19.846 Unfälle verzeichene die Polizei Bremen in der Unfallstatistik, eine Steigerung um 1,25 Prozent zum Vorjahr.
Christian Butt
Entgegen dem Bundestrend ist die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2018 in Bremen gesunken. Fünf Personen kamen bei Unfällen ums Leben, unter anderem eine Radfahrerin bei einem Unfall Am Brill im April vergangenen Jahres. Damit hat sich die Zahl nahezu halbiert und ist die niedrigste in den vergangenen fünf Jahren.
Christian Walter
Die Zahl der Verletzten ist hingegen deutlich angestiegen. So verzeichnete die Polizei Bremen 2018 350 Schwerverletzte (2017: 345) sowie 3027 Leichtverletzte (2017: 2840).
Christian Butt
Die Unfallzahlen auf den beiden Autobahnen A1 und A27 entwickeln sich weiterhin kontinuierlich nach oben. Auf der A1 ereigneten sich 2018 750 Unfälle (2017: 717), auf der A27 waren es 410 Unfälle (2017: 401). Als Grund für die gestiegene Zahl nennt die Polizei die Großbaustellen auf der A1 und den daraus resultierenden Stau.
Christian Butt
Die Knotenpunkte Am Brill/Bürgermeister-Smidt-Straße sowie Am Stern zählen erneut zu den Stellen mit hohen Unfallzahlen. Erfreulich ist die Bilanz jedoch Am Stern: 2018 gab es dort keine schwerverletzten Personen bei Unfällen.
Christian Walter
Weiterhin häufig sind Unfälle, die durch Ablenkung oder geringe Abstände zustande gekommen sind. Zwar sank die Zahl der Unfälle um rund 2,6 Prozent auf 5404, ist aber laut Bremer Polizei weiterhin auf hohem Niveau.
Andreas Gora / imago
Stark gesunken ist dagegen die Zahl der Unfälle, die durch überhöhte Geschwindikeit verursacht wurden. "Nur" 260 Unfälle tauchen in der Statistik der Polizei auf - rund 41,5 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Nahezu unverändert ist die Unfallbilanz beim Abbiegen und Wenden. Mit 3842 Unfällen liegt der Wert um 0,9 Prozent unter dem Wert vom Vorjahr.
Julian Stratenschulte/dpa
Seit mehreren Jahren ist die Unfallzahl mit Kindern auf einem einheitlichen Niveau. 2018 verzeichnete die Polizei 261 Unfälle, an denen Kinder beteiligt waren. Zu zwei Dritteln waren Kinder als Radfahrer beteiligt.
imago / Peter Schatz
Einen besonderen Fokus für die Zukunft liegt auf den Senioren. Durch eine älter werdene Gesellschaft steigt auch die Anzahl der Senioren, die Auto fahren. Auffällig als Unfallverursacher sind sie jedoch nicht. 6,2 Prozent der Unfälle wurden von der Altersgruppe 75+ verursacht, 36,5 Prozent von der Altersgruppe zwischen 25 und 49.
Alexander Körner/dpa
Auf 1744 ist die zahl der Unfälle gestiegen, an der Radfahrer beteiligt waren. Die Polizei begründet das auch mit einer Steigerung des Radverkehrs. Im vergangenen Jahr verzeichneten die Messtationen ein Radfahrerplus von zehn Prozent. Erheblich ist die Anzahl der verletzten Radfahrer. Knapp 40 Prozent der verletzten Verkehrsteilnehmer waren Radfahrer.
Tobias Hase/dpa
Bei rund 25 Prozent der Unfälle in Bremen ermittelt die Polizei wegen anschließender Unfallflucht. 4911 Fälle wurden im vergangenen Jahr verzeichnet.
Arno Burgi/dpa-Zentralbild/dpa
Die Zahl der Drogendelikte im Autoverkehr steigt weiter an. Bei Kontrollen im Stadtgebiet standen rund zehn Porzent aller Fahrer unter Drogeneinfluss. In 58 Fällen wurde Drogenkonsum nach einem Verkehrsunfall festgestellt - seit 2014 hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Kontinuierlich steigt auch die Zahl der Drogenvergehen an, die nicht in einem Unfall resultierten. 457 Fälle gab es davon 2018, 2014 waren es noch 368.
Arno Burgi/dpa
Auf gleichem Niveau bewegt sich seit Jahren die Zahl der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss. 205 Fälle gab es 2018, 14 weniger als noch im Vorjahr. In 278 Fällen wurden Fahrer alkoholisiert hinter dem Steuer ertappt, ohne dass sie einen Unfall bauten - knapp 30 Prozent mehr als 2017.
In Bremen hat es im Jahr 2018 weniger Verkehrstote gegeben. Fünf Tote tauchen in der Verkehrsunfallstatistik der Polizei Bremen auf - weniger Tote hat es in den vergangenen fünf Jahren nicht gegeben. Dafür steigt die Zahl der Verletzten kontinuierlich an. Auffällig dabei: Rund 40 Prozent der Verletzten sind Radfahrer.
In unserer Fotostrecke geben wir eine Übersicht über die Unfallstatistik und wie häufig Drogen oder Alkohol im Spiel waren.