Wer in diesen Sommerferien Strandflair genießen möchte, muss nicht unbedingt ans Meer fahren. Auch am Bremer Ufer der Weser gibt es kleine Abschnitte, an denen Alt und Jung Sand unter den Füßen spüren, die Sonne genießen, sich entspannen, Spaß haben und in Urlaubsstimmung kommen können. Der Weser-Kurier bietet eine Übersicht über sechs stadtnahe Strandziele zum Nulltarif.
Bremer Ausflugsziele Wo es an der Weser Strandflair gibt
Wer Strandflair genießen möchte, muss nicht weit fahren. An der Weser gibt es kleine Abschnitte, an denen sich die Sonne genießen lässt. Der WESER-KURIER über sechs stadtnahe Strandziele zum Nulltarif.
Werdersee-Strand auf dem Stadtwerder
Der Werdersee mit rund 54,4 Hektar Seefläche zieht offensichtlich die meisten Bremerinnen und Bremer an. Der von der DLRG beaufsichtigte Strandbereich mit großkörnigem Sand liegt nicht direkt an der Weser, vielmehr wird der hintere Bereich der Kleinen Weser Werdersee genannt. Für Kinder ist extra ein Nichtschwimmerbereich abgetrennt. An dieser Badestelle auf der südlichen Seite des Stadtwerders gibt es auch einen Schwimmsteg vor dem DLRG-Turm, hinter dem im Gebüsch versteckt ein öffentliches Toilettenhäuschen steht. In diesem rückwärtigen Bereich versorgt der "Holzmichel" hungrige und durstige Ausflügler. Für Selbstversorger sind Grillplätze für den großen Liegewiesenbereich ausgewiesen, in dem große Bäume Schatten spenden. Es wird an warmen Tagen leider nicht nur dort um die Wette gebrutzelt.

Weseruferpark Rablinghausen
Der Strand im Weseruferpark in Rablinghausen ist mit rund 300 Metern Länge nicht gerade groß, aber genügt manchem für ein Sonnenbad am Fluss völlig aus, zumal er eine andere Perspektive auf die gegenüberliegende Überseestadt bietet. Der steinige Uferbereich ist eine Hürde auf dem Weg ins Wasser, der schlammige Uferbereich nicht ungefährlich. Dennoch scheint die 22 Hektar große Parklandschaft mit Baumgruppen, Blumen, Bänken und Spielgeräten, die von der Stadt kommend mit weiten Rasenflächen beginnt und an der Landzunge Lankenauer Höft endet, ein schönes Ziel für Spaziergänger, Familien und Hundebesitzer zu sein. In Strandnähe steht ein Dixi-Klo.

"Komplette Palette" am Hemelinger Strand
Ideale Möglichkeiten zum Chillen eröffnet das Projekt „Komplette Palette“, das der Bremer Rapper Immo Wischhusen im Hemelinger Hafen initiiert hat, um einen neuen Ort für Begegnungen zu schaffen. Eine Hängematte, aus Paletten gefertigte Liegen oder die Lounge-Laube mit Blick auf den Fluss laden zum Sonnenbad und Entspannen ein. In der Badebucht mit einem kleinen Sandstreifen schwimmt eine Paletteninsel im Wasser, die auch von Kindern geentert werden kann. Diverse Spielstationen sind zum Zeitvertreib für die kleinen Besucher aufgebaut, unter anderem ein Piratenschiff-Klettergerüst, das Trampolin oder der Discgolf-Parcours. Bei schönem Wetter ist die Strandbar „Barlette“ täglich ab 14 Uhr geöffnet. Weitere Anreize für einen Besuch der temporären Kunst- und Kulturstätte auf 7000 Quadratmetern am Weserufer, die im September wieder abgebaut wird, sind originelle Kunstwerke und Installationen aus altem und gebrauchtem Material oder abendliche Partys und Konzerte. Das Gelände ist kostenlos zugänglich und der Weg dorthin ist ausgeschildert. Eintritt wird nur für Partys fällig.

Badestrand am Café Sand
Der bekannteste Weser-Strand liegt auf dem Stadtwerder am Café Sand. Dort genießen vor allem Familien das Strandleben, weil das seichte Wasser an diesem Uferabschnitt prima zum Planschen ist. Außerdem gibt es dort auch schattige Liegeplätze, Spielgeräte, das Flussinsel-Café Sand mit Strandkörben, Beachvolleyball, Biergarten und Toiletten. Dieser Strandabschnitt ist die einzige offizielle Badestelle der Stadt an der Weser, allerdings ist sie unbewacht. Weil in der Fahrrinne eine starke Strömung herrscht, sollte nur in Ufernähe gebadet werden. Die Sielwall-Fähre ermöglicht eine stilechte Anfahrt auf dem Wasserweg.

Waller Sand
Der feinsandige Strandpark "Waller Sand" im Nordwesten der Überseestadt ist im Zuge des Küstenschutzes neu angelegt worden und gewährt seit Mai 2019 eine wunderbare Aussicht über das gesamte Wendebecken. Ulmen säumen den Weg zum Molenturm, der auch attraktiver gestaltet worden ist. Die mit Strandgräsern, Kiefern und Sanddorn bepflanzte "Mini-Dünenlandschaft" am Weserufer durchziehen nun drei Holzbohlenwege, sodass auch Rollstühle, Rollatoren und Kinderwagen problemlos bis an die Wasserkante kommen. Baden ist dort jedoch wegen des regen Schiffsverkehrs strikt untersagt. Für jüngere Kinder gibt es einen kleinen Wasserspielplatz, für die Älteren Volleyballnetze. Waikiki-Strohschirme verbreiten Urlaubsflair. Sie sind derzeit die einzigen Schattenspender. Am Rande des Strandparks stehen ein Container mit einer Aussichtsplattform und einer mit Toiletten, die kostenlos benutzt werden können. In dem grauen Quader ist der Beachclub "Überseebar" von donnerstags bis sonntags von 13 bis 22 Uhr geöffnet.

Habenhauser Uferaue
Wer die Natürlichkeit eines wilden Flussufers mag, für den ist die Habenhauser Uferaue ein ideales Plätzchen. Das naturnahe Sandufer hinterm Landesschutzdeich in Höhe des Neubaugebietes Deichland ist 2015 renaturiert worden. In der kleinen Bucht in einem Nebenarm der Weser liegt eine vorgelagerte Insel, die Schwimmer und Schlauchbootfahrer gerne als Ziel ausgucken. Die Wassertiefe beträgt dort bis zu 1,60 Meter. Im nördlichen Abschnitt ist die Flutrinne flacher, nur bis 1,10 Meter tief. Die inoffizielle Badestelle ist deshalb zum Planschen und für Ballspiele bei Kindern und Jugendlichen beliebt. Aber eigentlich sollte der Bereich den Wasservögeln vorbehalten sein, zumal die Umgebung Vogelschutzgebiet ist. In dem Mosaik aus Flachwasser- und Wasserwechselzonen, Röhricht- und oft brachliegenden Rohbodenflächen gibt es unter anderem Brandgänse und Haubentaucher.

Auf eigene Gefahr
Grundsätzlich ist Baden in der Weser auf eigene Gefahr erlaubt. Allerdings gibt es nach Auskunft von Jens Tittmann, Pressesprecher des Senators für Bau, Umwelt und Verkehr, sehr viele Einschränkungen. In einigen Abschnitten herrscht striktes Badeverbot und es müssen bestimmte Regeln beachtet werden. Detaillierte Informationen im Internet: www.bauumwelt.bremen.de/umwelt/wasser/baden_in_bremen-23513.