Einige Alleen in Bremen sind über 100 Jahre alt. Manche sind gesäumt von Jugendstilvillen, an anderen stehen erhabene, alte Bäume – und wiederum andere sind auf den ersten Blick gar nicht als Allee erkennbar. Doch Hingucken lohnt sich: Ein Überblick über die Alleen in Bremen.
Schöner Anblick Was Sie über Bremens Alleen wissen sollten
Einige Alleen in Bremen sind über 100 Jahre alt. Manche sind gesäumt von Jugendstilvillen, an anderen stehen erhabene, alte Bäume – und wiederum andere sind auf den ersten Blick gar nicht als Allee erkennbar. Doch Hingucken lohnt sich: Ein Überblick über die Alleen in Bremen.
Die Allee mit den meisten Bäumen in Bremen – und zwar stolze 645 – ist die Parkallee. Die meisten von ihnen sind Eichen, dazwischen finden sich jedoch auch einige Ahorne.

Die Baumreihen wurden etwa zeitgleich mit der Gründung des Bürgerparks gepflanzt, also vor über 150 Jahren. (Diese Aufnahme zeigt die Allee im Januar 1935.) Viele der alten Eichen mussten bereits gefällt werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten. Dafür wird aber, laut Ralf Möller vom Umweltbetrieb Bremen, stets ein neuer Baum gepflanzt, um den Charakter der Allee zu erhalten.

Linden- und Eichenalleen kommen in Bremen am häufigsten vor. Eine klassische Lindenallee steht beispielsweise am Schwachhauser Ring. Sie zählt 486 Bäume, deren Blüten im Sommer eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen sind.

Ralf Möller vom Umweltbetrieb Bremen, der dem WESER-KURIER die Alleen dieser Fotostrecke gezeigt hat, schätzt, dass der Baumbestand in der Parkallee und am Schwachhauser Ring insgesamt so groß ist, wie ein Zehntel aller Straßenbäume in Bremerhaven.

Wenige Parallelstraßen vom Schwachhauser Ring entfernt, befindet sich die Benquestraße, in der ebenfalls eine Allee steht. Sie wird aus einer für Schwachhausen typischen Baumart gebildet: der schwedischen Mehlbeere.

Eine der jüngsten Alleen in Bremen wurde im Baugebiet Borgfeld-West (rechts im Bild) angepflanzt. Der Umweltbetrieb legt selten Alleen an, denn dies sei nur bei einer neuen Straße möglich, erklärt Möller. Häufiger würden alte Baumbestände ergänzt.

Auffallend schön ist die Franz-Schütte-Allee in Oberneuland. Im Frühjahr wachsen dort Tausende Krokusse zwischen den beiden Baumreihen. Sie lenken den Blick weg von der viel befahrenen Straße und hin zu den alten Baumbeständen und dem speziellen Charakter der Allee.

Aber auch zum Jahresende hin verströmt die Franz-Schütte-Allee eine besondere Atmosphäre, wie diese Aufnahme zeigt.

Hier treffen zwei Alleen aufeinander: Julius-Brecht-Allee, Ecke Konrad-Adenauer-Allee.

Die Bezeichnung "Allee" muss aber nicht immer bedeuten, dass dort auch schöne Baumreihen stehen. Das zeigt die Konrad-Adenauer-Allee in der Vahr. "Unter dem Namen stellt man sich was Erhabenes vor. Aber sie ist hässlich, hat kaum Bäume", sagt Ralf Möller und spekuliert: "Bremen war seit jeher ein SPD-geführtes Bundesland. Vielleicht wollte man einem CDU-Politiker auch einfach nicht die schönste Straße geben."

Die Allee in der Admiralstraße in Findorff zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Baumart aus. Die Amerikanischen Amberbäume sind zwar nicht sonderlich groß, und die Allee ist recht kurz, doch im Herbst färben sich die Blätter in ein prächtiges orangerot und machen die Allee zu etwas ganz Besonderem.

Nur wenige Straßen weiter befindet sich die Eickedorfer Straße. Dort steht eine prächtige Platanenallee. Besonders schön ist der Anblick, wenn auch noch der Findorffmarkt aufgebaut ist.

Obstalleen gibt es in Bremen heute nur noch vereinzelt. Früher spendeten sie Soldaten Schatten und verpflegten sie mit frischen Früchten. Heute überwiegen ihre Gefahren gegenüber dem Nutzen. Denn häufig werden die Früchte nicht geerntet, faulen ab, fallen hinunter und können Menschen verletzen oder Sachschäden anrichten. Die wenigen Obstalleen, die es noch gibt, bestehen daher aus Zierpflanzen: Eine Allee mit blühenden Vogelkirschen steht beispielsweise am Niedersachsendamm in Huckelriede.

Der Ikensdamm in Oberneuland liegt mitten in einem Schutzgebiet. Dort stehen viele Bäume ohne Krone, weil ein Käfer, der Eremit, in ihnen nachgewiesen wurde. Dieser steht unter Naturschutz. Daher wäre es eine Straftat, den Baum zu fällen.

Sehr große Bäume säumen die Schevemoorer Landstraße. Sie ziehen sich wie ein grüner Gürtel von der Rockwinkeler Landstraße bis hin zur Gesamtschule-Ost.

Im Holze in Oberneuland steht diese Allee. Sie wird wieder Erwarten auch von Autos befahren. Nichts desto trotz lohnt ein Spaziergang, denn unterwegs passiert man viele schmucke Häuser, unter anderem eines im japanischen Stil.

Auf dem Osterholzer Friedhof steht diese Lindenallee. Bei den Bäumen wurden in der Vergangenheit die Triebe abgeschnitten, um die Reisen zu bekommen. Auf diese Weise sind diese Kopfbäume entstanden. Es empfiehlt sich, die Baumreihen zum Jahresbeginn zu betrachten, denn dann sind sie besonders markant. (siehe Foto)

Aber auch zu anderen Jahreszeiten, wie hier im Herbst, ist die Lindenallee ein Blickfang. Denn dann bilden die Blätter ein reelles Dach.